2006

In Vorbereitung - ich werde hier kontinuierlich aktuelle Verkostungsnotizen einstellen und diese schrittweise um ältere Notizen und um Jahrgangsbeurteilungen ergänzen


Immer noch in der zugänglichen Fruchtphase war 2013 in der Vogelkoje Gloria mit viel Zedernholz - 88/100.

Enormen Trinkspaß bereitete 2013 der kräftige, sehr fruchtige, rustikal-opulente Clos de la Roche von Lucien Le Moine - 94/100. Begeisternd 2009 schon die reife, füllige, feinduftige Nase des Mazis Chambertin von Lucien Le Moine, geprägt von roten und dunklen Beerenfrüchten, hoher Mineralität und einem dezenten, nicht unangenehmen, animalischen Stinker. Am Gaumen ist der Wein deutlich kompakter, geprägt von massiven Tanninen. Man spürt die Kraft und das Potential dieses Weines, aber die große Freude kommt im derzeit noch nicht auf, auch nicht im noch kurzen Abgang. Da sind wohl noch gut 5 Jahre Wartezeit angesagt, bis aus den heutigen 88/100 mal 92+/100 werden. Zeigte zuletzt 2013 deutlich mehr, wirkte aber immer noch etwas verhalten - 92+/100.

Schlichtweg sensationell 2013 der gewaltige Mineraliencocktail namens Corton Charlemagne von Lucien Le Moine, der Corton Charlemagne auf die Spitze trieb 96/100. Sehr würzig-mineralisch, nussig mit hedonistischer Fülle 2013 im Berens am Kai ein Meursault Perrières von Lucien Le Moine - 95/100. Sehr überzeugend 2013 ein Chassagne Montrachet 1er Cru Les Ruchottes von Ramonet, gestellt, wirkte schon recht reif mit sehr guter Struktur und viel Finesse 94/100.

Die Ockfener Bockstein Spätlese des Weingutes von Othegraven leider pappig süß und diffus, nicht mein Ding 84+/100. Das "+"Zeichen steht für die Hoffnung, dass der in 20 Jahren vielleicht doch noch mal was wird.
Die Hochheimer Hölle Goldkapsel von Künstler zeigte 2012 Aprikose in ihrer schönsten Form, sehr mineralisch und immer noch blutjung - 95/100.

Halenberg GG von Emrich-Schönleber war 2012 mehrfach ein sehr mineralischer, komplexer, reichhaltiger Wein mit cremiger Textur, sehr lang am Gaumen 93/100. Halenberg GG von Schäfer-Fröhlich war 2012 schlank, fein, elegant mit pikanter Frucht 92/100.

Ein echtes Monument war 2012 auf Sylt der Pettenthal Riesling von Gunderloch mit gewaltiger Mineralität, zupackend, sehr lang einfach genial - 94/100. Traumhaft 2012 auf Sylt in der großen Abtserde Vertikale die leicht gereifte, aber immer noch altersfreie Nase der Abtserde GG von Keller, dem Erstlingsjahrgang. Ein hocheleganter, sehr mineralischer, feiner und trotzdem sehr nachhaltiger Tropfen. Am Gaumen bei aller Eleganz und Finesse mit geradezu explosiver, sehr druckvoller Aromatik, einfach brilliant und sehr komplex. Ein grandioser Wein, bei dem alle Elemente harmonisch zusammen passten und der sehr lang am Gaumen blieb 97/100. Zuletzt 2013 ein großer Weißwein in erster Trinkreife, weich, cremig, sehr mineralisch, kräftige und lang am Gaumen 95/100. Die Aulerde GG von Wittmann war zuletzt 2013 sehr reif, weich und gefällig mit wenig Säure. Gehört getrunken 89/100.

Noch sehr jung 2013 der schlank und sehnig wirkende Idig GG von Christmann mit straffer Säure, ein Langstreckenläufer 91+/100.

Der Im Sonnenschein Spätburgunder R von Rebholz war 2013 auf Sylt kräftig, rustikal mit deutlicher Säure 90/100.

Sehr guter Toskana-Jahrgang mit kräftigen Weinen für längere Lagerung.
Sehr offen und zugänglich zeigte sich Ende 2012 im Val Rosegg der schokoladige Guado als Tasso - 92/100. Heftig 2013 der explosive Patrimo von Feudi di San Gregorio mit Massen reifer Frucht, Graphit, Schokolade, Vanille und Holz, könnte noch ein paar Jahre brauchen - 92+/100. Superb 2013 der Valdicava Brunello Riserva mit Kraft und Struktur für Jahrzehnte, vielleicht der bisher beste Madonna del Piano des Gutes - 95+/100.

Gut gereift und würzig 2012 der Grüne Veltliner Kies von Kurt Angerer - 87/100. Ausnehmend gut gefiel mir 2012 der Grüne Veltliner Ried Lamm von Bründlmayer, ein großer, sehr komplexer Wein aus großem Jahrgang, endlich reif und doch mit noch langer Zukunft - 95/100.