2004

In Vorbereitung - ich werde hier kontinuierlich aktuelle Verkostungsnotizen einstellen und diese schrittweise um ältere Notizen und um Jahrgangsbeurteilungen ergänzen


Sehr fein, sehr elegant 2013 der Meursault Perrières von Pierre Morey, der aber trotz leiserer Töne eine unglaubliche Länge am Gaumen zeigt 93/100. Der Der Corton Charlemagne von Tollot-Beaut war 2012 noch sehr jung und sehr mineralisch mit lakritziger Kräuternote in der Nase, messerscharfe Konturen am Gaumen, könnte noch zulegen 94/100.

Sehr unsanft geweckt schien Ende 2012 der La Turque von Guigal. Gemüsige Sellerienase mit etwas Räucherspeck, gemüsig auch am Gaumen, entwickelte sich nur im Schneckentempo. Mit der Zeit wurde er etwas weicher, offener und mit mehr Gewürzen als Gemüse, aber es blieb nur ein entfernter Schatten dessen, was man sich unter einem La Turque vorstellt. Gut, 2004 ist nicht Guigals stärkster Jahrgang, aber deutlich mehr als die heutigen 87/100 kommt da in ein paar Jahren schon ins Glas.

Großer Jahrgang für deutsche Weißweine mit hohem Alterungspotential.

Mineralisches Honig-Schiefergemisch mit etwas irritierender Boytritis 2013 beim Uhlen L von Heymann Löwenstein - 91/100.

Absolut stimmig 2013 mehrfach das Monzinger Frühlingsplätzchen GG von Emrich-Schönleber mit reifer, süßer, gelber Frucht, feinem Schmelz, aber immer noch guter Säure und oerfekter Struktur, absolut stimmig - WT94. Auf gleichem Niveau 2013 ebenfalls mehrfach das etwas mineralischere, strukturiertere Halenberg GG von Emrich Schönleber - WT94. Sensationell 2013 und noch so blutjung, auch in der helleren, sehr brillianten Farbe, Halenberg Lay Versteigerungswein mit irrsinnige Struktur, großer Wein mit toller Länge - WT96.

Eine wunderbare Honignase zeigte die Riesling BA von August Kesseler mit feiner, schmelziger Süße und guter Säure 93/100. Seit Jahren verfolge ich die Entwicklung der faszinierenden Hochheimer Hölle Auslese trocken von Künstler. Zuletzt 2013 war das ein Riese mit irrer Mineralität, man lutscht förmlich am Felsen, noch so frisch und jugendlich mit toller Säure, ein Wein für 20 weitere Jahre, der an den großen 92er des Gutes erinnert - 95+/100. Immer noch so kraftstrotzend 2013 der sehr mineralische und jugendliche Berg Rottland von Schloss Schönborn 93/100.

Groß und erst ganz am Anfang 2012 zweimal die schlanke, konzentrierte, sehr mineralische Kallstädter Saumagen Auslese trocken R" von Koehler-Rupprecht mit massig Feuerstein und messerscharfer Präzision 94/100.

Eine heftige, alkoholische Kirschwassernase hatte Ende 2012 der Sperss von Gaja. Blutjunge, intensive Frucht, Kräuter, Lakritz, dafür fehlte der Abgang. Baute im Glas etwas aus, aber in 5-10 Jahren kommen zu den 90+/100 noch mindestens 5 mehr. Immer noch so jung 2013 der Valeirano von La Spinetta mit würzig-kräuteriger-lakritziger Süße - 93/100.

Grossartiges Jahr in der Toskana.
Ein Riese 2013 Masseto, sehr jung, aber mit einer schokoladigen Wahnsinnsaromatik 97/100. Etwas verhalten startete 2013 der kräftige, breitschultrige Redigaffi im Glas, baute dann aber in gewaltigem Tempo immer mehr aus und wurde offener und süßer. Reife dunkle Früchte, Minze, Schokolade, mineralisch und würzig mit genügend Kraft und Struktur für eine längere Entwicklung 95/100. Noch sehr jung 2013 bei Schorn der Brunello di Montalcino Riserva von Vasco Sassetti. Ein enorm druckvoller, jugendlich-kräftiger Brunello mit dunkler Frucht, Leder und etwas Brett in der Nase, sehr vielschichtig und mineralisch mit toller Struktur, braucht unbedingt etwas Zeit in der Karaffe, um sich zu entfalten 94/100. Sassicaia war 2008 am Ende seiner Fruchtphase ein sehr feiner, eleganter finessiger Wein mit generöser, süßer Nase - 94/100. Zuletzt 2013 zeigte er sich etwas verhaltener mit klassischer Bordeaux-Stilistik - 93+/100. Da sind gut 5+ Jahre warten angesagt, dann kommt da deutlich mehr. Solaia war schn 2008 einfach ein kompletter, großer Wein, der trotz seiner Jugend schon immensen Spass machte - 96/100. Seitdem habe ich ihn mindestens ein Dutzend mal im Glas gehabt, zuletzt 2013 und immer auf diesem Niveau.

Harlan war 2012 beim Rosenfest in Weggis in weiteres Meisterwerk aus der Harlan-Schmiede, erstaunlich schlank und sehr elegant im Vergleich zu den anderen Boliden aus diesem heißen Kalifornien-Jahrgang. Tiefe, undurchdringliche Farbe. Reife Brombeeren, Schwarze Johannisbeeren, Veilchen, Lakritz, Schwarze Trüffel und frisch augebrühter Kaffee in der spannden Nase, am Gaumen ein großer Wein aus einem Guss mit mächtigen, aber weich wirkenden Tanninen. Zeigt deutlich mehr als vor drei Jahren an gleicher Stelle, aber da kommt noch mehr 96+/100.
Der Aubert Lauren Vineyard Chardonnay war 2013 ein heftiges, kräftiges Teil, das übermäßig eingesetzte Holz überdeckt die durchaus vorhandene Mineralität, versteckt die tropische Frucht und erschlägt den Gaumen 91/100. Der sehr opulenten Chardonnay The Quarrey von Aubert hatte 2012 eine üppige, ausladende Nase, reichlich Schmelz, der sich am Gaumen fortsetzt, heftig, kräftig, aber nicht ohne Charme 93/100. Erstaunlich elegant 2013 trotz üppiger, exotischer Frucht der Peter Michael Belle Côte Chardonnay, die gute Säure verlieh Frische und die nötige Balance - 94/100.