Juli 2013

Sonntags mittags in der Stadt essen zu gehen ist nicht so ganz einfach, doch wir fanden mit viel Glück im Düsseldorfer Nobelviertel Oberkassel einen charmanten Italiener mit sehr schmackhafter Küche und zuvorkommendem Service. Ungewöhnlich gleich unsere erste Kombination. Uns war als Start nach einer einfachen Pizza Margerita, die sich (durch drei geteilt) als absolut großartig entpuppte. Und da meinen Mädels nach einem Glas Champagner war, nahm ich aus der zwar kleinen, aber nicht unspannenden Weinkarte den fair gepreisten 2002 Taittinger Millesimé. Das war Easy-Champagne-Drinking auf hohem Niveau, weich, zugänglich, sehr cremig WT92. Deutlich eigenständiger wurde es danach zu jungem Pulpo mit einem 2011 Roero Arneis von Bruno Giacosa, einem im positiven Sinne herbem, sehr lakritzig-kräuterigem, mineralischem Wein mit sehr gutem Preis-/Genussverhältnis WT90. Vor allem war dieser sehr frische Wein ein gelungener Spagat zwischen den unterschiedlichen Fraktionen am Tisch. Die Mädels wollten keinen Riesling (die Säure!), ich keinen Chardonnay (die fehlende Säure!). Da war der durchaus spannende Roero Arneis ein gelungener Kompromiss. Jenseits ausgetretener Pfade blieben wir auch mit unserem Roten, der aus der Basilicata unten am Stiefel Italiens stammte. Der 2009 Canneto von d Angelo aus der Aglianico Traube war tiefdunkel, samtig, füllig mit weichen Tanninen, reifer Brombeere und Bittermandeln, kann sicher mit vielen, deutlich teureren IGT s aus der Toskana mit WT90.