2009

In Vorbereitung - ich werde hier kontinuierlich aktuelle Verkostungsnotizen einstellen und diese schrittweise um ältere Notizen und um Jahrgangsbeurteilungen ergänzen

Ein großer Bordeaux-Jahrgang ist 2009. Frucht satt, hoher Alkohol, viel Hedonismus, einfach üppige, dichte Weine, die aber auch verdammt teuer waren.

Calon Ségur war 2012 ein junger, dichter Wein, aber nicht so hitzig, der schmeckte endlich mal nach Bordeaux mit feiner, junger Röstaromatik 94-96/100. Überzeugt hat mich auch der sonst so kontrovers beurteilte Cos d Estournel. Gut, die junge Variante einer alten Rioja-Gemüsenase war es nicht unbedingt. Aber am Gaumen zeigte der erstaunlich balancierte, sehr minzige Cos sogar Frische 95-97/100. Mit Und dann kam mit Montrose kam 2012 bei unserer Ankunftsprobe der erste Wein des Abends ins Glas, bei dem unter der dichten Frucht eine sehr deutliche Mineralität erkennbar war. Dieser Montrose war für mich eindeutig der Wein der Probe, bei aller Dichte und Kraft sehr komplex, lang und groß 96-99/100.

Sehr schön 2012 die Nase des kräftigen Clerc Milon, etwas verschlossen am Gaumen, dabei aber nicht so dick wie die anderen dieses Flights, wirkte balanciert mit viel Finesse 93-96/100. Eine geradezu heiße Nase zeigte 2012 der Grand Puy Lacoste. Üppig, süß, dicht und heftig am Gaumen, nein, das war nicht GPL wie ich ihn kenne und liebe. Allerdings entwickelte er sich rasch im Glas und wurde weicher und gefälliger 91-95/100. War der Lynch Bages 2012 fehlerhaft? Hitzig die Nase, Rumtopf aus säuerlichen Früchten, völlig daneben, sehr alkoholisch und in dieser Form/Phase untrinkbar. Auf eine Bewerttung, die sicher nicht über 85/100 hinausgegangen wäre, habe ich verzichtet. Pédesclaux zeigte sich 2012 frühreif, fruchtig und gefällig, nicht sehr konzentriert, schokoladig und noch geprägt von junger Röstaromatik und stark getoastetem Holz 90/100. Eine üppig-dichte Neue Welt Nase hatte der Pichon Baron, der am Gaumen heftig, massig und alkoholisch wirkte. Erinnerte mich eher an einen jungen Port als an Bordeaux 89-95+(?)/100. Überhaupt nichts anfangen konnte ich 2012 mit der Pichon Comtesse, die in der Nase seltsam nach Banane roch und am Gaumen breit, grob und etwas diffus wirkte 88-?/100. Die Comtesse hatten wir wohl in einem schlechten Stadium erwischt. Einfach Klasse war 2012 die wunderbare Charakternase des Pontet Canet, am Gaumen war das im jetzigen Stadium ein sehr dichter, gelungener Amarone, der mit Bordeaux herzlich wenig zu tun hatte 92-97/100. Braucht sicher noch 10 Jahre zur vollen Entfaltung.

Der dichte Branaire Ducru hatte 2012 eine einfach geile, röstige Nase, wirkte am Gaumen aber bei aller Harmonie etwas streng mit deutlichen Tanninen 91-94/100. Ducru Beaucaillou fiel 2012 schon von der etwas aufdringlichen, nuttigen, süßen Nase her ab. Auch am Gaumen war das für mich im jetzigen Stadium just too much 91-95/100. Einfach ein Traum 2012 die reif wirkende, offene fast burgundische Nase des Gruaud Larose mit junger Röstaromatik, auch am Gaumen war das ein sehr gefälliger, balancierter, eleganter Gruaud 93-96/100. Sehr gut gefiel mir 2012 der ausgewogene Léoville Barton schon mit der sympathischen, von Zedernholz und Tabak geprägten Nase. Ein sicher langlebiger Wein mit deutlichen Tanninen, aber im Gegensatz zu vielen anderen sehr ausgewogen, elegant mit gutem Säurespiel. Auch der Alkohollevel liegt hier noch im Rahmen 92-94+/100. Deutlich dichter, kräftiger und opulenter war 2012 Léoville Poyferré mit leichter Strenge in der Nase und insgesamt moderner, üppiger Stilrichtung 91-93/100. Mehr anfreunden konnte ich mich da 2012 mit Léoville las Cases. Der hatte eine elegante, feine Nase mit superber Frucht, am Gaumen wohldefiniert und bei aller Kraft Eleganz pur 93-96/100.

Früh getrunken gehört Cissac, der 2013 mit saftiger, dunkler Frucht, weichen Tanninen und wenig Säure unkomplizierten Trinkspaß bot - 88/100. Verschlossen zeigte sich Poujeaux noch 2012, doch 2013 blühte er voll auf, eine Fruchtphase par Excellence mit dekadent leckerer Röstaromatik - 93/100.

Schon gut trinkbar war 2012 der gefällige Cantenac-Brown mit weicher, vanilliger Nase, am Gaumen eher schlank, fein, mit gutem Säuregerüst 90-91/100. Konnte das im Glas daneben wirklich der hoch gelobte(94 bei Parker) 2009 Giscours sein? Animalischer Stinker in der Nase, wirkte kernig, unreif und bitter mit deutlicher Paprikanote 87-90/100. Eine dichte, röstig-rauchige Nase hatte Palmer 2012. Ein dickes, fettes Teil, das mit Palmer, wie er früher einmal war und mit Margaux stilistisch nichts zu tun hatte 92-97/100. Sehr üppig 2012 die kalifornisch wirkende Nase des Rauzan-Ségla, am würzigen, fülligen Gaumen mit viel Weihnachtsgewürzen, Backpflaumen, Zimt, der diesjährige Nürnberger Elisen(lebkuchen)wein, machte aber enormen Trinkspaß 93-96/100.

Brown
war 2013 rund, saftig und unkompliziert mit reichlich süßer Frucht - 89/100. 2012 und 2013 habe ich Haut Bergey probiert, einen Wein mit viel Substanz, der aber derzeit noch etwas Ladehemmung zeigt - 90+/100.

Eindeutig zu früh war es 2012 noch für den außerweltlichen Ausone, bei dem die Einzelteile noch nicht so richtig zusammen passten. Wirkte süß, dicht, alkoholisch und füllig, und tat in seiner aggressiven Babyspeck-Opulenz fast weh am Gaumen 95+/100. Nicht warten musste man dagegen beim Chapelle d Ausone, einem gefälligen, schönen Zweitwein, der aber nur entfernt an die Dramatik und Dichte des Grand Vin erinnert 91/100. Schwierig zu verkosten war 2012 bei Extraprima in Mannheim der Beaucastel Hommage Perrin, bei dem man das gewaltige Potential nur erahnen konnte 93+/100.

Ein saftiger Spaßwein auf hohem Niveau mit süßer Frucht, junger Röstaromatik, voll und lang am Gaumen war 2013 der d Aiguilhe, der noch zulegen kann - 90+/100.

Ein Monthélie-Les Duresses von Comte Lafon hatte 2012 absolute Grand Cru Qualität. Frisch, fruchtig, spannend, ein Hauch Exotik, tolle Kirschfrucht, seidige Fülle am Gaumen 92/100. Noch sehr jung, aber sehr elegant und finessig 2013 der Clos de Vougeot von Mongeard-Mugneret aus der Halben, der erst ganz am Anfang stand 92+/100.

Ein Corton Charlemagne von Henri Boillot hatte 2012 eine sensationelle, explosive, sehr mineralische und generöse Nase mit spürbarem Holz, das aber gut mit der traumhaften Frucht harmonierte. Am Gaumen sehr kräftig mit druckvoller Aromatik, sicher noch am Anfang, aber es fällt verdammt schwer, diesen Wein jetzt nicht zu trinken 95/100. Kraft und Freude brachte 2013 der Puligny Montrachet von Jean-Louis Chavy ins Glas. Leicht buttrig und nussig, mit der Fülle des Jahrgangs, aber auch mit gutem Rückrat, brachte dieser Wein viel Trinkspaß 90/100. Einfach nur geil 2013 der hedonistische Beaune Clos des Mouches Blanc von Drouhin, gebrannte Mandeln, Fülle, Schmelz, ein perfekter "Touristen-Burgunder" auf 1er Cru Niveau 92/100. Sehr nachhaltig und mineralisch 2013 der Meursault Les Tillets von Jobard-Morey 90/100. Der Corton Charlemagne von Lucien Le Moine hatte 2013 eine gewaltige Fülle und enormen, aromatischen Druck, wovon jetzt wohl noch ein Teil Babyspeck war, der die enorme Mineralität etwas überdeckte. Aber wir hatten locker 94/100 und enormen Trinkspaß im Glas. Für den Jahrgang schlank 2013 bei Stappen der kalkig-mineralische Chassagne-Montrachet Les Embrazées von Thomas Morey - 90/100. Der Chassagene Montrachet Les Chevenottes von Jean-Marc Pillot ging 2013 in seiner unglaublich komplexen, druckvollen Aromatik und seiner Fülle schon in Richtung Batard. Sehr weich, schmelzig mit cremiger Textur und toller Länge, zu richtiger Größe fehlte ihm vielleicht etwas der Biss 94/100.
2013 hatte ich die Chance, die Ramonet-Weine auf einer großen Ankunftsprobe zu verkosten. Schon der einfache Bourgogne Blanc war sehr jung, sehr mineralisch, erstaunlicher Tiefgang, braucht Luft und Wärme, entwickelt sich enorm, viel Fleisch 89/100. Ein sehr fruchtiger Charmeur mit Orangenmarzipan der am Gaumen etwas kurze St.Aubin 1er Cru Les Charmois 89/100. Nussige Mineralität und Fülle zeigte der Chassagne Montrachet Village 89/100. Kraft und Fülle satt zeigte der Chassagne Montrachet 1er Cru Les Morgeots, aber wenig Finesse, wirkte ziemlich fett 90/100. Klasse, Rasse, kalkige Mineralität und enormer Tiefgang beim sehr eleganten, komplexen Chassagne Montrachet 1er Cru Les Chaumées 93/100. Im direkten Vergleich war der Chassagne Montrachet 1er Cru Boudriotte fruchtbetonter, fülliger, aber nicht mit der Rasse des Chaumées und wirkte einfältiger 91/100. Schlank, fruchtig und mit Kiesel-Mineralität der Chassagne Montrachet 1er Cru Les Caillerets 91/100. Eine feine, reife Frucht, Pfirsich, Aprikose und einen Hauch Exotik zeigte der Chassagne Montrachet 1er Cru Les Ruchottes, der sehr nussig wirkte mit cremiger Textur 93/100. Eine florale Nase hatte der Puligny Montrachet 1er Cru Champs Canets. Wirkte zunächst etwas verhalten, stoffig, kräftig mit viel Potential, baute im Glas aber enorm aus und entwickelte eine cremige Textur, dürfte sich aber in ein paar Jahren deutlich besser präsentieren 93+/100. War jetzt der Bienvenues Batard Montrachet Grand Cru, von dem es mal gerade 2400 Flaschen gibt, ein Quantensprung? Wirkte etwas verhalten mit guter Substanz, aber nicht besser als die besseren 1ers aus Chassagne und Puligny. Für den Namen und das Preisniveau derzeit eher enttäuschend, also warten und hoffen 92+/100. Um Welten darüber unser Exemplar der 3600 Flaschen Batard Montrachet Grand Cru. Mehr Frucht, mehr Druck, mehr Komplexität, mehr Länge, sehr würzig im langen Abgang, ein großer Wein mit gewaltigem Potential 94+/100. Mal gerade 600 Flaschen gibt es aus der kleinsten der Ramonet-Lagen. Der Chevalier Montrachet Grand Cru war ein sehr feiner, eleganter, tänzelnder Schmeichler mit enormer Substanz, der Zugänglichkeit nur vortäuschte. Derzeit verhaltener als der Batard. Ein großer Wein, der seine Klasse erst in 5-10 Jahren wirklich zeugen wird. Dann kommen statt der heutigen 93+/100 sicher 96 und mehr ins Glas. Spannend wird in 10 Jahren für die wenigen Glücklichen, die dann noch Flaschen besitzen der Vergleich zwischen Chevalier und dem Montrachet Grand Cru
. Der war an diesem Abend die absolute Spitze, stoffig, kräftig, geradezu opulent, aber mit toller Struktur. Enorme Länge und Dichte bei einem Weltklassewein, der aus den verbliebenen 1199 Flaschen in den nächsten Jahren sicher noch zulegen wird 96+/100.
Der Batard-Montrachet von
Sauzet war 2013 im Montrachet in Puligny ein in jeder Beziehung großer Wein, so eine Art weißer Chambertin mit gewaltigem Auftritt am Gaumen und ebenso gewaltiger Länge 96/100.


Sehr nachhaltig und spannend 2012 ein Condrieu von Pierre Gaillard - 91/100.

Sehr verhalten und subtil 2013 im Husarenquartier der Recher Herrenberg von Stodden 89/100.

Sehr dicht und druckvoll 2013 der Grauer Burgunder GG Malterdinger Bienenberg von Huber 91/100. Der kräftige Malterer von Huber war 2012 mehrfach noch sehr jung, aber mit superber Frucht. Wird noch zulegen und dabei auch komplexer werden. Dann kommen zu den heutigen 90-91+/100 noch 2-3 dazu.

Mit einfach geiler Frucht punktete 2013 im Husarenquartier der offene Spätburgunder Alte Reben von Huber 92/100.

Schlank, elegant mit pikanter Frucht und rassiger Säure war 2012 der Baccharacher Hahn GG von Toni Jost WT90.

Ein süchtig machender Traum 2013 der noch so junge Marienburg Rothenpfad von Clemens Busch, der sicher noch zulegen kann und wird WT93+. Das Saarburger Rausch GG von Geltz-Zilliken hatte 2012 eine feine, traubige Rieslingfrucht mit dezenter Extraktsüße, gute Säure - WT90. Jung hat mir 2011 das sehr kräftige, kompakt wirkende Brauneberger Juffer Sonnenuhr GG von Schloss Lieser überhaupt nicht gefallen 86+/100. Zuletzt 2013 offener, deutlich besser, aber noch längst nicht auf dem Niveau dessen, was hier seit 2011 als GG ins Glas kommt 92/100. Ein Zeltinger Sonnenuhr Riesling Kabinett von Markus Molitor war 2012 fruchtig, mineralisch, ziemlich süß, viel Extrakt, wenig Alkohol(7,5%), kann und wird sicher noch zulegen 89/100. Frisch, fruchtig, mineralisch und den Gaumen animierend als perfekter Apero 2013 eine Zeltinger Sonnenuhr Spätlese von JJ Prüm, die voll trinkbar war WT90.

Traumhaft balanciert 2012 das Dellchen GG von Dönnhoff, sehr mineralisch, nachhaltig, aber auch elegant, nur ist das in 2009 kein filigranes Dellchen mehr, wie in früheren Jahren, das ist ein ausgewachsener Dell! Bleibt ewig am Gaumen und kann noch zulegen 94+/100.

Der Rothenberg Spätburgunder vom Dreamteam Leitz & Becker war 2013 samtig, seidig, elegant mit feiner, eher subtiler Frucht, sehr mineralisch und dann am Gaumen enorm druckvoll und einen gewaltigen Spannungsbogen aufbauend WT94.

Aus jüngeren Reben der Lage Abtserde stammte der A von Keller, doch das war 2012 alles andere als ein Zweitwein. Sehr mineralisch, nachhaltig, elegant, noch sehr jung mit knackiger Säure, fast noch etwas bissig am Gaumen, dabei rassig und animierend, wird sich noch weiterentwickeln 91+/100. Die Abtserde von Keller war 2012 mehrfach ein sehr eleganter, nachhaltiger, komplexer, mineralischer, aber noch viel zu junger Wein 93+/100. Mit geradezu barocker Fülle, mit süßer, reifer Frucht, würzigem Schmelz und viel Mineralität tranken wir 2013 im Rüen-Thai den Hubacker von Klaus Keller 93/100. Groß 2012 mit Ivo vor seinem Ivo&Co Oelberg GG von Kühling-Gillot, tiefgoldener Farbe in unsere Gläser fließt. Dabei ist er alles andere als reif, sondern noch blutjung. In der komplexen Nase reifer Pfirsich, aber auch orientalische Früchte und eine enorme Mineralität, was sich am Gaumen mit gewaltigem Tiefgang und leicht ölig wirkender, cremiger Textur fortsetzt, endloser Abgang, große Zukunft - 95/100. Großes Kino 2012 der ungemein stoffige, komplexe Pettenthal Riesling GG von Kühling-Gillot, frisches Backwerk in der Nase, sehr mineralisch mit langem Abgang der kräftige Gaumen. Immer noch verdammt jung, aber da kamen schon mal gut und gerne 95+/100 ins Glas. Nach oben ist da für die nächsten Jahre noch viel Luft. Wenig später ließ ich mich im Marli bei diesem Ausnahmewein zu 97/100 hinreißen. Der Riesling Pettenthal GG von St. Antony war 2012 ein kräftiger, kerniger, sehr mineralischer Wein mit intensiver Pfirsichnote - 91/100. Spannend, vielschichtig und mit enormem Tiefgang 2012 der Siefersheimer Heerkretz GG von Wagner-Stempel 92/100. Der Siefersheimer Riesling Porphyr von Wagner-Stempel war 2012 ein herrlich saftiger, mineralischer Wein - 90/100. Das Brunnenhäuschen GG von Wittmann wirkte 2012 auf Sylt offen und erstaunlicherweise voll trinkbar, im jetzigen Stadium ein herrlicher, hedonistischer Saufwein auf hohem Niveau 94/100. Ähnlich noch zweimal 2013.

Sehr fein und burgundisch im besten Sinne mit betörendem Spiel roter und blauer Beeren 2013 der Frauenberg Spätburgunder von Klaus Keller. Erwartet hatte ich ein Kellersches Extraktmonster, aber das war ein ausgesprochen eleganter, subtiler Wein, der tatsächlich aus Burgund stammen könnte 95/100.

Grossartig 2012 und 2013 der Hohenmorgen GC von Bürklin-Wolf mit reifen, gelben Früchten, cremiger Textur und burgundischer Pracht und Fülle, sehr mineralisch und nachhaltig im Abgang, baut unglaublich im Glas aus mit sehr langem Abgang .- WT95. In diesem Jahr besonders gelungen der Langenmorgen GG des Gutes von Winning, zuletzt 2013 mehrfach sehr mineralisch, trocken mit gewaltigem Spannungsbogen am Gaumen - WT94.

Erstaunlich zugänglich mit faszinierender, süßer Aromatik 2013 der Masseto, ein gewaltiges Konzentrat, das mit den Jahren noch zulegen wird, aber mit legendären Massetos wie 2001 und 2004 nicht mit kann 94+/100. Monteverro war mehrfach 2012 feiner, eleganter, mit mehr Säure und enormer Finesse als die pure Sünde aus 2008, entwickelte aber großartig im Glas. Auf Sicht wird das der größere Wein 95+/100. Das zeigte er mehrfach in 2013, zuletzt mit Jeff Leve im Saittavini 96/100. Gut 30mal habe ich 2012 und 2013 den Terra di Monteverro getrunken. Dieser "kleine" Monteverro ist derzeit ein ganz großer, pure, seidige Sünde in Rot mit fantastischem Preis-/Leistungsverhältnis 93/100. Röstig-schmelzig und mit viel jugendlichem Charme war zuletzt Ende 2012 der voll trinkbare Zweitwein von Sassicaia, der Guidalberto (91/100), mit dem man perfekt die 10-12 Jahre überbrücken kann, bis der in 2009 ebenfalls sehr gelungene, aber derzeit noch verschlossene Sassicaia soweit ist.

Sensationell Ende 2012 in Pontresina der Monteverro Chardonnay, ein großartiger, enorm druckvoller, komplexer, mineralischer Chardonnay, der am Gaumen nicht mehr aufhört, erst der zweite Jahrgang und schon Weltklasse - 96/100.Der

Noch recht jung, aber enorm druckvoll 2012 der gewaltige Grüne Veltliner Ried Lamm von Bründlmayer 94/100. Einfach unendlich schmeckte 2013 in der Braui der Grüne Veltliner Honivogl Smaragd von Hirtzberger. Brilliantes Goldgelb, straffe, mineralische Nase mit reifen, gelben Früchten, gute Struktur am Gaumen, deutliche Extraktsüße, sehr würzig, viel Kraft, Volumen und Länge, dürfte gut altern 95+/100. Mit der Vinothekfüllung Loibner Grüner Veltliner hatte ich 2013 einen Traumstoff bester Knollscher Güte im Glas, vielleicht nicht ganz so opulent wie früher, mit deutlich mehr Struktur, mit gewaltiger, pfeffriger Mineralität, superber Frucht, enormem Druck am Gaumen und irrer Länge, Zukunft ohne Ende, nur von den 14% hätte ich gerne einen weniger - WT96+. Noch sehr jung wirkte 2013 der Riesling Kellerberg Smaragd von F.X. Pichler, der eine schöne, zugängliche, nussig-würzige Nase besaß, am Gaumen aber etwas unruhig wirkte. Das sollte sich mit der Zeit geben 92+/100. Der Grüne Veltliner Rosenberg von Ott hatte 2012 auf Sylt eine intensive Extraktsüße, durch die er wirklich restsüß und unbalanciert wirkte, sollte sich mit den Jahren legen, derzeit nur begrenzter Genuss 86+/100.

Sehr spannend und im besten Sinne burgundisch Ende 2012 ein Pinot Noir Barrique von Möhr-Niggli - 91/100.

Sehr kräftig, holzbetont, aber auch mit viel Charme 2012 in Muottas Muragl der Chardonnay Unique von Donatsch - 93/100. Der Gantenbein Chardonnay, der letzte der alten Machart war 2013 nussig, mineralisch, leicht buttrig, vanillig und wenn man schon häufiger den grandiosen 2010er mit der neuen, burgundischen Stilistik im Glas hatte ehrlich gesagt auf hohem Niveau auch etwas plump 92/100.

Sehr süß war 2013 der Aalto, gefällig, mineralisch, aber ohne "Grip", wirkte etwas überzogen und aufdringlich - 89/100.

Der Rivers-Marie Cabernet Sauvignon Corona Vineyard war 2012 kräftig, fruchtig, opulent, süß, dicht, reichlich viel Holz, eigentlich von allem genau das Quäntchen zuviel, das einen guten Wein von einem großen unterscheidet 93/100.