1874

Auch 1874 war in Bordeaux ein sehr gutes Weinjahr, das zu Unrecht im Schatten von 1870 steht. Wer hier fündig werden möchte, muss nicht unbedingt zu Lafite Rothschild(1993 aus einer sehr überzeugenden Magnum getrunken) greifen, da gibt es sicher in so manchem alten Keller auch noch preiswertere "Überlebende". Ein 1995 auf einer Drawert-Probe getrunkener Mouton Rothschild zeigte noch eine erstaunlich kräftige Farbe, leichten, nicht unangenehmen Alterston, wunderschöne Süße und verabschiedete sich nach 1 Stunde im Glas mit Alterssäure, vorher war der letzte große Mouton vor der Reblaus gut 19/20 wert. 2025 hatte dieser anscheinend unsterbliche Wein hatte immer noch eine voll intakte Farbe und zeigte diese unglaubliche Eleganz und diese legendäre Transparenz der großen Vorreblaus Weine, die den Eindruck erweckte, es würde sich die Vierte Dimension öffnen. In totaler Harmonie war dieser Mouton geradezu anschmiegsam und zeigte als Rotwein eine Art Leichtigkeit des Seins. So ein kompletter, betörender Wein, der Nase, Gaumen und vor allem unsere Seele berührte. 151 Jahre alt und immer noch voll da! Für dieses einmalige, unglaubliche Erlebnis sind selbst 100 Punkte nicht angemessen, aber mehr geht nun mal nicht, also WT100.

Ein 1993 in der Wachau getrunkener Pichon Baron war schon deutlich weiter auf dem Weg ins Jenseits. Seine Farbe war schon sehr hell, am Gaumen zeigte er nich einen leichten Himbeertouch, ansonsten war er sehr medizinalisch und eigentlich nur noch von historischem Interesse.

Auf einer Raritätenprobe 2000 war der auf einer französischen Auktion als vermeintliche 1870er erworbene Leoville las Cases - am Korken klar erkennbar - ein 1874er, als solcher nicht so dicht mit heller Farbe und wässrigem Rand, trotzdem sehr schön, erst mit Mokka, dann Zigarre und auch mit angebranntem Sauerkraut. Immer noch ein Trinkgenuß und ein Zeichen dafür, dass Vor-Reblausweine in guten Flaschen immer noch ein Erlebnis sein können. Unfassbar gut 2015 auf Uwe Bendes Raritätenprobe ein Léoville Poyferré. Der war noch so kräftig, so dicht und lang mit einer deutlichen Eukalyptusnase. Wirkte wie ein Heitz Martha´s Vineyard aus der Vorreblauszeit – WT100.

Hell und klar in der Farbe ohne jede Oxidation zeigte sich 2025 ein Madeira in der Abfüllung eines französischen Negociants mit guter Säure, feiner, weicher und balancierter Leichtigkeit und süchtig machender Süße. Ich bin kein großer Madeira Experte und eigentlich auch nicht unbedingt ein Madeira Liebhaber. Aber dieser hier, den wir alle so sehr mochten, war einfach göttlich, nicht nur auf Grund des Alters, und verdiente mit diesem irren Trinkspaß mindestens WT97.

Auch 1874 war in Bordeaux ein sehr gutes Weinjahr, das zu Unrecht im Schatten von 1870 steht. Wer hier fündig werden möchte, muss nicht unbedingt zu Lafite Rothschild(1993 aus einer sehr überzeugenden Magnum getrunken) greifen, da gibt es sicher in so manchem alten Keller auch noch preiswertere "Überlebende". Ein 1995 auf einer Drawert-Probe getrunkener Mouton Rothschild zeigte noch eine erstaunlich kräftige Farbe, leichten, nicht unangenehmen Alterston, wunderschöne Süße und verabschiedete sich nach 1 Stunde im Glas mit Alterssäure, vorher war der letzte große Mouton vor der Reblaus gut 19/20 wert. 2025 hatte dieser anscheinend unsterbliche Wein hatte immer noch eine voll intakte Farbe und zeigte diese unglaubliche Eleganz und diese legendäre Transparenz der großen Vorreblaus Weine, die den Eindruck erweckte, es würde sich die Vierte Dimension öffnen. In totaler Harmonie war dieser Mouton geradezu anschmiegsam und zeigte als Rotwein eine Art Leichtigkeit des Seins. So ein kompletter, betörender Wein, der Nase, Gaumen und vor allem unsere Seele berührte. 151 Jahre alt und immer noch voll da! Für dieses einmalige, unglaubliche Erlebnis sind selbst 100 Punkte nicht angemessen, aber mehr geht nun mal nicht, also WT100.

Ein 1993 in der Wachau getrunkener Pichon Baron war schon deutlich weiter auf dem Weg ins Jenseits. Seine Farbe war schon sehr hell, am Gaumen zeigte er nich einen leichten Himbeertouch, ansonsten war er sehr medizinalisch und eigentlich nur noch von historischem Interesse.

Auf einer Raritätenprobe 2000 war der auf einer französischen Auktion als vermeintliche 1870er erworbene Leoville las Cases - am Korken klar erkennbar - ein 1874er, als solcher nicht so dicht mit heller Farbe und wässrigem Rand, trotzdem sehr schön, erst mit Mokka, dann Zigarre und auch mit angebranntem Sauerkraut. Immer noch ein Trinkgenuß und ein Zeichen dafür, dass Vor-Reblausweine in guten Flaschen immer noch ein Erlebnis sein können. Unfassbar gut 2015 auf Uwe Bendes Raritätenprobe ein Léoville Poyferré. Der war noch so kräftig, so dicht und lang mit einer deutlichen Eukalyptusnase. Wirkte wie ein Heitz Martha´s Vineyard aus der Vorreblauszeit – WT100.

Hell und klar in der Farbe ohne jede Oxidation zeigte sich 2025 ein Madeira in der Abfüllung eines französischen Negociants mit guter Säure, feiner, weicher und balancierter Leichtigkeit und süchtig machender Süße. Ich bin kein großer Madeira Experte und eigentlich auch nicht unbedingt ein Madeira Liebhaber. Aber dieser hier, den wir alle so sehr mochten, war einfach göttlich, nicht nur auf Grund des Alters, und verdiente mit diesem irren Trinkspaß mindestens WT97.