Schluss mit Lustig

Ein schönes Spiel startete da vor zwei Jahren. Mario Scheuermann rief damals in einem Mail dazu auf, für seinen Drinktank auf einer amerikanischen Website abzustimmen. Ich war seinerzeit in den USA unterwegs und habe frühmorgens mit dem Laptop im Hotelbett nicht nur für den Drinktank abgestimmt, sondern auch gleich den Wineterminator angemeldet. Von da an begann mit Unterstützung vieler Freunde ein rasanter Aufstieg, der den Wineterminator schließlich an die Spitze einer internationalen Liste aus inzwischen über 500 Weinblogs führte. Hat Spaß gemacht und war zeitweise recht spannend. Danke an alle für die zeitweise großartige Unterstützung.

Ungläubig rieb ich mir vor ein paar Tagen die Augen, als ich den Wineterminator in dieser Liste auf Platz 529 sah. Was war passiert? Eine amerikanische Website mit seltsamem Inhalt war innerhalb kürzester Zeit als Shooting Star von nirgendwo gekommen und in Nullkomma Nichts an die Spitze gerauscht, eigentlich von den Inhalten der Seite her völlig unerklärlich. Doch da ist wohl Einiges nicht mit rechten Dingen zugegangen, weshalb die Seite inzwischen nicht mehr erscheint. Bei der Gelegenheit kam dann auch der Wineterminator unter die Räder. Das ist schon unglaublich. Da überlege ich, warum von der dreiviertel Millionen Besucher der letzten zwei Jahre mir nur 25.000 ihre Stimme gegeben haben, und muss mir gleichzeitig von den Betreibern der Seite dieses Wettbewerbs anhören, ich solle doch mal nachweisen, wie es überhaupt möglich sei, so viele Stimmen zu bekommen. "Großzügigerweise" hat man dann auf meinen Protest hin den Wineterminator bei Platz 100 wieder einsortiert mit 500 Stimmen. Ich möge doch von dort wieder neu anfangen. Schönen Dank, das brauche ich nicht, und da mache ich nicht mit.

Das zugrunde liegende Business Modell der Website, die diesen Wettbewerb veranstaltet ist eigentlich ganz simpel und effektiv. Wenn sich dort 500 Seiten anmelden und ihre Besucher zur regelmäßigen Stimmabgabe auffordern, sind das 500 zusätzliche Links für diese Seite ein und jede Menge zusätzlicher Traffic. Und das ergibt zusammen mit einem aus den Links resultierenden, fetten Page Rank bei Google glänzende Zahlen, mit denen man dann Werbetreibenden die Seite anbietet. Ein hervorragendes Geschäft, bei dem ganz nach dem Motto von Web 2.0 die User unentgeltlich die ganze Arbeit erledigen. Nur halt ab sofort ohne den Wineterminator. Ich stehe als kostenloser Traffic-Lieferant nicht mehr zur Verfügung.

Also, keine Aufrufe zur Stimmabgabe mehr, kein Betteln um weitere Votes. Stattdessen werde ich mich in der nächsten Zeit noch massiver um die Inhalte des Wineterminator kümmern. Pläne habe ich reichlich, Zeit durch mein starkes, berufliches Engagement leider nur wenig. Die wird aber jetzt noch effektiver genutzt. Lassen Sie sich in den nächsten Wochen und Monaten einfach überraschen und halten Sie dem Wineterminator bitte die Treue.

Und eine große Bitte habe ich natürlich auch noch. Wenn ich mir schon die ganze Arbeit mit dem für alle Leser völlig kostenlosen Wineterminator mache, dann möchte ich natürlich auch, dass die Website noch mehr gelesen und genutzt wird. Über 30.000 Besucher im Monat sind sicher ein tolles Ergebnis. Trotzdem stelle ich laufend fest, dass viele Weinfans und auch Profis den Wineterminator immer noch nicht kennen. Als rein private, nicht kommerzielle Website kann ich mir aufwendige Werbekampagnen nicht leisten. Da bin ich auf Ihre Mithilfe angewiesen. Geben Sie bitte die Webadresse des Wineterminators im Freundes- und Bekanntenkreis weiter. Empfehlen Sie mich bei Sommeliers, Winzern und Weinhändlern. Und sollten Sie selbst eine eigene Homepage haben, wäre ich sehr dankbar, wenn Sie auf den Wineterminator verlinken würden. Danke.