2013

Ein schwieriger Jahrgang in Bordeaux mit leichteren, frühreifen Weinen. Die Subskription dürfte kaum gelohnt haben. Ich habe einen Bogen darum gemacht.

Zu den besseren Weinen des Jahrgangs gehört Pichon Baron. Zeigte 2016 tiefe Farbe, sehr gute Tanninstruktur, Cabernet-Würze, pfeffrige(aber nicht grüne) Paprika, Tiefgang, Potential für WT93-95. 2022 auf der Alpina Auslese voll trinbar mit guter Struktur und reifen Tanninen – WT93.

Gefällig und durchaus ansprechend die feinfruchtige, florale Nase des Sarget de Gruaud Larose, des Zweitweins von Gutes. Am Gaumen kernig, bitter mit (zu) hoher, spitzer Säure. Nicht mein Ding. Deutlich fülliger in der Nase mit mehr Druck und Tiefe, auch am Gaumen, der sehr gut gelungene Gruaud Larose. Das gelang eben nur mit sehr strenger Selektion. Dieser Gruaud könnte durchaus mal in meinem Keller landen.

Zu den Lichtblicken gehörte 2016 der Canon-la-Gaffelière, ein schöner Wein auf WT90 Niveau für den schnellen Genuss. Auch 2022 unkomplizierter Genuss - WT90. Elegant und fein aber mit wenig Druck zeigte sich 2018 der La Tour Figeac – WT88.

Der etwas bittere, rustikale L´Evangile hat mich 2022 nicht beeindruckt – WT89. Schwierig und etwas bissig wirkte 2017 der Vieux Certan – WT87.

Ein fürchterliches, saures Gesöff war 2014 der Clos des Lunes Lune d´Argent aus dem Hause Domaine de Chevalier. Ich habe mir Namen und Etikett gut eingeprägt, damit ich nie aus Versehen den mal irgendwo bestelle. Der Smith Haut Lafitte Blanc überzeugte 2018 mit wunderbarer Frucht und Frische, das Holz gut eingebunden, und ging als großer Sauvignon Blanc durch - WT95.

Sehr stimmig 2016 der Beaune Vigne de l´enfant Jesus von Bouchard – WT93. Der Volnay Caillerets von Bouchard zeigte sich 2016 kräftig, expansiv in der Nase, am Gaumen beerige, frische Frucht und Eleganz pur – WT94. Frisch und jung mit feinem Spiel roter und blauer Beeren zeigte sich 2019 der Charmes Chambertin von Hubert Lignier mit gutem Säure- und Tanningerüst. Dürfte gut altern und noch zulegen – WT93+. Noch recht jung mit guter Zukunft 2018 der Echezeaux von Lucien Le Moine mit feiner Beerenfrucht und gelungenem Spagat zwischen Kraft und Eleganz – WT93+. Sehr druckvoll mit saftiger Frucht und enormem Tiefgang 2023 der Echezeaux von Emmanuel Rouget – WT96.

Der Chablis 1er Cru Vaillons von Boileau zeigte 2017 Präzision, Mineralität und gute Zitrusfruch – WT91. Floral mit Zitrusfrucht,Feuerstein, guter Säure und cremiger Textur 2018 der Chablis Fourchaume von Bouchard – WT91. Der Chevalier Montrachet von Bouchard war 2016 sehr mineralisch, finessig, elegant und sehr nachhaltig – WT95. Der Meursault Genevrières von Bouchard zeigte sich 2016 noch sehr frisch, würzig mit Zitrusfrucht und hoher Säure – WT91+. Ein Puligny-Montrachet von Francois Carillon war 2016 nussig, mineralisch mit feiner Zitrusfrucht, da stimmen Präzision, Säure und Länge - WT90. Schlank, präzise und frisch 2019 der Chassagne Montrachet Les Encégnières von Marc Colin – WT90. Der Meursault Clos de la Barre von Comte Lafon wirkte 2016 sehr schlank, mineralisch und etwas karg – WT90. Der mineralische Chablis Fourchaume von Fevre mit feiner Zitrusfrucht zeigte 2016 durchaus Substanz und Fülle und könnte noch zulegen – WT91+. Blutjung mit Präzision, enormem Druck und wohldosierter Fülle entfaltete sich 2019 der Chablis Les Clos von Fevre im Schneckentempo, große Zukunft – WT93+. Der Chassagne-Montrachet Les Caillerets von Jadot war 2018 so filigran und frisch, der Riesling unter den Montrachets und dabei einfach lecker – WT93. Sehr präzise mit Zitrusfrucht, guter Säure und salziger Mineralität wie ein Hybrid aus Chablis und Meursault 2019 und auch 2020 wieder der immer noch so junge Meursault Genevrières von Antoine Jobard – WT95. Der Chassagne Montrachet Les Champs Gains von Lamy-Gaillat war 2020 mit dieser Präzision und tiefen Mineralität ein Coche Dury für Schlaue auf mindestens WT96 Niveau. Frisch mit knackiger Säure, ganz feinem Schmelz und guter Mineralität 2021 der Puligny Montrachet Les Pucelles von Leflaive – WT94. Kräftig, jung und fordernd 2019 der komplexe Chablis Grand Cru Les Preuses von Lucien Le Moine aus der Magnum – WT94+. 2020 Nuancen offener mit enormer Spannung, Energie und Tiefgang, vibrierender Zitrusfrucht, Präzision und intensiver Mineralität – WT95. Rassig und würzig 2018 der Meursault Les Perrières von Lucien Le Moine, Zitrusfrucht, gute Mineralität, auch Fülle und Länge – WT94. Schlank, präzise und mineralisch 2017 der Chassagne Montrachet Les Baudines von Thomas Morey – WT91. Beim vor zwei Jahren noch sehr verhaltenen Chassagne Montrachet 1er Cru Morgeot von Bernard Moreau ging 2017 endlich die Post ab. Immer noch so frisch mit Zitrusfrucht, feinen Kräutern, nussig, mit rassiger Säure und intensiver Mineralität, gute Länge am Gaumen, dürfte noch zulegen – WT93+. Sehr gut entwickelt zeigte sich 2021 der einst so schlanke Chablis 1er Cru Forêt von Raveneau, enorm frisch mit rassiger Säure, besaß eine feine Kräuter-Fenchel Nase mit herber Limette, grünem Apfel und war sehr kernig mit noch viel Potential – WT93+. Sehr würzig mit generöser Fülle und guter Struktur 2021 der Meursault 1er Cru Les Cras von Remoissenet – WT93. Frisch, schlank, mineralisch mit viel Zitrusfrucht und hoher Säure 2015 der Puligny Montrachet von Sauzet – WT88.

Sehr elegant und eher auf der fruchtigen Seite war 2016 der Côte Rotie Les Bécasses von Chapoutier mit viel Veilchen und Lakritz - WT91.

Erstaunlich zugänglich zeigte sich 2016 der Beaucastel mit süßer, würziger, dunkler Frucht, aber auch mit guter Struktur und Säure – WT93. Kompakt, verschlossen mit etwas grünen Tanninen 2018 die Cuvée Reservée von Pegau – WT90+.

Der Condrieu Vieilles Vignes "Jacques Vernay" von Ogier war 2016 ein spannender, natürlich sehr frischer, mineralischer Wein mit floraler Nase und viel Tiefgang – WT93.

Der Riesling Brand Grand Cru von Albert Boxler wirkte 2018 mit viel exotischer Frucht weich mit wenig Grip, baute mit Luft etwas aus – WT89+.

Eine sehr kleine, aber wohl recht gute Ernte in Deutschland.

Frisch, fruchtig und fröhlich ohne viel Tiefgang 2014 der Weissburgunder von Meyer-Näkel - WT87.

Gut gelungen, zugänglich, erstaunlich tiefgründig und mineralisch 2015 der Weissburgunder Schlossberg GG von Heger mit viel Holz - WT90.

Sehr fein, elegant und burgundisch mit schönem Schmelz 2017 der Häusleboden Spätburgunder von Heger – WT94. Auch 2019 auf Sylt sehr beeindruckend, stilistisch eher Pinot als Spätburgunder – WT94. Der Eichberg Spätburgunder GG von Franz Keller wirkte 2016 mit superber Frucht puristisch mit deutlichem Tannin- und Säuregerüst, wird länger brauchen, hat aber großes Potential – WT92+. Sehr spannend der Schlossburg Spätburgunder GG vom Weingut Franz Keller, der sich 2017 langsam öffnete, gewaltigen Tiefgang zeigte und eine große Zukunft haben dürfte – WT93+.

Der Hundsrück Spätburgunder GG von Fürst trank sich 2016 schon erstaunlich gut mit reifen Tanninen, dürfte aber noch zulegen – WT93+.

Grandios 2014 schon der „einfache“ Riesling QbA von Adam. Glockenklare Frucht, rassige Säure, gute Mineralität, ein wunderbarer Wein, der noch zulegen und sicher 20 Jahre Spaß machen wird – WT90+. Mit der knackigen, an 96 erinnerden 13er Säure ergab das 2014 bei der Hofberg Spätlese von Adam ein faszinierendes Süße-/Säurespiel, ein sehr finessiger, spannender Wein, schlichtweg ein Traum für die nächsten drei Jahrzehnte – WT93+. Sehr fein mit spielerischer Eleganz 2014 der Piesporter Schubertslay Kabinett von Julian Haart, geradezu puristisch-mineralisch mit sehr guter Säure – WT92. Legte 2015 noch mal zu – WT93. Rassig und frisch 2018 auf Sylt das mineralische Scharzhofberger GG von Kesselstatt – WT93. Druck, Fülle, Eleganz und frische, leicht exotische Frucht zeigte 2017 der Erdener Prälat Alte Reben GG von Loosen – WT94. War 2019 immer noch so taufrisch mit rassiger Säure und mineralischer Präzision – WT95. Der Erdener Prälat Alte Reben GG Reserve zeigte sich 2021 mehrfach mit fantastischer Präzision und Spannung wie ein Hybrid aus rassigem Riesling und Chablis Grand Cru von Raveneau, große Zukunft 97+. Beim Ürziger Würzgarten Alte Reben Reserve von Loosen war 2020 der Name Programm. So würzig war dieser faszinierende Riesling mit schöner Fülle, der knackigen 13er Säure, dazu viel Grip und Spannung – WT95. Zeigte sich 2021 noch etwas druckvoller mit viel Tiefgang, dürfte weiter zulegen – WT96+. Die wunderschöne Wehlener Sonnenuhr Alte Reben Reserve von Loosen war 2023 so jugendlich, und immer noch so frisch, würzig, mineralisch mit pikanter, animierender Frucht – WT97. Ein mineralischer Urgesteinshammer 2015 die Bernkasteler Lay Auslese trocken** von Molitor – WT95. Rassig 2016 der Scharzhof Riesling von Egon Müller mit hohem Extrakt, der trotz 25g RZ mit 11 %0 Säure trocken wirkte und sehr gut altern dürfte – WT93+. Einfach eine geile, junge Rieslingfrucht hatte 2014 der Wintricher Ohligsberg Riesling GW von Günther Steinmetz, Baby Ananas, Mirabelle, knackige, aber reife Säure, hohe Mineralität – WT92. Fein, filigran und balanciert 2023 ein Ockfener Bockstein Kabinett von Dr. Wagner – WT88.

Der Weissburgunder von Dönnhoff brillierte 2014 mit kräftiger, aber reifer Säure und hoher Mineralität - WT88+. Sehr verschlossen 2015 auf der VDP Tour das Dellchen GG von Dönnhoff – WT90+. Erstaunlich offen 2015 mehrfach das Felsenberg GG von Dönnhoff. Hatte mir auf der VDP GG Tour aus der hervorragenden Dönnhoff- Palette am besten gefallen. Und kurz danach konnte ich dieses richtig große Gewächs mehrfach voller Vergnügen trinken, ohne es in den Spucknapf zu befördern - WT94. Auch 2016 mehrfach Filigran, sehr mineralisch, elegant mit bestechender Brillianz  Brilliant in 2015 bereits mehrfach die erstaunlich frühreife Hermannshöhle GG von Dönnhoff mit kräftiger, aber reifer Säure – WT93+. Ende 2015 in bestechender Frühform mit präziser Frucht, strammer Mineralität und Säure – WT96. Auch 2016 mehrfach auf diesem Niveau. Ende 2016 im Engadin schlichtweg atemberaubend mit messerscharfer Präzision, "liquid rocks" als irre Mineralität, reife, aber großartige Säure, superbe Frucht, so eine traumhafte Brillianz und Strahlkraft. Glücksgefühle ohne Ende - WT97. Die Hermannshöhle Auslese GK von Dönnhoff war 2018 mit der Präzision des GG ein stimmiger Traum – WT97. Balanciert mit sehr guter Struktur und Säure 2018 das Halenberg GG von Emrich-Schönleber – WT94. Ein erfrischender, harmonisch trockener Reparaturwein war 2014 auf Sylt der Gut Hermannsberg Kabinett – WT87. Erstaunlich offen, zugänglich, füllig und cremig 2019 das Felsenberg GG von Schäfer-Fröhlich – WT92.

Babymord war brilliante 2014 die Hölle GK von Künstler, ein Riese im Werden, WT92+, für alle 2 Jahre Geduld 1 mehr, in 10 Jahren WT97. Legte 2015 als Hölle GG mehrfach einen fulminanten Frühstart hin mit puristisch schöner Frucht, mineralischer Brillianz, kräftiger, aber reifer Säure und beachtlicher Länge - WT93+. Auf gleichem Niveau wie die Hölle GK 2014 das Berg Rottland GG von Künstler, so eine Art deutsche Version von Terroir al Limit. Erstaunlich offen, verführerisch und erotisch 2014 das Kirchenstück GG von Künstler – WT93. Würzig, rassig mit weißem Pfeffer und knackiger Säure 2014 mehrfach der Grüne Veltliner von Künstler – WT89. Schlank und rassig 2014 der Sauvignon Blanc von Künstler mit Kiwi und Stachelbeere, mit knackiger, aber reifer Säure und feiner Mineralität - WT90. Der 2018 furztrockene, puristische, schlanke Balthasar Ress Riesling 32 ist ein spannender Wein, der aber dringend dekantiert aus großen Gläsern zum Essen serviert gehört. Da werden dann aus solo WT88 durchaus WT92. Eleganz pur 2016 und auch 2017 wieder das so perfekt balancierte, sehr stimmige Kiedricher Gräfenberg GG von Weil mit straffer Säure und grandioser Zukunft. Unglaublich, wie hier am Gaumen mit gewaltiger Länge die Post abging – WT95+. Der Kiedericher Klosterberg von Weil von eisenhaltigen Böden war 2016 sehr finessig und mineralisch – WT92+. Der Kiedricher Turmberg von Wein von Grauem Schiefer zeigte sich 2016 fülliger, kräftiger, dichter, obwohl er sonst der schlankere, asketischere Wein ist – WT92+.

Frisch, animierend mit pikanter Frucht 2016 der Stein Spätburgunder GG von Künstler – WT91+. Etwas laut noch und nach mehr Reife schreiend 2018 der Caviar von Ress, reife Kirsche, Röstaromen, baut aus und wird im Glas etwas ziviler, aber da kommt mit den Jahren noch mehr – WT93+.

Am Anfang einer langen Karriere 2016 die Aulerde GG von Groebe mit straffer Textur, guter Säure und schöner Frucht – WT92+. Sehr elegant, spielerisch mit guter, reifer Säure 2015 mehrfach das gelungene Kirchspiel GG von Groebe – WT93. Das Rothenberg GG von Gunderloch war 2015 mineralisch, straff, druckvoll mit toller Frucht, jetzt in erster Trinkphase – WT94. Etwas offener 2017 – WT94. Extrem fordernd 2015 auf der Abtserde-Vertikale aus der Magnum die Abtserde von Keller mit ihrer puristischen Struktur. Blutjung, wirkt stahlig, steinig, der Biss in die reife Zitrone, schlank im besten Sinne, aber mit dieser irrsinnigen Mineralität. Könnte das ein neuer Abtserde-Stil sein? Noch puristischer, mineralischer, druckvoller? Da wächst ein Gigant heran - WT93++. Der G-Max von Keller war 2015 ein unglaubliches Konzentrat mit extrem druckvoller Aromatik und irrer Frucht. Der hat das Zeug zur Legende und wird Geduldige mal mit WT97-98 verwöhnen. Grund genug also, die eigene Kellerkiste noch mindestens 5 Jahre nicht zu öffnen. 2018 zeigte er sich sehr fein und elegant, dabei sehr präzise mit enorm druckvoller Aromatik – WT97+. Der noch so junge Hipping GG von Keller wirkte 2018 sehr fruchtig mit intensiver Fruchtsüße – WT95+. Der Hubacker GG von Keller war 2016 auf Sylt wie der herzhafte Biß in einen reifen, saftigen Weinbergpfirsich mit sehr guter, aber reifer Säure – WT94. Geradezu spektakulär 2018, al er locker auch als junger GMax durchging und sich in atemberaubender Frühform zeigte. Der hatte einfach alles, geniale Frucht, präzise Struktur, gewaltige Länge, einfach absoluter Hammerstoff – WT98. Sehr rassig 2018 das feine, elegante Kirchspiel GG von Keller, das noch eine grandiose Zukunft haben dürfte – WT94+. Sensationell 2015 auf der VDP-Tour der rassige Morstein GG von Keller, der in den nächsten 10 Jahren enorm zulegen wird – WT94+. 2015 auf Sylt fordernd mit gewaltiger Substanz und kräftiger Säure, derzeit etwas reduktiv und verschlossen wirkend, aber man spürt das Mörderpotential dieses Weines, der mal irgendwo bei WT95-97 landen wird. 2020 immer noch blutjung mit Rasse und Klasse, ganz nah an der Perfektion – WT99. Ein Weinbaby natürlich 2014 die sehr rassige Niersteiner Hipping Spätlese von Keller. Glockenklare, boytritisfreie Frucht, sehr präsente, aber unglaublich reife Säure, ein dezenter Spontistinker verschwand schnell. Würde ich gerne mal in 20 Jahren trinken – WT92+. Ein verrückter, wilder Wein 2014 auf Sylt Pettenthal Kabinett von Keller mit 10 %0 Säure, Spontinase, Roter Hang pur – WT94. Immer noch so blutjung war 2017 der rassige Pettenthal GG von Keller, der im Glas enorm zulegte und eigentlich dekantiert gehörte - WT94+. Ganz schön stramm 2015 aus der Magnum Pettenthal GG von Kühling-Gillot mit massiver, aber reifer Säure, geriebenen Felsen und superber Frucht. Da wird in 5-10 Jahren mal was großes auf WT94-95 Niveau draus. Rassig, kernig, mineralisch 2015 der Morstein von Russbach mit bescheidenen 12% und unbescheiden faszinierender Aromatik -WT90. Der Hipping von Schätzel war 2018 auf Sylt ein präziser, rassiger wein mit tiefgründiger Mineralität und druckvoller Aromatik bei schlappen 11,5% Alkohol und zeigte sich auch 2019 wieder auf diesem Niveau – WT94. Ein Riesling Pettenthal von Schätzel hatte 2014 im D´Vine reife, aber zupackende Säure, Zitrusfrüchte, karamellisierte Ananas, intensive Mineralität, einfach Roter Hang pur – WT92. Jung, konzentriert, fast etwas bissig 2014 der Morstein Alte Reben von Seehof, der sich gut entwickeln dürfte – WT90+. Hatte 2015 deutlich zugelegt mit reifer wirkender Säure – WT92. Überzeugte 2016 mit Rasse, Klasse und einfach geilem Trinkfluss – WT94. Erstaunlich zugänglich mit guter Säure, aber auch Kraft und Fülle 2014 und 2015 mehrfach der cremige Benn von Katharina Wechsler – WT91+. Zeigte 2017 und 2018 deutlich mehr, blieb aber knackig frisch – WT92. Sehr elegant 2014 das Kirchspiel von Katharina Wechsler mit perfekten Konturen und gutem Potential – WT92+. 2017 immer noch so jugendlich und verspielt – WT93. Blutjung 2015 auf Sylt mehrfach das rassige Brunnenhäuschen GG von Wittmann. Schon erstaunlich offen und einfach sexy mit superber, präziser Frucht, intensiver Mineralität, feiner Kräuternote, strammer, aber reifer Säure und einfach geiler Trinkigkeit – WT95+. Rassig, schlank, noch sehr jung mit strammer Säure 2015 der Chardonnay S von Wittmann, baute enorm im Glas aus und hat sicher viel Potential – WT92+. Schlichtweg genial 2014 der Morstein GG von Wittmann. In der Nase ein großer Strauß frischer Frühlingsblumen, am Gaumen traubig-saftige Fülle, gute Mineralität und die rassige, straffe, aber dabei erstaunlich reife 13er Säure – WT93+. 2015 mehrfach in bestechender Frühform, so wie ein großer Bordeaux in der Fruchtphase. Straff in der Struktur mit kräftiger, aber reifer Säure und puristisch schöner Frucht – WT95+. Auch 2016 im Gogärtchen wieder auf diesem Niveau. 2019 im Concept Riesling etwas reifer, aber immer noch mit viel Potential – WT95+. 2020 in der Morstein Vertikale ein einfach geiles Rasseteil mit knackiger Säure ohne Ende, mit geradezu puritischer Frucht und sehr präziser Struktur. Das wird ein langlebiger Morstein mit und großer Zukunft, auf die zu warten lohnt - WT96+. Ein sehr gelungener „Spargelwein“ mehrfach in 2015 der Silvaner von Wittmann – WT89.

Der Frauenberg Spätburgunder GG von Keller war 2018 schlank, sehr fein mit kräuteriger Herbe – WT93. Schlichtweg atemberaubend und auf Augenhöhe mit 2010 Musigny von Mugnier 2015 auf Sylt der Morstein Spätburgunder Felix Alte Reben von Keller, der 2016 abgefüllt wird und dann auf die Auktion geht – WT97+. 2017 war der Côte de Nuits vom allerfeinsten, Finesse pur, irre Struktur, könnte man auch Musigny Vieilles Vignes dran schreiben – WT97+.

Das Kirchenstück GC von Bürklin-Wolf hatte 2018 eine Traumnase, am Gaumen ein präzises, sehr mineralisches Konzentrat mit enormem Tiefgang, wird in 10 Jahren ein Gigant – WT94+. Sehr jung, bissig und von massiver Säure dominiert 2015 der Pechstein GC von Bürklin-Wolf – WT88+. Der Idig GG von Christmann hatte 2015 und 2016 die straffe 13er Struktur kombiniert mit reifer Frucht, salziger Mineralität und leicht barocker Pfälzer Fülle. Erinnert an den großen Idig aus 2001, dessen Klasse er in einigen Jahren durchaus erreichen könnte. Jetzt in erster, faszinierender Trinkreife, aber da kommt noch mehr - WT95+. Das Kirchenstück GG von Winning hatte 2015 eine perfekte Struktur, feine Extraktsüße, Kräuter, Druck und Länge, große Zukunft – WT95+. 2018 viel zu jung, puristisch, großartige Struktur, aber noch von immenser Säure geprägt – WT94+.

Elegant, nachhaltig und floral 2016 die Chardonnay basierte Cuvée Beyond the Clouds von Elena Walch – WT93.

Der Granato IGT von Foradori war 2016 ein würziges Kraftbündel mit reifer, dunkler Frucht, sehr guter Struktur und Säure, aber auch samtiger Fülle – WT94. Wirkte 2018 kernig, kräftig, intensiv, aber auch noch stückweit verschlossen – WT92+.

Erstaunlich zugänglich mit Kraft, Fülle, süßer Frucht und reifen Tanninen 2018 der Barolo Vigna Sori Ginestra von Conterno Fantino – WT95+. Bereits gut trinkbar in moderner Stilistik mit Rosen und teeriger Mineralität 2018 der Barolo Arborina von Mauro Veglio – WT90.

Eher kühleres Toskana-Jahr mit frischeren, eleganteren und fruchtbetonten Weinen, die sich aber fantastisch entwickeln mit guter Zukunft.

Schokoladig-schmelzig mit reifer, dunkler Frucht, feiner Kräuternote, aber auch guter Struktur und viel Potential 2016 und mehrfach 2017 wieder der Guado Al Tasso – WT94+. Zeigte sich 2018 noch etwas offener mit der Eleganz des kühlen Jahres, dürfte sehr gut altern – WT95. 2023 immer noch so frisch und würzig mit dunkler Frucht, Maccia und guter Sruktur für längere Zukunft – WT95. Kräftig und zupackend war 2021 der Brunello di Montalcino Cerretalto von Casanova di Neri. Er besaß dichte Kirschfrucht, eine feine Kräuternote, Bittermandel, gute Mineralität und besaß eine sehr gute Struktur mit noch deutlichen Tanninen – WT95+. Nicht so dick wie die Vorgängerjahre 2015 der Petrolo Galatrona, stattdessen mit der 13er Frische und guter Säure – WT94+. Sehr elegant und balanciert 2021 der Lodovico, der sich bereits stückweit verschlossen hat. Das ist ein Wein mit gewaltigem Potential und einem kräftigen Rückgrat für eine großartige Zukunft WT94+. Der Lodovico zeigte 2021 eine feine, beerige Frische und Eleganz, aber auch kräftige, etwas bissige Tannine. Ein sehr nachhaltiger Wein mit wunderbarer Länge, der sich wohl rasch verschließen dürfte und dann mindestens 10 Jahre weiterer Kellerlagerung benötigt WT95. Der Monteverro präsentierte sich 2016 sehr elegant, stimmig und perfekt balanciert – WT95+. 2018 mehrfach aus 1tel und ½ jung mit Kraft und Fülle, aber auch guter Statur – WT95+. Hatte 2021 weiter zugelegt – WT96. Der Terra di Monteverro zeigte 2016 deutlichere Tannine, Paprika, mehr Grip. Ein Terra für Erwachsene, der sicher noch 1-2 Jahre in der Flasche braucht und eine gute Zukunft hat – WT92+. 2018 deutlich offener – WT93. Perfekt gereift 2023 mit dunkler Frucht, wohldosierter Fülle und den Kräutern der Macchia – WT93. Der Tinata von Monteverro wirkte 2016 noch sehr verschlossen und zurückhaltend, braucht sicher noch 3-4 Jahre zur vollen Entfaltung und dürfte dann deutlich mehr als WT93+ bringen. Und das tat er dann 2018 im Engadin bereits, sehr würzig, immer noch jung, enorm druckvoll – WT94. Im Herbst 2018 dann mehrfach ein so enorm druckvoller, süchtig machender „Rhone-Traum“ – WT95. Was für ein Traumwein, dieser Ornellaia, 2016 im Saittavini. Für mich der beste Ornellaia seit 2004, nicht mehr so dicht, fett und konzentriert. Eher trotz deutlicher Tannine wieder auf der eleganten Seite mit feiner, schmelziger Frucht. Endlich wieder ein Ornellaia, der richtig Trinkspaß vermittelt – WT96+. Auch an Silvester 2018 (letzter Schluck 2019!) war das ein großartiger Ornellaia, der den Namen l´Eleganza zu Recht trägt – WT96. Sangiovese vom Feinsten war 2023 auf Muottas Muragl der brillante Pergole Torte Riserva 50 voller Energie und Spannung mit superber Frucht, reifer Säure, elegant und intensiv zugleich mit großer Länge – WT97+. Merlot vom Feinsten 2018 der hedonistische, sehr kräftige Petrolo Galatrona mit großartiger Zukunft, da kommt noch mehr – WT95+. Sehr elegant und finessig 2019 der Brunello von Le Potazzine – WT93+. Der Saffredi von Le Puppile war 2016 einfach ein geiler Saft. Gefällt mir deutlich besser als der üppige 2012er. Eher auf dem Niveau des 2011ers, nur etwas eleganter, schlanker, aber auch nachhaltiger mit perfektem Tanningerüst. Ein großer Saffredi aus einem Guss, der sich über lange Jahre entwickeln wird - WT97. Überzeugte auch 2021 mit seiner opulenten, explosiven Aromatik, blieb dabei aber sehr balanciert und elegant – WT97. Sassicaia zeigte sich 2016 mehrfach in der Stilistik als großer, klassischer Pauillac, kraftvoll und elegant zugleich, sehr mineralisch mit feiner, rotbeeriger Frucht, sehr druckvoll und lang – WT95+. Solaia zeigte sich 2018 sehr kräftig mit präziser, dunkler Frucht und mentholiger Frische, aristokratische Struktur, sehr balanciert mit gewaltiger Länge und kräftigen Tanninen für lange Alterung – WT96+. 2023 etwas offener, aber immer noch mit gewaltiger Struktur und enormem Potential – WT97. Ein Energiebündel war 2018 der Giusto di Notri von Tua Rita, reife Schwarzkirsche, Macchia, Espresso, erdige Mineralität, so würzig und komplex mit irrem Druck und gewaltiger Länge – WT95+. Der Redigaffi von Tua Rita zeigte sich 2018 erstaunlich voluminös und alkoholreich mit gewaltigem Extrakt. Ein tiefschwarzer Vollblut-Merlot modernen Stils mit süßer Frucht, der aber mit seinem kraftvollen Tanningerüst eine längere Zukunft hat und dabei durchaus an Tiefgang gewinnen könnte – WT96+. Auch 2019 in Pontresina Hedonismus pur – WT96. 2023 immer noch so frisch und animierend mit enormer Kraft und Länge – WT96.

Kräftig, nachhaltig mit schöner Fülle 2018 der Batàr von Querciabella, der viel Luft zur Entfaltung brauchte – WT92. Der Chardonnay von Monteverro war 2016 rassig, mineralisch und schlank im positiven Sinne mit weniger Holz und ohne den „süßen Schwanz“. Mit diesem Chardonnay ist Monteverro endgültig im Burgund angekommen – WT96+. So zeigte er sich auch 2019 auf Sylt wieder – WT96. Der Vermentino di Monteverro ist ein animierender, fröhlicher Sommerwein mit der Frische eines jungen Rieslings, aber statt Aprikose/Pfirsich mit Pinke Grapefruit. Macht verdammt viel Spaß und ist alles andere als simpel – WT87. Der Ornellaia Toscana Bianco war 2019 kräftig, nachhaltig, floral mit weißen Früchten und auch etwas Exotik und guter Säure, baute sehr schön im Glas aus und wurde mit der Zeit komplexer – WT91.

Der Patrimo von Feudi di San Gregorio aus Kampanien war 2018 ein perfekt balancierter Merlot mit nur dezentem Holz, frisch, pur und elegantreifer, dunkler Beerenfrucht, viel Potential – WT95+.

Sehr kräftig und auch etwas rustikal mit konzentrierter, dunkler Frucht 2018 im Engadin aus Sardinien der Turriga von Argiolas, der noch zulegen dürfte – WT92+.

Perfekter Dessertbegleiter 2015 und 2016 in Pontresina ein hoch aromatischer Rosenmuskateller vom Ansitz Waldgries – WT93.

Schlichtweg genial 2015 der Coche von Niepoort, der für mich bisher beste, sehr mineralisch, salzig, mit schöner Frucht, Frische, toller Struktur und einer unglaublichen Länge. Kommt dem Ebenbild eines großen Burgunders und dem Vorbild Coche-Dury verdammt nahe – WT95. 2019 aus der Magnum in erster Reife sehr elegant, burgundisch und balanciert – WT95.

Beim Turris von Niepoort (12%) aus einer kleinen 0,8ha Parzelle, erinnerte 2020 nicht nur die schmelzig fruchtige Fülle und die geniale Struktur mit der rosa Kapsel an Vieux Certan - WT95.

Sehr warmes Jahr in Österreich.

Zulegen wird sicher noch der Grüne Veltliner Rotes Tor Smaragd von Hirtzberger, der 2014 im jugendlichen Stadium in der Sansibar viel Marille zeigte – WT91+. Pfeffrig-würzige, druckvoll und Boytritis-frei schlank 2015 der Loibner Loibenberg Veltliner Smaragd von Knoll - WT93. Sehr kräftig und ideal für Holz- und Vanillefans war 2017 auf Sylt der Chardonnay Reisbühel von Leberl – WT90. Ziemlich fett 2017 der Grüne Veltliner Ott mit sehr reifer Säure und Fülle – WT90. Der Grüne Veltliner Rosenberg von Ott zeigte 2017 bei aller Fülle eine erstaunlich gute Säure und Struktur – WT93. Der Grüne Veltliner Stein von Ott hatte 2017 bei aller Kraft, Fülle und Wärme auch guten Trinkfluss – WT92. Großartig 2015 mehrfach der Grüne Veltliner Kollmütz Smaragd von Rudi Pichler mit würziger, fruchtiger Fülle und salziger Mineralität – WT94-95. Den Riesling Unendlich von FX Pichler wollte 2013 niemand austrinken. Der war einfach nur metallisch und unschön. Hoffentlich nur ein Flaschenproblem. Faszinierend 2015 der so unglaublich lebendige, vibrierende, schlanke, mineralische Riesling Achleithen Smaragd von Rudi Pichler mit seiner präzisen Struktur - WT96. Brilliant 2014 auf Sylt der Grüne Veltliner Frauengärten von Pichler-Krutzler, der mit glockenklarer Frucht, Zitrus, Grapefruit und knackiger Apfel, und nur 12,5% immensen Spaß machte – WT90. Enorm kräftige, noch recht holzbetonten, aber mit viel Charme und Schmelz 2018 auf Muottas Muragl der Pössnitzberg Chardonnay Alte Reben von Sabathi, einem faszinierenden Batard Montrachet aus der Steiermark - WT95. Sehr spannend mit viel Potential 2017 der Sauvignon Blanc Kranachberg vom Sattlerhof, der mal der nächste 2006er werden könnte, weglegen – WT93+. Sehr mineralisch und würzig 2016 mit puristisch schöner, präziser Frucht der Sauvignon Blanc Zieregg STK von Tement – WT94. Honig ohne Ende 2017 in der wunderbaren Sauvignon Blanc BA.T von Tement – WT92. Kräftig mit feinem Schmelz, guter Säure und Struktur 2020 der Velich Tiglat Chardonnay – WT93. Schlank und rassig, eher GG als Wachau, 2018 der Riesling Bruck von Veyder-Malberg – WT93.

Druckvoll, kräftig, präzise 2020 der Blaufränkisch Königsberg Alte Reben von Uwe Schiefer - WT93.

Elegant und balanciert 2017 der Chryseia – WT92.

Kernig, kräftig, würzig und komplex 2018 der Bussaco Tinto Reservado der mit seiner betörenden, rotbeerigen Frucht und der floralen Nase auch burgundische Eleganz zeigte, dürfte gut altern – WT93+. Noch blutjung 2015 der sehr frische Niepoort Coche mit rauchiger, floraler Nase und Zitrusfrüchten, am Gaumen tiefe Mineralität, wirkt noch schlank und kompakt und wird zulegen – WT92+. Ein sehr spannender Wein 2018 mehrfach in Portugal und zuhause der Quinta de Baixo Vina Velhas von Niepoort aus Bical und Maria Gomez mit für nur 11,5% Alkohol faszinierender Aromatik – WT91.

Der Flor de Pingus zeigte sich 2018 kraftvoll, aber auch mit Frische, nicht die Klasse früherer Jahrgänge – WT92.

Weiß wie Rot ein großer Jahrgang in der Schweizer Bündner Herrschaft mit kleinen Mengen, aber herausragender Qualität.

Ein gewaltiges Konzentrat mit Langstreckenqualität war 2016 der Pinot Noir Unique von Donatsch, der Zugänglichkeit mit seiner betörenden, beerigen Nase nur vortäuschte. Wer es schaft, davon zu bleiben, hat in 5-10 Jahren mal was Großes im Keller – WT95+. Eine Legende im werden war 2015 und 2016, auch 2017 wieder häufig der Gantenbein Pinot Noir mit geradezu verrückter, unglaublich druckvoller Aromatik und unbändiger Kraft, aber Eleganz, Finesse und Leichtigkeit. Grosse Zukunft, inzwischen gut 20mal mit konstanter Bewertung getrunken – WT97+. Nach ein paar verschlosseneren Flaschen 2019 auf Sylt und auch 2020 und 2021, auch 2023 mehrfach wieder offener, eine Art Essenz von Gantenbein, mächtig, kräftig, röstig, auch etwas wild und verrückt, und doch gleichzeitig so fein und elegant, ein am Gaumen kaum endender Pinot Traum mit noch gewaltiger Zukunft – WT97+. Der 'H' von Hermann war 2015 und 2016 in erster Trinkphase wieder Suchtstoff pur, aber noch erstaunlich griffig mit sicher langer Zukunft - WT94+. Ein immer noch jugendlicher Charmeur mit feiner Kirschfrucht, kalkiger Mineralität und „eleganter Saftigkeit“ war 2017 mehrfach und auch 2019 wieder der Le Grand von Jost & Ziereisen, sehr gradlinig und präzise mit langem Abgang, dürfte gut altern – WT95+. Zeigte sich 2020 und auch 2023 immer noch frisch und jugendlich mit animierender Frucht und guter Säure - WT94. Ein Gedicht 2015 und 2016 wieder in Gianottis Weinbar mit sehr präziser, pflaumig-kirschiger Frucht der Monolith von Obrecht, den ich als jungen Wein noch nie so zugänglich im Glas hatte. Jetzt in ebenso perfekter, erster Trinkphase - WT94+. Sehr fein, elegant und schmelzig 2015 der Malanser Pinot Noir von Salis – WT90. Der großartige Malanser Pinot Noir von Studach erinnerte 2015 mehrfach und auch 2017 auf Sylt wieder mit seiner reifen, süßen Frucht an große 2005er Burgunder, die entsprechenden, massiven Tannine in feines Seidenpapier eingewickelt - WT95+. Sehr gut gefiel uns 2015 in Pias Chamanna Paradis auch der Trimmiser Blauburgunder Barrique der Familien Joos mit reifer Beerenfrucht, fruchtig-samtiger Fülle und gut eingebundenem Holz. Mit 14,2% allerdings auch kein Kind von Traurigkeit - WT90. Ein Wein wie der Winzer 2018 der kraftvolle, sehr nachhaltige, schmelzig-füllige Gianbattista von Tscharner Schloss Reichenau - WT93.

Sehr elegant 2015 der wunderbare Tessiner weiße Merlot Bianco Rovere von Brivio mit gut eingebundenem Holz - WT90. Knackig, frisch und kräftig 2015 der Sauvignon Blanc von Davaz – WT89. Mineralisch, kräftig, aromatisch 2015 der Chardonnay Gräba von Davaz – WT92. Der Chardonnay Unique von Donatsch war 2015 ein gewaltiges, jugendliches Konzentrat mit puristisch schöner Zitrusfrucht, feiner Kräuternote, großartiger Struktur und rassiger Säure. Macht jetzt schon Riesenspaß, wird aber noch deutlich zulegen und sehr gut altern - WT96+. Im Herbst 2015 und 2016 wieder war das ein Weltklasse-Chardonnay in bester Burgunderart – WT97. Etwas reduktiv wirkte 2015 der Gantenbein Chardonnay mit Stachelbeere und Limette in der Nase. Eine noch ziemlich verschlossene Fruchtbombe mit gewaltigem Druck am Gaumen, die ihren großen Auftritt erst in 4-5 Jahren haben dürfte mit Potential für WT95+. Deutlich offener zeigte er sich Ende 2015 und dann 2016 wieder in bester burgundischer Stilistik mit faszinierender Finesse – WT96+. Mörderpotential 2016 auf dem Gut – WT97+. Auch 2019 ein blutjunges, sehr konzentriertes Meisterstück mit Mörderpotential - WT97+. Der seit 2013 trocken ausgebaute Gantenbein Riesling war 2015 knackig frisch, mineralisch, mit feiner Frucht und kräftiger, aber reifer Säure – WT93. Hatte 2016 enorm zugelegt und überzeugte mit unerhörter Brillianz und zeigte sich auch 2017 auf diesem Niveau – WT95. 2018 Schlank, frisch, verhalten und stückweit verschlossen - WT92+. Der Il Saggio von Rohner war 2015 ein sehr feiner, eleganter, trinkiger Chardonnay – WT91. Erstaunlich elegant und finessig 2015 und 2016 mehrfach und auch 2017 auf Sylt wieder der ausgesprochen feine Malanser Chardonnay von Studach - WT94.

Mit seiner kühlen Zitrusfrucht, der salzigen Mineralität und der cremigen Textur ging der As Sortes von Rafael Palacios 2015 und auch 2017 wieder als feiner Burgunder durch – WT92.

Ein kühlerer Spanien-Jahrgang, was vielen Weinen gut tat. Mehr Eleganz als überbordende Fülle.

Der Aalto zeigte 2016 die klassische, würzige Fülle, wirkte aber durch das kühlere Jahr frischer und balancierter – WT93. Hedonistischer und mit viel Sex Appeal, aber auch mit jugendlicher Frische und fast noch wie eine Faßprobe wirkend 2016 der Aalto PS – WT95. Clos Mogador überzeugte 2017 mit reifer Frucht, würziger Fülle, aber auch guter Säure und Mineralität und wirkte dadurch elegant, wird noch zulegen – WT94+.

Gilt für Rotweine als perfekter Kalifornien-Jahrgang mit großem Alterungspotential.

Der UV Vineyard Pinot Noir von Aubert war 2018 ein vollmundiger, sehr aromatischer Neue Welt Pinot, dem es lediglich etwas an Finesse fehlte – WT93. Ziemlich fett, üppig und mit sehr süßer Frucht 2016 der Caymus, der mit den Jahren hoffentlich noch an Struktur gewinnt – WT91+. Üppig, würzig, süß aber nicht simpel 2017 der Caymus Zinfandel – WT91. Kraft, Fülle, aber auch Eleganz und Frische mit sehr guter Frucht, 100% Kakao und sehr gute Länge zeigte 2017 der gewaltige Devil Proof Malbec – WT96. Jugendlich-kräftiges Kirschrot 2020 beim Heitz Martha´s Vineyard, wunderbares Cassis, die klassische, intensive Minze-/Eukalyptus Mischung, erstaunlich zugänglich mit viel Schmelz ohne das Dicke moderner Kalifornier, soviel Frische und gute Säure, die Tannine sind präsent aber reif, hat gewaltiges Potential und wird über lange Jahre nochmal deutlich zulegen sich einmal nahtlos in die großen Martha´s Jahrgänge einreihen - WT96+. Chateau Montelena bewegte sich 2017 eher auf der eleganten Seite mit wunderbarer Frucht, guter, stimmiger Struktur und deutlichen Tanninen. Hat reichlich Luft nach oben – WT93+.

Aus einem mit Montrachet-Klonen bepflanzten Weinberg stammt der Eastside von Aubert, der 2018 mit viel exotischer Primärfrucht und intensiver Mandarine fast etwas schüchtern auftrat, sehr balanciert mit guter Säure, sicher der burgundischste der vier und mit noch viel Potential – WT95+. Der Chardonnay Lauren Estate von Aubert war 2021 einfach ein frischer, balancierter, vibrierender Traum mit Spannung, Druck und Zug, mit herrlicher Frucht und guter Mineralität, dazu feinem Schmelz – WT97. Der Edge Hill Chardonnay Bacigalupi Vineyard aus dem Russian River Valley war 2019 enorm kräftig mit guter Struktur, hatte aber (zu) reichlich Holz vor der Hütte, was etwas erschlagend wirkte. Würde ich gerne in ein paar Jahren noch mal probieren – WT92+. Eine sehr helle Farbe hatte 2017 der Grgich Hills Miljenko´s Selection Chardonnay, der ohne Malo mit natürlichen Hefen im großen Holzfass vergoren wurde. Wirkte erst ungewöhnlich wie ein Sauvignon Blanc aus dem Holzfass mit floralen Noten, entwickelte feine, würzige Kräuternoten, blieb schlank mit präziser Struktur und braucht sicher noch etliche Jahre, um sein volles Potential zu zeigen – WT93+. Zulegen könnte noch der The Judge von Kongsgaard, dem aber 2018 nicht viel zur Perfektion fehlte. Der kam bei aller Kraft und Dichte erstaunlich elegant und finessig rüber mit wunderbarem Schmelz und großartiger Länge – WT98. Straff, schlank und mineralisch 2017 der Mayacamas Chardonnay – WT91. Sehr fein und frisch 2017 der letzte Mayacamas Sauvignon Blanc – WT88. Der La Proportion Dorée von Morlet aus Sonoma war 2015 aus der Magnum geprägt von viel Holz, rauchigen Barrique-Noten und kühler Frucht, auch am Gaumen viel Holz, Kraft und Länge. Dürfte noch zulegen – WT93+. Sehr gute Zukunft dürfte der elegante, „französich“ wirkende Ridge Monte Bello Chardonnay haben. Weiße Früchte, mineralisch, gut eingebundenes Holz, sehr gute Struktur und Länge – WT93+. Animierend, leicht röstig mit jugendlicher Passionsfrucht 2016 der Screaming Eagle Sauvignon Blanc – WT90.

Einwandfrei und gefällig, aber mit seiner süßen, bonbonhaften Frucht auch simpel und aufdringlich 2015 der Pinot Noir von Kim Crawford – WT83. Dieses Problem habe ich mit vielen neuseeländischen Pinots, denen einfach jegliches Burgundische abgeht.

Sowohl aus der 1tel als auch ein paar Monate später aus der Magnum hat mir 2023 der Cheval des Andes aus Argentinien sehr gut gefallen. Etwas kräftiger und mit mehr Alkohol (15%) als sein Vorbild Cheval Blanc zeigte er mit reifer, dunkelbeeriger Frucht eine erstaunliche Frische und Eleganz, gepaart mit geneöser, cremiger Textur und guter Länge – WT96.

Ein kühleres Südafrika-Jahr mit etwas schlankeren, sehr feinen Weinen.

Unkompliziert, generös mit saftiger Kirschfrucht und Röstaromen 2015 The Chocolate Block von Boekenhoutsklof – WT89. Mit saftiger Frucht, Cassis und Schwarzkirsche, aber auch Veilchen, überzeugte 2017 der füllige, fleischige, würzig-pfeffrige Cecil John Rhodes Syrah von Boschendahl, easy drinking auf hohem Niveau mit reifen Tanninen – WT92. Der Kanonkop Paul Sauer war 2018 voll trinkbar mit dunkler Frucht, Zedernholz, Tabak, Bitterschokolade und asiatischen Gewürzen, aber auch mit guter Tanninstruktur für viele Jahre – WT93. Der La Motte Pierneef Cuvée Shiraz und Viognier aus Südafrika hatte 2016 die pfeffrige Würze eines guten Shiraz, aber auch florale Elemente und feine, rote Frucht, war insgesamt so stimmig und balanciert, machte einfach soviel Lust auf mehr – WT92. Würzig, pfeffrig und vom Stil her Nördliche Rhone 2019 der Luddite Shiraz – WT93. Sehr jung mit gewaltigem Potential 2015 der Mullineux Syrah, pfeffrig, präzise, eher kühle, dunkle Frucht, viel Kräuter, braucht Zeit und Luft – WT91+. Großartig 2016 in Franshoek und kurz darauf zuhause der Iron Shiraz von Mullineux mit präziser, kühler Frucht, bei dem die eisenhaltigen Böden beim Trinken das Gefühl geben, an einem Eisengitter zu lutschen, kernig, puristisch und groß - WT95+. Auch 2018 auf Sylt im Weinraum wieder einfach göttlich – WT95. 2019 mehrfach mit kühler, nobler Frucht und Eleganz pfeffrig, würzig und mit dieser faszinierenden Eisen-Mineralität – WT95. Auch der Mullineux Kloof Street Swartland Rouge war 2016 auf Sylt noch etwas jung, rustikal und brauchte viel Luft und begleitendes Essen – WT88+. Der Porseleinberg Syrah hatte 2016 und auch 2017 wieder die pfeffrige Würze eines großen Syrah, blieb aber bei aller Nachhaltigkeit so elegant und stimmig, fast filigran, aber mit toller Länge. Ein großer Wein gemacht für lange Jahre – WT94+. Zeigte 2018 auf Sylt deutlich mehr und wirkte druckvoller – WT96. Der Columella von Sadie hatte 2016 auf der Prowein und kurz danach auf Sylt im Weinraum in der Nase eine Parade feinster, roter Früchte, am Gaumen sehr mineralisch und auch hier so stimmig, bei aller Kraft so fein, frisch und elegant, große Zukunft – WT95+. Zeigte sich 2023 immer noch jung mit intensiver Frucht, sehr kraftvoll und konzentriert mit großartiger Struktur und viel Zukunft – WT95+. Der Sadie Family Cinsault Pofadder war 2023 ein sehr lebhafter, animierender immer noch frischer Wein mit pikanter, rotbeeriger Frucht, sehr würzig, viel Weihnachtsgewürz, hat noch Zukunft - WT95.

In bestechender Form zeigte sich 2017 der Crystallum Clay Shales Chardonnay mit der Fülle eines Neue Welt Chardonnays und der guten Säure und Balance eines Burgunders – WT93. Frisch und etwas leichtgewichtig mit feiner Kräuternote 2015 der Eagles Nest Viognier – WT87. Der Force Majeur von Mother Rock war 2020 ein spannender Chenin Blanc mit viel Biss und Grip, aber auch mit schöner Fülle – WT93. Sehr mineralisch mit frischer, heller Frucht und knackiger Säure 2016 der Sequillo White – WT90.

Steven Spurrier präsentierte 2016 seinen „englischen Champagner“, einen 2013 Bride Valley Blanc de Blancs Fine English Wine aus 100% Chardonnay mit 9,5%0 Säure und 8g Dosage. Frisch, schlank, säurebetont, für den Erstlingsjahrgang nicht schlecht – WT87.