2012

Einen Bogen hatte ich seinerzeit um die 2012er Bordeaux Subskription gemacht, mit Ausnahme des großartigen Trotanoy. Kein großer und vor allem ein sehr uneinheitlicher Jahrgang. Sicher kein Jahrgang, den man in Subskription kaufen musste. Inzwischen kamen dann die abgefüllten Weine in den Handel. Der Jahrgang präsentiert sich besser als befürchtet mit einigen, interessanten Schnäppchen, vor allem aus Pessac. Hier habe ich dann nachgekauft. Hier mein Bericht von der damaligen, großen UCB Verkostung auf der Prowein 2015.

Montrose wirkte 2016 noch sehr streng mit präsenten, massiven Tanninen. Braucht Zeit, dürfte aber Potential haben – WT88+. Phelan Ségur war 2016 gefällig, aber etwas brav – WT87.

Latour 2020 ein noch sehr jugendlich wirkender, eleganter, primärfruchtiger Wein, der schon einen erstaunlich trinkfertigen Eindruck machte. Aber er dürfte mit 5+ Jahren weiterer Lagerung sich deutlich zulegen – WT94+. Pichon Baron war 2016 noch ein mächtiger Brocken mit viel Kraft und Alkohol, der noch einige Jahre braucht, um deutlich mehr zu zeigen, hat aber großes Potential – WT95+. Pontet Canet zeigte sich 2012 gut trinkbar, hat mit strammen Tanninen gute Zukunft – WT93+.

In Top Form zeigte sich 2017 auf der Alpina Auslese der sehr gut gelungene Leoville Poyferré – WT94. Talbot zeigte sich 2018 gut entwickelt mit Schwarzer und Roter Johannsibeere,, sehr elegant mit Leder und leicht animalischen Noten – WT92.

Branaire Ducru zeigte sich 2016 gut entwickelt mit röstiger, offener Nase, wirkte charmant und gefällig, aber auch mit Substanz – WT91. Der sehr elegante, aber auch druckvolle Palmer zeigte 2017 seine große Klasse, die er sicher noch zwei Jahrzehnte behalten dürfte – WT95.

Der Carmes Haut Brion bestätigte in 2015 mehrfach seine grandiose Form als einer der Preis-/Leistungssieger des Jahrgangs, könnte sogar noch zulegen – WT94+. Und genau das hat er 2016 und auch 2017 wieder bereits gemacht – WT95. Auch 2018 wieder auf diesem großartigen Niveau. Schien sich 2021 und auch 2023 wieder auf hohem Niveau etwas zu verschließen – WT94+. Großartige Struktur, Klasse und Tiefgang mit der klassischen Pessac-Aromatik zeigte 2015 der Haut Brion, ein großer Wein, der gut altern und noch zulegen wird – WT97+. Eine erstaunliche Fülle zeigte 2015 der La Mission, der wie ein Pessac aus Pomerol wirkte. Trank sich einfach wunderbar mit reifer Frucht, die fast 15% Alkohol kaum spürbar - WT95+. Zeigte sich auch 2022 wieder großartig mit der klassischen Cigarbox Aromatik und Potential für noch mindestens zwei Dekaden – WT95+. In traumhafter Frühform zeigte sich 2015 der Pape Clement, einer der besten Weine dieses Gutes, die ich je im Glas hatte. Dürfte noch zulegen und gut altern – WT96+. Auch 2016 im Val Roseg auf 2200m Höhe und 2017 wieder mehrfach auf diesem Niveau, wobei hier die Tannine noch etwas reifer wirkten – WT96+. Auch 2018 auf der Alp Grüm auf diesem bestechenden Niveau – WT96+. 2020 locker auf Haut Brion Niveau – WT96+.

Ausone verkostete sich 2016 trotz schöner Frucht durch hohe Säure sehr schwierig, dürfte zulegen – WT92+. Zugänglich und easy drinking mit schöner Frucht 2016 der Faugères – WT91. Figeac zeigte sich 2019 sehr maskulin und tanninbetont, aber mit guter Zukunft – WT92+. Der Gracia war 2016 aus der Magnum mit feiner, dunkler Frucht, Frische, guter Säure und reifen Tanninen gut zu trinken – WT94. Der Saintayme war 2016 ein unkomplizierter Spaßwein auf hohem Niveau mit süßer Beerenfrucht und Röstaromatik – WT89. Mit warm-würziger, trüffeliger Fülle überzeugte 2018 der La Tour Figeac – WT92. Troplong Mondot war 2018 und 2019 auf Sylt mit üppiger, schmelziger Frucht aus reifer Pflaume und Schwarzkirsche und dekadenter Fülle zwar kein Finessen- aber ein einfach geiles, hedonistisches Genussmonster - WT95.

Ganz selektiv habe ich jetzt einzelne Weine nachgekauft, an die ich mich in der nächsten Zeit intensiver heranwagen werde. Und dann passiert mir das hier. Erst vergesse ich, eine meiner Top- Empfehlungen zu kaufen. Und dann kaufe ich in Überschwang und Torschlusspanik den falschen Wein, La Croix statt Croix de Gay. Und jetzt? Korken raus und probiert. Heiliges Kanonenrohr, ist das ein geiles Zeugs. Nicht so offen und voller Röstaromatik wie der Croix de Gay. Dieser La Croix ist feiner, eleganter, aber auch stimmiger und sehr nachhaltig. Ein großer, klassischer Pomerol, locker auf WT94 Niveau, mehrfach 2015, 2016 und auch 2017 wieder, kann noch zulegen. Ich bin platt und begeistert. Ende gut, alles gut. Zeigte sich 2018 mehrfach etwas weicher, reifer – WT93. Le Gay zeigte sich 2016 mehrfach in erster, bestechender Frühform. Fleischig mit reifer Frucht, generöser Röstaromatik, guter Mineralität, feinster Bitterschokolade und erstaunlich reifen, weichen Tanninen. Einfach herrlicher Trinkfluss. Locker WT94+ mit guter Zukunft. Erstaunlich zugänglich zeigte sich 2015 der hoch aromatische Trotanoy mit saftiger, pflaumiger Frucht, Bitterschokolade, Trüffeln, Kaffee und Lakritz. Sehr elegant und stimmig, die deutlichen Tannine gut verpackt, kann noch zulegen – WT95. Auch 2017 auf diesem Niveau – WT95. Und hat 2019 noch mal zugelegt, traumhaft – WT96. Zeigte sich auch wieder in dieser bestechenden Form mit präziser Opulenz und dürfte noch eine sehr lange Zukunft haben - WT96.

Der Nectar des Bertrands aus Côte de Blaye hatte 2015 wunderbare Frucht, Kraft, Harmonie, gut eingebundenes Holz und kräftige, aber reife Tannine. Wird gut altern und könnte sicher noch zulegen – WT91+.

Der erstaunlich kräftige d´Aiguilhe war 2022 zugänglich und trank sich sehr schön – WT90. Verhalten und schlank 2017 aus Francs Côtes de Bordeaux der Clos Fontaine – WT87. Der Prieuré Sainte-Anne aus Côte de Bordeaux war 2015 ein feiner, kleiner, erstaunlich kräftiger Wein mit etwas kurzem Abgang – WT85.

Der Lafaurie Peraguey Sec war 2016 sehr trocken und schlank mit Zitrus, Holunder, Pampelmuse und animierender Säure – WT88. Der Smith Haut Lafitte Blanc war 2017 sehr fein mit Minze, apfeliger Frucht und schönem Schmelz – WT93. Frisch und finessig 2017 der Valandraud Blanc – WT91.

2012 gilt für Burgund als hochwertiges Jahr mit kleiner Ernte.

Schlank, weich, reif und mit feinem Schmelz zeigte sich 2017 der Gevrey Chambertin Les Cazetiers von Olivier Bernstein – WT90. Kraft und Freude 2016 der Corton von Bouchard mit superber Frucht – WT93. Eigentlich noch viel zu jung 2020 und doch schon so animierend der Romanée St. Vivant Marey Monge von DRC, schöne Kirschfrucht, hoch elegant, braucht viel Luft und entwickelt dann enormen Tiefgang – WT95+. Der Morey St. Denis von Dujac war Ende 2022 in erster Reife sehr elegant mit feiner Frucht, reifen Tanninen, steiniger Mineralität und erstem Schmelz – WT93. Der Moulin-à-Vent Domaine des Vignes du Tremblay von Paul Janin war 2015 ein blitzsauberer Beaujolais mit feiner Beerenfrucht und guter Statur – WT85. Noch ziemlich kompakt, aber mit Potential 2017 der Nuits-St-Georges Les Didiers von Hubert Lignier – WT91+. Ein schönes Spiel roter und blauer Beeren, gute Mineralität und enormen Tiefgang zeigte 2018 der noch so junge Nuits-Saint-Georges aux Boudots von Méo-Camuzet – WT93+. Wirkte in einer weiteren Flasche 2019 in Pontresina erstaunlich offen und zugänglich – WT92+. Generöse Schwarkirsche, Würze und enorme Substanz und Tiefgang zeigte 2017 der sehr stimmige Grands Echezeaux von Mongeard-Mugneret, der sich wohl erst ab 2025 richtig öffnet – WT94+. Ein Traum 2018 auf Muottas Muragl der Vosne Romanée von Emanuel Rouget. So elegant, filigran und doch nachhaltig, ein schlichtweg perfektes, großartiges Pinot-Gemälde - WT96.

Offen und zugänglich 2018 der Corton Charlemagne von Bonneau du Martray mit exotischer Frucht, guter Säure und Feuerstein – WT94. Der Corton Charlemagne von Bouchard überzeugte 2016 mit Kraft, Struktur und Feuerstein – WT94. Cremig, schmelzig mit viel Holz 2019 aus der Magnum der Clos des Mouches von Drouhin – WT90. Ein faszinierendes Ensemble aus Feuerstein und Zitrusfrucht mit rassiger Säure und perfekter Struktur in erster jugendlicher Fruchtphase war an Sylvester 2014 im Dal Mulin der Corton Charlemagne von Benjamin Leroux – WT94+. Maskulin und kräftig 2019 der Meursault Clos de la Barre von Comte Lafon, der viel Luft brauchte und gut altern und zulegen dürfte – WT92+. Der Chablis Montée de Tonnerre 1er Cru von Louis Michel & Fils zeigte sich 2016 seit der eher etwas kargen Jugend sehr gut entwickelt mit präziser Struktur, reifer Zitrusfrucht, feiner Kräuternote und viel Feuerstein, aber auch mit erstem, feinem Schmelz - WT91+. Der elegante und präzise Chablis 1e Cru Forêts von Raveneau hatte 2021 deutlich zugelegt mit viel Spannung – WT94. Der Chablis Grand Cru Valmur von Raveneau überzeugte Ende 2016 mehrfach mit mineralischer Präzision und würziger Fülle – WT95.

Der Chateauneuf-du-Pape von Guigal war 2016 offen und charming mit süßer Frucht, aber auch Kraft und Substanz – WT92. Der Chateau d´Ampuis von Guigal war 2016 fast in der LaLa Liga, würzig, kräftig und mit enormem, aromatischem Druck – WT95. Der Côte Rotie Brune et Blonde von Guigal wirkte 2016 offen, reif und gefällig – WT90. Easy drinking, Waldbeeren 2016 der moderne, etwas poliert wirkende Croze Hermitage von Guigal – WT87. Der Hermitage von Guigal war 2016 ein sehr spannender, ausrucksstarker und vielschichtiger Wein – WT93. Erstaunlich offen und reif, reichhaltig mit traumhafter Würze zeigte sich 2016 der La Mouline von Guigal, dürfte noch zulegen – WT95+. Einfach sexy der erotisch-exotische La Turque von Guigal – WT97+. Der sicher langlebigste der drei LaLas dürfte der kernige, speckige, enorm kräftige und druckvolle La Landonne von Guigal sein, der sicher erst in 5-10 Jahre alles zeigt – WT97+.

Offen und einfach betörend 2017 auf der Alpina Auslese Clos de Beauvenir von La Nerthe – WT93. Sehr gut trank sich 2018 bereits die Cuvée Laurence von Pegau, vollmundig, fleischig, aber auch elegant und charmant mit reifen Tanninen – WT96.

Fein, elegant und schlank mit floraler, kräuteriger Nase war 2023 der Silex Pouilly Fumé von Dageneau. Wurde mit der Zeit im Glas etwas fülliger mit guter Säure – WT93.

Die Großen Gewächse aus 2012 sind inzwischen alle verfügbar. Kein einfaches Jahr war 2012 für die deutschen Winzer. Aber dort, wo gut gearbeitet und spät gelesen wurde sind große Weine entstanden. Nur brauchten diese Weine einfach Zeit. Unglaublich, wie sich diese Weine innerhalb von Monaten veränderten und zulegten. Sehr gut war der Jahrgang für deutsche Rotweine.

Die Walporzheimer Gärkammer von Adeneuer war 2014 ein spannender, mineralischer Spätburgunder mit pflaumiger Frucht – WT89.

Kräftig und etwas rustikal 2014 der Grauburgunder A von Franz Keller – WT88. Der Malterer von Huber war 2016 burgundisch mit feinem, fruchtigem Schmelz – WT92. Spannend und eigenständig 2017 bei Jörg Müller der Grauburgunder M von Salwey, die unfiltrierte Version des GG, der dia AP-Nummer verwehrt wurde – WT92.

Reife Fülle zeigte 2017 das Ihringer Winklerberg Spätburgunder GG von Heger – WT91. Trotz aller Kraft 2016 sehr fein und finessig der Bienenberg Spätburgunder GG von Huber – WT93. Zeigte sich 2017 auf Sylt gleich aus drei Flaschen mit saftiger, genialer Frucht, großartige Struktur, guter, balancierende Säure und toller Länge – WT94. Erstaunlich offen und geradezu vollbusig zeigte sich 2016 der Sommerhalde Spätburgunder GG von Huber – WT95. Der Spätburgunder A von Franz Keller war 2016 noch jung und kernig mit viel Potential – WT91+.

Ein Volkacher Karthäuser Weißburgunder GG vom Juliusspital war 2014 trotz heftiger 14% sehr fein und elegant mit frischer, traubiger Nase, die eorme Kraft am Gaumen und im Abgang gut verpackt – WT92. Der Julius-Echterberg Silvaner GG von Wirsching war 2014 sehr fein und nachhaltig mit guter Säure und erdiger Mineralität – WT90.

Ziemlich reif in der Nase mit viel Kaffee, erdigen Aromen und Unterholz zeigte sich 2024 der Hundsrück Spätburgunder GG von Rudolf Fürst, aber auch sehr kräftig und würzig mit enormem Tiefgang, sehr komplex und mit großartiger Länge – WT95.

Selten hatte ich für so wenig Geld soviel Wein im Glas wie mit dem filigranen, luftig-leicht mineralischen und doch so nachhaltigen Drhoner von Adam, einfach ein perfektes "Möselchen" - 92/100. Enorme Trinkigkeit zeigte 2013 bei Steinheuer der Dhroner Hofberg feinherb von Adam, harmonisch trocken mit herrlicher Mineralität – WT93. Bonbonhaft 2013 die Nase des Saarburger Rausch GG von Geltz Zilliken, am Gaumen furztrocken mit guter Mineralität und Länge, aber alles andere als aufregend – WT89. Schlank mit rassiger Säure, aber auch etwas mager mit wenig Substanz wirkte 2013 die Brauneberger Juffer Sonnenuhr GG von Fritz Haag – WT89. Die Juffer Sonnenuhr Spätlese #7 von Fritz Haag wirkte 2016 reif, weich, aromatisch mit reifer Säure – WT91. Gut gefiel mir 2013 Röttgen GG von Heymann Löwenstein, der für das Gut erstaunlich trocken und säurebetont ohne Boytritis war. Massiver, hefiger Spontistinker, brauchte viel Zeit und Luft und baute enorm im Glas aus. Ein Wein mit enormer Substanz – WT92. So elegant, filigran und tänzerisch 2015 dieses so überaus feine Kaseler Nieschen GG von Kesselstatt -WT93.Noch viel zu jung 2013 bei und mit Michelangelo Saitta das Scharzhofberger GG von Kesselstatt. Gut entwickelt zeigte sich 2017 mit saftiger, gelber Frucht und guter Mineralität das elegante Wehlener Sonnenuhr GG von Kesselstatt – WT92. Rassig, mineralisch, schlank mit deutlicher Säure und Zitrusfrüchten. Schreit nach ein paar Jahren Reife und hat enormes Potential - WT89+. Nur ein paar Wochen drauf kamen da stattdessen WT93 ins Glas. Ein Röttgen Kabinett feinherb vom Weingut Knebel hatte 2013 jugendliche Primärfrucht, grüner Apfel, Birnenmost, knackige Säure, kaum spürbare Süße. schöne Schiefermineralität und gute Struktur, dürfte mit den Jahren noch zulegen - WT89. Etwas mehr Kraft und Fülle hatte 2013 die Niederberg Helden GG von Schloß Lieser, wirkte aber auch recht rustikal – WT89. Ist um Lichtjahre von dem weg, was von Lieser 2011 als Brauneberger Juffer Sonnenuhr GG gefüllt wurde. Der Ritsch (großes Gewächs, aber kein GG, da nicht im VDP) von Carl Loewen war 2013 ein hoch spannender, absolut stimmiger Moselriesling mit betörender Frucht und großartiger Schiefer-Mineralität, lang und kraftvoll am Gaumen - WT94. Ein immer noch so junger Gigant war 2016 mehrfach und auch 2017 mehrfach wieder der Erdener Prälat Alte Reben Reserve von Loosen, der mit enormer Struktur, Kraft und Präzision Maßstäbe für das setzte, was an der Mosel im trockenen Bereich möglich ist – WT97. Auch 2018 mehrfach wieder auf diesem Niveau, dürfte noch lange reifen und dabei zulegen – WT97+. Auch 2019 mehrfach und dann 2020 wieder mit enormer Struktur, Kraft und Präzision. Betörende Frucht mit Cassis, so unglaublich komplex und lang, braucht zur Entfaltung Dekanter und große Burgundergläser – WT97. Hatte 2021 mehrfach noch etwas zugelegt – WT98. Das Graacher Himmelreich GG von Dr. Loosen zeigte sich 2023 noch sehr frisch mit pikanter Frucht, sehr balanciert und mineralisch mit schöner Länge – WT94. Sehr würzig mit cremiger Textur 2016 und 2017 der Ürziger Würzgarten Alte Reben Reserve von Loosen – WT94. Sehr balanciert, cremig, mineralisch und lang am Gaumen 2016 und 2017 die Wehlener Sonnenuhr Alte Reben Reserve von Loosen, die sicher noch zulegen kann – WT93+. Der Maximin Herrenberg Alte Reben von Carl Loewen hatte 2014 einen kräftigen, mineralischen Auftritt, superbe Frucht, hoher Extrakt, enormer Tiefgang, große Zukunft - WT92+. 2015 noch etwas offener – WT93+. Bei einer Spezialabfüllung des Maximin Herrenberg, für deren nur 1200 Flaschen eine alte Korbpresse in Betrieb genommen worden war, lag wohl unsere Erwartungshaltung zu hoch. Der Wein war dichter, komplexer und zeigte mehr Fülle als der Ritsch, wirkte aber durch die 14g Restzucker erstaunlich reif und etwas diffus. Spontan fühlte ich mich an große Weine von Zind Humbrecht erinnert, mit denen man mich in ihrer Jugend auch jagen kann. Dieser Wein hier dürfte in 10 Jahren mal ein absoluter Knaller werden. Ich habe mir nicht nehmen lassen, 1% der Ernte (12 Flaschen) zu erwerben. Der Koberner Riesling von Materne & Schmitt war im Stil eher Wachau als Mosel, sehr kräftig, alkoholreich (13,5%) und fast etwas barock – WT87. Ein rassiger, filigraner, animierender Wein 2015 mehrfach und auch 2016 wieder die Saarburger Rausch Auslese** trocken von Molitor – WT94+. Zeigte sich 2017 noch etwas komplexer – WT95. Perfekter Sushi-Begleiter 2012 auf Sylt der feinherbe, mineralisch-fruchtige Schiefersteil von Molitor – WT91. Taufrisch 2017 auf Sylt die Zeltinger Sonnenuhr Auslese trocken*** von Molitor mit feiner Zitrusfrucht, rassiger Säure und Mineralität, große Zukunft – WT94+. Einfach genial 2013 die Zeltinger Sonnenuhr Spätlese von Markus Molitor, obwohl sie in diesem, für Molitor embryonalem Zustand eigentlich derzeit „Rohmaterial“ war. Aber dieser harmonisch trockene Wein mit seiner irren, glasklaren Frucht, der gewaltigen Kraft und Substanz trotz nur 12% Alkohol zeigt sich absolut stimmig und macht einfach schon an. Eigentlich eine Art Pflichtkauf, ein Riese, den es einzukaufen und dann einzumauern lohnt. In 5-10 Jahren kommen da sicher mal WT95+ ins Glas.  Eigentlich noch viel zu jung war 2014 eine Scharzhofberger Spätlese von Egon Müller mit süßer Frucht, hoher Mineralität und viel Spannung – WT93+. Einfach himmlisch 2016 in ihrem jugendlichem Überschwang mit herrlichem Schmelz die sehr mineralische Graacher Himmelreich Auslese von JJ Prüm – WT94. Sehr fein und balanciert 2018 mehrfach Graacher Himmelreich Kabinett von JJ Prüm – WT92. Traumhaft schmelzig, immer noch blutjung 2018 die Wehlener Sonnenuhr Spätlese von JJ Prüm, die förmlich über den Gaumen schwebte - WT93+. Der Saar Riesling von Van Volxem zeigte 2013 deutlich mehr Rasse und Struktur und wirkt deutlich trockener als in den Vorjahren, ohne dass dies den Trinkfluss dieses hochkarätigen „Saufweins“ stört – WT90. Ein rassiger, hochklassiger, sehr mineralischer Weißburgunder mit dem Schmelz und der Fülle von 2011 und der Struktur und der Säure von 2010 war 2013 der Weißburgunder von Van Volxem – 91/100. Das Gottesfuß GG wirkte 2013 für Van Volxem erstaunlich trocken (was für die gesamte Palette gilt, und den Weinen gut steht) mit hoher Mineralität und rassiger Säure, aber irgendwo wirkte dieser Wein auf hohem Niveau auch etwas harmlos – WT91. Deutlich spannender, tiefgründiger, mineralischer und komplexer Altenberg Alte Reben GG – WT93. Solo getrunken brillierte der Altenberg ein paar Tage vorher im Saittavini, ebenso wie der saftige Volz, der auch 2017 wieder sehr überzeugte – WT93. Der traumhaft elegante Volz tanzte 2020 aus der Magnum auf unser Zunge. Wunderbar pikante Rieslingfrucht mit feiner Mirabelle, soviel Frische und Finesse, immer noch knackige Säure, dazu reichlich Schiefer wie frisch reingerieben, einfach göttlich, mein bester Volz bisher - WT96. Erstaunlich offen und zugänglich trotz straffer Mineralität 2015 der Scharzhofberger von Van Volxem aus der Magnum, aber da kommt noch mehr – WT92+. Eine Klasse drüber 2018 aus der Magnum der Scharzhofberger Pergentsknop von Van Volxem mit wunderbarem Sopagat aus Präzision und Fülle – WT95. Der Saarburger Rausch Kabinett von Zilliken war mir in seiner Jugend einen Touch zu süß, aber 2017 zeigte er sich sehr animierend mit feiner Schiefer-Mineralität und gutem Süße-/Säurespiel – WT91.

Großes Potential zeigte 2019 der Kestener Herrenberg Pinot Noir von Steinmetz mit rotbeeriger Frucht, feiner Schiefer-Mineralität und nur dezentem Holz – WT93+.

Schlank, rassig, mineralisch mit reifen Zitrusfrüchten, viel Substanz und Kraft2013 mehrfach das Felsenberg GG von Dönnhoff, im jetzigen Stadium deutlich offener als die zwei Wochen vorher getrunkene, jugendlich brilliante Hermannshöhle – WT93. Letztere legte im Verlaufe von 2014 immer mehr zu, das ist „mineralic explosion“ vom Feinsten – WT94+. Zeigte sich 2017 etwas weicher und offener, aber immer noch mit prägnanter Säure – WT95. Spannend 2014 auch der mineralische, feine Höllenpfad von Dönnhoff, der jetzt schon GG Qualität ins Glas bringt – WT93. Sehr mineralisch, furztrocken, finessig und mit enormem Tiefgang 2014 der Weissburgunder von Dönnhoff – WT90. Eine ganze Klasse drunter im direkten Vergleich 2012 Hermannsberg GG von Gut Hermannsberg, das im direkten Vergleich eher weichgespült wirkte. Kein GG, sondern eher ein NG (nettes Gewächs) – WT91. Nochmal zur Hermannshöhle GG von Dönnhoff. Die hielten im Oktober 2013 einige am Tisch für eine Fälschung, denn der Wein roch und schmeckte wie ein kleiner, feiner Sauvignon Blanc. Des Rätsels Lösung war simpel. Die Hermannshöhle war einfach noch zu jung. In den folgenden Wochen habe ich diesen Wein mehrfach nachverkostet. Er veränderte sich fortlaufend und zeigte sich erst 6 Wochen später so, wie man das von ihm erwartete. 2014 dann mehrfach intensive Mineralität, "Liquid Rocks", immense Strahlkraft und Brillianz, puristisch schöne Frucht und perfekte Struktur, ist absolute Weltklasse und jetzt in erstem, perfektem Trinkstadium – WT95. 2017 weicher, offener, gefälliger, aber immer noch mit prägnanter Säre – WT95. Einfach höllisch gut 2014 der Höllenpfad von Dönnhoff, für mich locker auf GG Niveau – WT93. Ausnehmend gut gelungen in 2012 die Weine von Emrich-Schönleber. Das Frühlingsplätzchen GG war 2013 typisch fruchtbetont und wirkte trotz seiner Jugend und der deutlichen Säure animierend und einfach fröhlich – WT94. Rassig, im positiven Sinne Schlank mit herrlicher, pikanter Frucht 2015 auf Sylt aus der Magnum und mehrfach aus der 1tel – WT94. 2019 immer noch frisch und mit herrlich cremiger Textur – WT94. Halenberg GG war 2013 das mineralischere Gegenstück dazu, enorm tiefgründig und komplex, erst ganz am Anfang, aber schon mit größtem Vergnügen antrinkbar – WT95. Wer so etwas spucken muss ist wirklich zu bedauern. Auch 2015 auf Sylt war dieser Halenberg mehrfach in bestechender Frühform – WT95. 2021 in erster Reife füllig, mit tropischer Frucht und cremiger Textur – WT94. 2013 vor einer anderen Probe hatte ich noch die Chance, von der Nahe zwei Weine von Schäfer-Fröhlich zu probieren. Kupfergrube GG wirkte sehr schlank, filigran mit feiner Frucht und hoher Mineralität, etwas kurz im Abgang, entwickelte sich im Glas - WT92+. Das Felseneck GG lag deutlich darüber, die reifere Frucht, mehr aromatischer Druck. Ein intensives, zu Anfang sehr verschlossen wirkendes Konzentrat, das mit genügend Zeit und Luft im Glas förmlich explodiert, gewaltige Länge, ein großer, sehr spannender Wein, der erst in einigen Jahren richtig zeigt, was er drauf hat und noch deutlich zulegen kann - WT95+. Sehr elegant mit saftiger, pikanter Frucht und kräftiger Säure 2017 das noch so jugendliche Frühlingsplätzchen von Schäfer-Fröhlich – WT93. Halenberg GG von Schäfer-Fröhlich war 2015 ein großartiger Wein mit Saft und Kraft in erster Trinkreife – WT94+. Aus einer weiteren Flasche 2015 war das ein im besten Sinne kerniger, kräftiger Wein, komplex, zupackend, sehr lang – WT96. Auch 2016 auf Sylt wieder auf diesem Niveau – WT96.

Präzise, schlank, mineralisch mit reifer Zitrusfrucht 2016 der Nonnenberg von Breuer – WT93. Sehr gut trinkbar war 2017 bereits der trotz präziser Struktur zugängliche Rottland von Breuer – WT92. Auch der Schlossberg von Breuer der 2016 mit straffer Mineralität, guter, aber reifer Säure, puristisch schöner Frucht und diesem perfekten Spagat aus Kraft, Eleganz und Länge brilliert – WT94+. Sehr frisch und animierend 2015 der Seligmacher von Eva Fricke – WT93. Der Rheingau Riesling von August Kesseler war 2023 noch so frisch und animierend mit dezent petroliger Fülle und guter Säure, einfach rundum gut und balanciert mit sehr schönem Trinkfluss – WT92. Fruchtig, offen und jetzt schon herrlich zu trinken 2013 der Drachenstein von Künstler – WT92. Die sehr elegante, nachhaltige Hölle GG von Künstler zeigte 2013 unglaubliche Präzision, Struktur, Mineralität und dürfte über lange Jahre zulegen – WT93+. Hochheimer Stielweg Alte Reben von Künstler war 2013 füllig, kräftig, fruchtig und leicht barock – WT92. Kostheim Weiß Erd GG von Künstler war ein fantastischer Wein mit Kraft, Fülle, aber auch Eleganz und betörender Frucht. Sehr elegant und finessig – WT93. 2014 in der Vogelkoje das St. Nikolaus GG von Spreitzer – 92+. Das Kiedricher Gräfenberg GG von Weil hatte 2017 eine schöne Fülle, war zugänglich und voll da – WT94.

Enorm spannend, gehalt- und druckvoll 2018 auf Sylt der Höllenberg Pinot Noir von August Kesseler – WT95. .Mächtig, stoffig mit viel Substanz und Zukunft 2016 der Reichestal Spätburgunder GG von Künstler – WT92+.

Das Zum Schwarzen Herrgott GG von Battenfeld-Spanier war 2014 kräftig, füllig, sehr mineralisch mit erstaunlich reifer Säure – WT91. Hatte 2015 auf Sylt deutlich zugelegt und dürfte das weiter tun – WT92+. Erstaunlich aromatisch für einen Gutswein 2014 mehrfach ein Weissburgunder & Chardonnay von Becker-Landgraf – WT88. Spannend 2014 die Aulerde von Ruppert Deginther, wunderbare Nase mit leichtem Spontistinker, fruchtige Fülle, feine Mineralität, kräftige Struktur und Säure – WT92. Sehr schwierig 2014 die Aulerde von Dreissigacker, mostiger, alter gärender Apfel, etwas flüchtige Säure, in der Form kein großer Genuss – WT85. "Weissburgunder to the limits" war 2014 der sehr ausdrucksstarke, kräftige Einzigacker, mit dem Jochen Dreissigacker eindrucksvoll zeigt, was man aus dieser oft so belanglosen Traube rausholen kann – WT92. Beim Kirchspiel von Dreissigacker gefiel mir 2014 die sehr feine, elegante Nase, der füllige Gaumen kam da nicht mit – WT90. Zeit und Luft brauchte 2014 Morstein von Dreissigacker, ein sehr schlanker, eleganter, finessiger Wein mit enormem Druck – WT92+. Straff, füllig mit toller Frucht 2014 Morstein vom Weingut Flick – WT91. Sehr überzeugend 2014 mehrfach die Aulerde GG von Groebe – WT91. Noch ganz am Anfang 2014 das Kirchspiel GG von Groebe mit Spontinase, am Gaumen enormes Potential zeigend, das wird mal ein großes Kirchspiel – WT92+. Sehr fein, elegant und finessig 2016 auf Sylt – WT93. Enormen Tiefgang und Fülle zeigte 2019 die Kirchspiel Grande Reserve von Groebe – WT94. Eher etwas einfach gestrickt 2014 der Riesling ‚S’ Aulerde vom Weingut Hirschhof – WT87. Sehr schlank, rassig mit toller Struktur 2015 die noch viel zu junge Abtserde von Keller – WT93+ mit reichlich Luft nach oben. Wirkte 2015 auf der Abtserde-Vertikale aus der Magnum mit noch erheblich zuviel Babyspeck fast opulent wirkt. Die muss einfach noch zu sich finden. Struktur und Säure sind unter der Fülle reichlich vorhanden (WT92++). Da kommen sicher mit den Jahren noch 3-5 Punkte dazu. Noch so primärfruchtig 2015 der blutjunge G-Max von Keller, der eher wie eine Fassprobe wirkte. Mindestens 5, eher 10 Jahre weglegen und dann staunen! Zeigte 2016 etwas mehr, sehr druckvoll, aber sicher noch 5 Jahre von der Trinkreife entfernt – WT94+. Sehr jung, sehr schlank, intensive Mineralität, messerscharfe Präzision 2013 der Hipping GG von Keller, der fräste sich geradezu in den Gaumen - WT92+. 2016 war das der leicht fülligere, etwas kräftigere Zwilling des genialen 2011ers, dessen Klasse er durchaus mal erreichen kann – WT94+. Roter Hang pur war das 2017, vor Mineralität nur so strotzend – WT95. Der Hubacker GG von Keller überzeugte 2014 schon mit guter, typischer Fülle – WT94. Wirkte 2015 auf hohem Niveau erst etwas verhalten – WT93+. Zeigte sich dann aber 2015 auf Sylt in bestechender Frühform – WT95. 2018 mehrfach Offen, aber auf hohem Niveau auch etwas verhalten mit schöner Gelbfrucht, Fülle und Schmelz, schön zu trinken, könnte aber noch zulegen – WT94. Auch 2020 auf der eleganteren, leichteren Seite – WT94. Sehr fein, elegant, aber auch etwas zurückhaltend trotz deutlichen Extraktes und enormer Kraft am Gaumen 2013 das Kirchspiel GG von Keller. Wird sicher noch zulegen, braucht aber lange – WT93. Auch zuletzt mehrfach in 2014 blutjung, aber mit gewaltigem Potential – WT93+. 2018 offener, sehr fein und elegant, könnte aber weiter zulegen – WT94. Beim ebenfalls blutjungen Morstein GG von Keller waren 2014 reichlich Frucht, Süße, Fülle und Kraft, dazu eine tolle Struktur und Potential für lange Jahre – WT93+. Schiere Perfektion mit irrer Rasse, Präzision und Mineralität 2023 das immer noch so jugendlich frische, sehr mineralische Pettenthal von Keller, das mit enormer Spannung punktete und sicher noch zulegen kann – WT98+. Noch deutlich zu jung 2014 das Pettenthal GG von Kühling-Guillot – WT90+. Kam 2017 straff gewirkt und im positiven Sinne schlank ins Glas kam mit der enormen Mineralität des Roten Hangs und kräftiger Säure – WT93+. Schlank mit kalkiger Mineralität und guter Struktur 2018 – WT94. Das Zeug zum Preis-/Leistungssieger hatte 2013 der Pfeddersheimer Chardonnay von Pfannebecker aus Rheinhessen. Der hatte von der leicht exotischen Frucht über das Nussige, die cremige Dichte, das gut integrierte Holz und die frische Säure alles, was ein sehr guter Chardonnay braucht, nur eben nicht den Preis – 90/100. Das Kirschspiel vom Weingut Seehof zeigte 2014 eine schöne Nase, war aber am Gaumen etwas kurz und dürftig – WT87. Morstein Alte Reben von Seehof war 2014 sehr fein, schlank und elegant, wirkte aber zu Anfang etwas dünn, baute im Glas aus – WT89. Habe ich in 2014 schon besser getrunken. Schöne Trinkigkeit zeigte 2019 ein immer noch jung wirkender, dezent hefiger Silvaner Vom Mühlweg von Michael Teschke mit Quitte ohne Ende, milder Säure und guter Mineralität – WT90. Sehr elegant 2018 aus der Magnum mit cremiger Textur und feiner Zitrusfrucht der gut (an)gereifte Siefersheimer Heerkretz GG von Wagner-Stempel – WT93. Etwas plump wirkte 2014 vor allem zu Anfang die Aulerde GG von Wittmann. Sehr kräftig mit Fülle und Reife, aber auch mit störender Boytritis, die diesen Wein etwas ungelenk machte, entwickelte sich im Glas – WT89. Etwas unfertig 2013 bei Steinheuer noch die Nase des Brunnenhäuschen GG von Wittmann, aber was für ein Riese am Gaumen, dabei eher mit leisen Tönen, sehr finessig und filigran, großes Potential – WT94+. Eine traumhaft verspielte Nase hatte 2013 das Kirchspiel GG aus der großartigen Kollektion von Wittmann, floral mit weißen Blüten und auch Früchten. War 2014 sehr zugänglich mit fruchtiger Fülle, wirkte aber auch etwas gemacht – WT88. Kurz danach auf Sylt aber wieder in Bestfoprm, sehr elegant und finessig – WT93. Der La Borne von Wittmann war 2015 ein großer, absolut stimmiger Wein mit endlosem Abgang – WT97. Best Morstein GG von Wittmann ever? Über 20mal habe ich diesen faszinierenden Wein bisher getrunken, der immer mehr zulegt. 2015 auf Uwe Bendes Riesling Probe meine bisher beste Flasche, groß mit explosiver Aromatik und irrem Druck, dazu eine kräftige Säure. Der hat Rasse und Klasse, heute WT95+, morgen 96-97? 2020 jugendlich frisch mit animierend schöner Frucht, mit guter, reifer Säure und mit erstem, feinem mit jugendlichem Schmelz - WT95. Auch 2022 noch so blutjung, dabei rassig und präzise – WT95. Großartig das Brunnenhäuschen GG, mit dem uns Sebastian Bordthäuser 2013 bei Steinheuer in Bad Neuenahr verwöhnt hatte – WT94. Ein Kirchspiel zum Verlieben war 2014 beim Kräftemessen Rheinhessen im D´Vine das Kirchspiel von Katharina Wechsler, so fein, so finessig, so elegant und absolut stimmig, für mich der Sieger des Flights – WT94.

Der Morstein Spätburgunder Felix von Keller war 2015 Burgund vom Feinsten, superbe, filigran-elegante Nase mit so unglaublich feiner Frucht – einfach nur riechen, riechen und riechen – am Gaumen enorme Kraft, das Holz noch deutlich spürbar. Baute immer mehr im Glas aus, so elegant, so finessig. Auch hier wieder diese „schwerelose Kraft“. Ging dann irgendwann wieder im Glas zu, die Tannine stärker im Vordergrund, nur um etwas später noch offener voll durchzustarten. Veränderte sich laufend, dieser so vielschichtige Wein und zeigte immer neue Facetten, große Zukunft – WT97+. 2018 schlank, fein, elegant, sublim mit betörender Frucht – WT96.

Reif wirkend, gelbfruchtig mit schönem Schmelz und Fülle, aber durchaus auch noch mit Potential 2018 das Kirchenstück GG von Buhl – WT93+. Die Kraft und die Herrlichkeit war 2013 und 2014 mehrfach ein schon erstaunlich zugänglicher Gaisböhl GC von Bürklin Wolf, klar war das ein kräftiger Pfälzer, kein filigranes Möselchen. Aber er hatte was, dieser noble Großbauer in der Brokatweste - WT92. Legt weiter zu, in 2014 mehrfach – WT93. Großartig und mit enormem Potential 2019 das Jesuitengarten GC von Bürklin-Wolf, schlank, präzise, burgundisch mit kalkiger Mineralität und glockenklarer Frucht – WT95+. Noch ungeheuer jung und druckvoll 2017 das Ungeheuer GC von Bürklin-Wolf mit präziser Struktur und intensiver Mineralität – WT93+. Der extrem junge, dichte Idig GG von Christmann war für mich 2013 ein Remake des sich derzeit hervorragend trinkenden 2004ers. Hat enormes Potential, entwickelt mit viel Zeit (hatten wir) und Luft diese traumhafte, typische Idig-Nase und war schon sehr gut antrinkbar – WT95. Brauchte 2015 viel Luft, um sich halbwegs zu öffnen – WT93+. Verwöhnte dann 2018 mit leicht barocker Fülle und sehr guter Struktur und Säure – WT95. War 2018 aus der Magnum dekantiert und aus großen Burgundergläsern großartiger, leicht barocker, Pfälzer Fülle und verschwenderischem, burgundischem Schmelz war das eine Art Batard Montrachet aus der Pfalz - WT96. Die Kallstadter Saumagen Auslese von Koehler-Ruprecht trocken überzeugte 2015 mit kalkiger Mineralität und guter Struktur, dürfte eine gute Zukunft haben und zulegen – WT93+. Jung und etwas verhalten 2016 der Kallstadter Saumagen Kabinett trocken – WT89. Ein Riesling Mandelgarten Spätlese feinfruchtig von Müller-Catoir war Ende 2013 sehr elegant mit Pfirsich Rhabarber, Ananas, mit gut eingebundener Restsüße, gut balanciert durch knackige Säure, eben fein und fruchtig, was besser klingt als halbtrocken – WT92. Sehr süffig, gefällig und süß 2015 der Chardonnay R von Rebholz aus der Jeroboam, dem etwas Struktur und Mineralität fehlten – WT88. Groß und sich langsam öffnend 2013 der mineralische Kastanienbusch GG von Rebholz - WT93+. 2017 kräftig und rustikal, zeigte noch längst nicht alles – WT92+. Zeigt erst in 3-5 Jahren richtig, was er drauf hat. Der Kalkofen GG von Winning war 2013 und 2014 zwar ein Weinbaby, aber mit großartigen Anlagen, sehr mineralisch mit präziser Struktur und superber Frucht – WT92+ mit Potential für deutlich mehr. Sehr gelungen 2013 der Ruppertsberger Reiterpfad Von Winning mit einer betörenden Hollunder und Cassisnase, immer mehr Weinbergpfirsich, am Gaumen würzig mit schöner Mineralität und guter, reifer Säure - WT92. Schlichweg genial 2015 der Sauvignon Blanc 500 aus dem Hause von Winning, der dekantiert aus großen Burgundergläsern über sich hinaus wuchs und neben Pracht und Fülle auch feinen burghundischen Schmelz entwickelte. – WT94. Ungeheuer viel Holz hat das Ungeheuer GG aus dem Hause von Winning gesehen und war dadurch 2013 schwierig zu verkosten. Hat durch das Holz viel von der Primärfrucht verloren und wirkte etwas plump, trotz mit der Zeit aufkommender, floraler Noten. Massive Säure, enorme Kraft, im jetzigen Stadium eher Wachau als Pfalz – WT92.

Spontan erinnerte der No1 Maushöhle Spätburgunder von Fußer mit seiner reifen Beerenfrucht und der bei aller Nachhaltigkeit geradlinigen, eleganten Art 2016 auf Sylt an Pius „weltbesten“ Pflaumenkuchen – WT93. Sicher ein Weingut, dass man sich merken sollte. Ruppig, röstig, leicht polternd kam 2016 der Melandor Pinot Noir von Metzger ins Glas, üppig, füllig, einfach ein geiler, hedonistischer wein zum jetzt aus vollen Gläsern genießen – WT94.

Die Composition Reif von Josephus Mayr überzeugte 2015 und auch 2016 wieder mit reifer, cremiger Frucht, enormem Druck und gewaltiger Länge - WT92. Ein feiner, eleganter, frischer und sehr gefälliger Wein war 2015 der Terre di San Leonardo – WT87.

Ein prächtiges Geschoss 2015 die Nova Domus Riserva der Cantina Terlan. Frisch die an Sauvignon Blanc erinnernde Nase, feiner, vanilliger Schmelz am Gaumen, aber auch gute Säure - WT92. Auch 2016 mit Kraft und Fülle auf diesem Niveau – WT92. Die Terlaner 1 Grande Cuvée der Cantina Terlan war 2015 auf Sylt teuer wie die Sünde. Wir haben uns reichlich Mühe gegeben, diesen Wein zu ergründen, der sicher alles andere als schlecht war. Sehr kräftig, auch etwas alkoholisch wirkend, leicht salzige Mineralität, gute Frucht und Fülle, etwas Brioche. Aber der große Kick blieb aus - WT92. Sehr viel besser gefiel mir jeweils 2017 und 2018 mehrfach mit brugundischer Eleganz und feinem Schmelz der Appius von St. Michael – WT94. Auch Ende 2018 sehr animierend diese im Barrique ausgebaute Spitzen-Cuvée, burgundischer Charme und Eleganz, cremige Textur mit feinem, nussigem Schmelz - WT94.

Kernig, spannend und mit viel Potential 2016 der Bramaterra von Le Pianelle – WT91+. Offen und voll trinkbar 2018 der Barolo Rocche Dell´Annunziata von Renato Ratti mit Kirschfrucht, floral, Unterholz, Rosenblätter und Lakritz – WT92. Sehr jung an Silvester 2017 noch der Barolo Cannubis Boschis von Sandrone, aber mit druckvoller Aromatik und sehr guten Anlagen – WT93+.

Der Ampeleia überzeugte 2015 mit kühler Frucht, feiner Kräuternote und der Eleganz des Cabernet Franc – WT93+. Der Lodovico von Biserno zeigte 2017 die üppige Fülle des warmen Jahres und braucht sicher noch etwas – WT94+. Der Patrimo von Feudi di San Gregorio zeigte sich 2018 und 2019 etwas fülliger als der 13er, aber mit wunderbarem Schmelz und schöner Frucht - WT93. 2023 immer noch kräftig mit schönem Schmelz, aber schon deutlich reifer - WT92. Guidalberto wirkte 2014 sehr gefällig – WT90. Schon sehr offen mit schöner Frucht 2015 mehrfach der Terra di Monteverro, der bisher beste Terra des Gutes, dürfte noch zulegen – WT93+. Der Verruzzo di Monteverro war 2014 ein unkomplizierter, aber auch unspektakulärer, sehr fruchtiger, süßer Saufwein – WT86. Heftig, kräftig, üppig und schokoladig 2016 der Mossone mit der Wucht des Jahrgangs, dürfte von ein paar Jahren Lagerung profitieren – WT93+. Der Saffredi setzte 2015 und 2016 mehrfach in Kraft und Fülle auf den großen 2011er noch leicht eins drauf. Ein hedonistischer Saffredi für den hemmungslosen Genuss – WT95. Sassicaia zeigte Ende 2016 mit kräftiger Fülle wie warm der Jahrgang war. Schon erstaunlich zugänglich, aber sicher mit guter Zukunft – WT93+. Wirkte 2019 aus der Magnum etwas verschlossen – WT92+. Traumhaft balanciert und sehr elegant mit präziser Struktur und feiner, dunkler Frucht 2015 der Solaia, der noch zulegen dürfte – WT95+. mit Noch ganz am Anfang 2015 im Engadin der Redigaffi von Tua Rita mit reifer, dunkler Frucht. Schwarzer Olive, Praline aus Bitterschokolade, Kakaopulver, Kräutern und einem Hauch Minze, für solch einen gewaltigen Wein erstaunlich elegant, sehr lang am Gaumen – WT96+.

Cremig, elegant, gefällig und nicht mehr so dick und holzlastig wie in früheren Jahren 2016 der Cervaro della Sala von Antinori – WT92. Mit viel süßem Babyspeck ausgestattet 2014 der füllige Gaja & Rey – WT91+. Eigentlich schwer vorstellbar, dass der Monteverro Chardonnay noch weiter zulegt, aber dieser schier unglaubliche 2012er war 2015 wie vom anderen Stern – WT97. Überzeugte auch 2016 mehrfach auf hohem Niveau, sehr kraftvoll, komplex und mineralisch – WT96. Frisch, fröhlich und leicht, ein klassischer Sommerwein 2014 der Vermentino von Monteverro – WT86. Sehr gelungen 2013 der Roero Arneis von Vietti mit schöner Kräuter-/Lakritznase und Anis, gute Länge – WT90.

Enormen Tiefgang und gewaltiges Potential zeigte 2017 der noch sehr primärfruchtige Vigna Grande von Peter Vinding, ein Syrah aus Sizilien – WT92+.

Der Grüne Veltliner Black Edition von Ebner-Ebenauer war 2014 in der Sansibar ein sehr feiner Wein mit eher burgundisch wirkender Aromatik – WT92. Kräftig, sehr würzig mit hoher Mineralität und glockenklarer, Frucht ohne Boytritis 2014 der Grüne Veltliner Vinothek von Knoll, der noch längst nicht alles zeigt – WT93+. Ehr fein, leicht und frisch 2017 der Loibner Federspiel Riesling von Knoll – WT88. Der Hochstermetzberg Sauvignon Blanc vom Weingut Maitz aus der Südsteiermark hatte 2015 in der Casa Mattoni sehr feine, kühle Frucht, Quitte, Steinobst, würzig mit frischen Kräutern, elegant und doch so nachhaltig mit feinem, nussigem Schmelz und guter Mineralität am Gaumen. Ein absolut stimmiger Wein - WT94. Frisch, im positiven Sinne leichtfüßig und elegant mit weißen Blüten und feinem Pfefferl mehrfach 2013 im Saittavini der Grüne Veltliner Der Ott - WT92. Trank sich 2017 auch in erster Reife gut mit Kraft, Fülle und leichter Exotik – WT92.Der Grüne Veltliner Fass 4 von Ott war 2014 mehrfach ein frischer, fröhlicher, würziger und animierender Wein – WT88. Sehr stimmig 2017 der frische Grüne Veltliner Rosenberg von Ott mit einfach genialem Trinkfluss – WT95. Füllig und kräftig 2017 der Grüne Veltliner Stein von Ott – WT91. Der Rote Veltliner Smaragd von Rudi Pichler war 2014 auf Sylt sehr kräuterig mit einer dicken Prise Anis, hatte die Fülle eines großen Chardonnay und wirkte reifer, als der Jahrgang vermuten ließ – WT94. Der Kranachberg Sauvignon Blanc STK vom Sattlerhof war 2018 in erster Reife sehr mineralisch mit präziser, floraler Frucht und feiner, kräuteriger Herbe - WT93. Der Grüne Veltliner Lösling von Strobl war 2014 kräftig und sehr mineralisch, wirkte aber etwas gewollt und nicht gekonnt – WT88. Der Grassnitzberg Sauvignon Blanc STK von Tement präsentierte sich 2018 frisch und kernig mit guter Säure – WT92. Der Sauvignon Blanc Zieregg STK von Tement wirkte 2015 auf Sylt kühler, schlanker, mineralischer als der üppige Superstar aus 2011er, dem er wohl längerfristig die Rücklichter zeigen wird- WT94+. 2017 in seiner kühlen, präzisen, burgundischen Art mehrfach perfekt zur japanischen Küche – WT95. Ebenso Ende 2017 aus der Magnum – WT95. Ein schlichtweg genialer Wein war 2016 der GrünerVeltliner Weitenberg von Veyder-Malberg aus der Wachau. Was hier von 60jahre alten Reben völlig boytritisfrei geerntet wird, entspricht nicht dem, was hier sonst so als Smaragd geerntet wird. Der Weitenberg scheint wie aus einer anderen Welt, aus höheren Sphären. So fein, so elegant und finessig, absolut trocken mit präziser, gelber Frucht, feiner, pfeffriger Würze, salziger Mineralität, alles so stimmig, so balanciert, nie laut wirkend. Sicher mit großer, langer Zukunft – WT95+. Sehr vielschichtig und spannend 2017 der Alte Reben Nussberg Gemischter Satz von Wieninger – WT92. Sehr kräftig mit viel Holz, aber auch feinem Schmelz 2017 auf Sylt der Wieninger Chardonnay Grand Select – WT92.

Mit dunklem Rubinrot, dunkler Kirsche und Pflaume, sehr würzig und mit Kräutern und dunkler Schokolade zeigte sich 2019 der Salzberg von Heinrich voll trinkbar. Der Merlot gab ihm einen an Merlot erinnernden Charakter, die kräftigen, aber reifen Tannine garantieren gute Alterung – WT95.

Fülle Kraft und reife, dunkle Frucht, aber auch Frische und Ansätze von Charme zeigte 2017 der Chryseia – WT92. Kräftig mit verschwenderischer, dunkler Kirschfrucht und enormem Tiefgang 2019 ein Batuta von Niepoort – WT94. Hedonistisch und mit üppiger Fülle 2017 ein Zambujeiro – WT93.

Verhalten startete 2014 der Nossa Calcario von Filipa Pato aus Barraida in Portugal im Glas. Ein sehr eleganter, stimmiger Wein, der immer mehr zulegte und feiner, burgundischer und nussiger wurde – WT91. Kräftig und mineralisch mit immer noch deutlichem Holz 2018 der Coche von Niepoort, der noch zulegen dürfte – WT93. Ein Sommernachtstraum 2017 mit feiner, kühler Frucht, Frische, guter Säure und burgundischer Finesse der Poeirinho Baga von Niepoort, der mit seiner Eleganz und Aromenfülle bei nur 12% Alkohol eindrucksvoll zeigte, was alles mit der Baga Traube aus Barraida in Portugal möglich ist. Dürfte gut altern - WT94.

Kräftig mit leicht barocker Struktur 2016 der Pinot Noir Grand Cru von Boner – WT92. Sehr kräftig mit schöner Beerenfrucht und deutlichen Röstnoten 2015 der Pinot Noir Uris von Davaz – WT92. Sehr stoffig mit reifer Kirschfrucht, feiner Kräuterwürze und viel Substanz wirkte 2015 der Pinot Noir Unique von Donatsch, noch etwas rustikal mit enormer Kraft. Da kommt noch mehr - WT94+. Erinnerte 2016 in Bad Bubendorf an große Neue Welt Pinots – WT95. Den einige Wochen vorher abgefüllten Gantenbein Pinot Noir konnte ich im März 2014 auf dem Gut probieren. Etwas fülliger und süßer als der 2011er, aber mit der gleichen genialen Struktur. Zeigte sich 2015 über 10mal in erster (Früh)reife so fein, so gefällig, so hoch aromatisch mit feiner Frucht, derzeit ein unwiderstehlicher Schmuse-Ganti. Aber von der Struktur her ist er nicht weit vom 11er weg. Da könnte also noch deutlich mehr kommen – WT95+. Wirkte auch 2016 mehrfach zugänglich mit burgundischer Pracht und Fülle, dazu feinem Schmelz – WT95+. 2019 Elegant, reif wirkend, schokoladig – WT95. 2021 wieder mehrfach zugänglich, aber altersfrei mit burgundischer Pracht und Fülle, dazu feinem schokoladigem Schmelz – WT95. Sehr balanciert und elegant 2015 der Pinot Noir Eichholz von Grünenfelder, der noch zulegen kann – WT92+. Der noch sehr jung wirkende H von Hermann braucht Ende 2014 sehr viel Luft zur Entfaltung – WT91+. Würzig, finessig mit feiner Röstaromatik 2015 der Pinot Noir Reserve von Manfred Meier, der sicher noch zulegen kann – WT91+. Sehr großes Potential und eine gute Struktur zeigte 2015 der bisher vielleicht beste Pinot Noir Rhein – WT92+. Im besten Sinne kernig, eigenständig war 2015 der Studach Pinot Noir, frische Waldbeeren und eine feinherbe Kräuternote, am Gaumen würzig, enorme Kraft gepaart mit sublimer Eleganz. Kräftige Tannine und eine gute Säurestruktur deuten langes Leben an - WT93+. Zeigte 2016 mehrfach schon mehr – WT94+.

Ein feiner Sommerwein 2013 im Zwissighus der Fläscher Riesling-Silvaner von Adank, leicht, frisch und absolut trocken – WT87. Viel Spaß machte 2013 auch ein Sauvignon Blanc Ueken von Fehr & Engeli aus dem Aargau, schlank, mineralisch mit feiner Stachelbeere – WT90. Großartig 2015 in Pontresina der kraftvolle Chardonnay Unique von Donatsch mit reifer, gelber Frucht, feiner Minze und Kräuternase, nussig mit cremiger Textur und hohem Suchtpotential - WT95. Der Gantenbein Chardonnay zeigte sich 2015 mehrfach noch etwas verschlossen, besitzt aber gewaltiges Potential, mehr Biss als 11, stilistisch näher an 10, heute WT93+, in 2 Jahren locker WT95. Zeigte sich auch 2016 zwar fein, reif, schlank und sehr stimmig, aber mit weniger Biss als früher und dürfte immer noch durch eine etwas verschlossene Phase laufen – WT94+. Sehr spannend 2014 der Gantenbein Riesling, von dem eine kleine Anzahl versuchsweise trocken ausgebaut wurden. Daniel Gantenbein spricht tiefstapelnd von seinem kleinen Grossen Gewächs. Absolut trocken, sehr mineralisch (Schieferböden!) mit präziser Struktur, puristisch schöner Frucht und immenser Strahlkraft. Voll da mit dekadent fruchtigem Schmelz und Fülle Ende 2014 und 2015 der Chardonnay von Hermann – WT92. Einen genialen Trinkfluss hatte 2016 in Pontresina häufig(!) der harmonisch trocken wirkende Riesling von Hermann – WT92. Süffig im besten Sinne war 2015 der Trimmiser Chardonnay von den Familien Peter und Crispin Joos mit feinem, nussigem Schmelz - WT90. Der Chardonnay Ruofanära von Marugg aus dem Barrique war 2015 sehr röstig mit viel Vanille und feiner Frucht, sehr druckvoll, nachhaltig und schmelzig - WT91. Kräftig und trocken 2013 der Riesling-Silvaner von Obrecht – WT88.

Schlanker, eleganter und stimmiger als der etwas üppig geratene 11er wirkte 2015 der gut gelungene Flor de Pingus – WT93. Sehr würzig, elegant mit guter Struktur und kräftigen, aber reifen Tanninen 2018 der Altos de Laganza von Telmo Rodriguez – WT94. Superfein, elegant und burgundisch 2018 der Las Beatas von Telmo Rodriguez mit viel Potential – WT96+.

Spannend zeigte sich 2015 der As Sortes von Rafael Palacios, der inzwischen das Barrique voll verdaut hat und sich sehr frisch, kräuterig und mineralisch gab – WT92.

Sehr guter Jahrgang in Kalifornien.

Mindestens auf Special Select Niveau 2015 der Caymus Cabernet, ein cremiger Cassis Cocktail in bester Caymus-Art und mit allem, süchtig machendem Schmelz dieser Erde. Unwiderstehlich jetzt, aber mit genügend Substanz für 2-3 weitere Jahrzehnte -WT96. Hedonistisch und füllig mit konzenrierter, süßer Brombeere, Röstaromen und kräftigen, aber reifen Tannine zeigte sich 2019 der Archimedes von Coppola – WT93. Dominus zeigte 2019 sehr jung, aber gut gelungen, focussiert mit traumhafter, sehr präziser Frucht, besitzt ohne Ecken und Kanten eine hervorragende Struktur und reichlich Substanz für lange Alterung – WT97+. 2012 Noch verhaltene Nase und Frucht, der am Gaumen etwas offener – WT96+. Noch sehr jung wirkte 2016 der mächtige Jonata La Sangre de Jonata, ein Syrah mit 3% Viognier aus dem kalifornischen Santa Ynez Valley. Nördlich Rhone mit kalifornischer Frucht, aber nicht überladen – WT95. 2021 und auch 2022 wieder etwas balancierter, sehr würzig, aber immer noch mit jugendlicher Frische und traumhafter Frucht – WT95. So jung, aber schon so unglaublich animierend der Pinot Noir Le Caprice von Peter Michael aus dem Sonoma Valley in Kalifornien. Da war diese gewaltige, reife, süße kalifornische Frucht aus roten und blauen Beeren, da war enorme Substanz und Kraft, und auch wenn das alles beinahe die Frische einer Fassprobe hatte, war da schon viel Sex-Appeal – WT94+. Chateau Montelena war 2017 mit seiner wunderbaren Beerenfrucht alles andere als ein Blockbuster, eher der große Finessenmeister, könnte mit den Jahren durchaus noch zulegen – WT93+. Schwierig 2015 auf Sylt der Phelps Pinot Noir, dichte, schwarzkirschige Frucht, enorme Kraft, aber durch den hohen Alkohol (14,5% sind mir für Pinot zuviel) auch etwas ungelenk wirkend – WT87. In grandioser Frühform zeigte sich 2015 und auch 2016 wieder der Ridge Monte Bello mit reifer, aber präziser, kalifornischer Frucht und der Struktur eines großen Pauillac, hat sicher 30 Jahre Zukunft – WT95+. 2020 war das ein herrlicher, jugendlich frischer Bordeaux aus Kalifornien mit Traumfrucht, der bereits unglaublichen Trinkspaß bereitete – WT96. Der üppige, opulente Screaming Eagle mit seiner süßen Frucht und der verschwenderischen Aromatik hatte 2016 einfach von allem reichlich. Für mich ist das der neue 97er, für Robert Parker wohl auf, denn der zückte sofort seine 100/100. Ich halte mich da noch etwas bedeckt und hoffe, dass die Einzelteile dieses potentiellen Riesen noch etwas mehr zusammenwachsen – WT97+.

Sehr fein und elegant 2015 der Bien Nacido Chardonnay von Au Bon Climat – WT90. Sehr elegant mit feinem Schmelz, getoastetem Holz, weißen Früchten und frischen Backwaren überzeugte 2016 der Hildegard von Au Bon Climat, eine eher ungewöhnliche Cuvée aus Pinot Gris und Pinot Blanc, abgerundet durch Aligoté, die dem damaligen Corton Charlemagne aus der Zeit Karls des Großen nachempfunden sein soll – WT93. Schwierig 2015 zu Anfang der Aubert Chardonnay Lauren Vineyard mit viel Holz, Vanille und Kraft, aber ohne Frucht, dafür mit heftigen 16% Alkohol. Ich hätte ihn fast abgehakt, aber diesem Wein taten Luft und sogar etwas Wärme gut. Da tauchte doch sogar plötzlich noch immer mehr Frucht auf und der Aubert wurde deutlich gefälliger – vorsichtige WT92+ in der Hoffnung, dass er sich in 5-7 Jahren besser präsentiert. Voll da mit cremiger Textur, süßer Frucht, Schmelz und Vanille 2015 mehrfach der Beringer Chardonnay Private Reserve – WT92. Hatte 2019 auf Sylt noch etwas zugelegt – WT93. Etwas üppig, vanillig, holzbetont war 2016 der Dumol Chardonnay Clare mit seiner exotischen Frucht, aber auch mit Finesse und Klasse – WT95. 2021 hat er sich gemacht und zeigte bei aller Kraft und Fülle mit viel Frische und guter Säure durchaus burgundische Konturen – WT95. Burgundisch im besten Sinne zeigte sich 2023 der sehr elegante, feine Kistler Vine Hill. Der wirkte immer noch so blutjung mit Zitrusfrucht, Präzision, Rasse und Klasse – WT97+. Sehr fein mit toller Frucht 2016 der Montelena Chardonnay – WT93. Der dichte, stoffige und mächtige Cuvée Indigene von Peter Michael, wirkte 2018 anfangs auf hohem Niveau etwas plump, entwickelte sich aber im Glas, wurde balancierter und würziger, könnte mit den Jahren noch zulegen – WT97.Mehr Burgund, vielleicht sogar Chablis als Kalifornien 2017 der erstaunlich schlanke, rassig-mineralische Rhys Horseshoe Vineyard Chardonnay mit feiner Zitrusfrucht – WT95. Erstaunlich fein und elegant trotz nicht spürbarer 14,5% Alkohol 2015 der Ridge Monte Bello Chardonnay. Feine Frucht, Quitte, Weißer Pfirsich, Baby Ananas, dazu eine große Tüte geröstete Haselnüsse, feiner Schmelz, das Holz gut verpackt und kaum spürbar -WT93. Der Screaming Eagle Sauvignon Blanc war 2016 etwas dick, üppig und kräftig mit zuwenig Finesse – WT88. Bei aller Kraft und Holz erstaunlich balanciert 2015 und auch 2019 wieder der Shafer Red Shoulder Ranch – WT92. Der Stony Hill White Riesling von Stony Hill Vineyard in St.Helena Napa Valley war 2014 mehrfach schlank, rassig mit delikater Frucht (Melone), feiner Mineralität und knackiger Säure, mit nur 0.9 Restzucker absolut trocken und mit nur 12% Alkohol erfreulich leicht - WT91. Ging auch 2012 als kerniger, rassiger Charakterriesling durch – WT91.

Noch etwas von Babyspeck geprägt war 2017 der sehr füllige, kräftige, konzentrierte Henschke Hill of Grace, der aber in ein paar Jahren deutlich an Struktur gewinnen dürfte und eine große Zukunft hat – WT95+. Durchaus spannend war 2016 der Mayer Pinot Noir aus dem Yarra Valley in Australien. Das war klar neue Welt mit sehr süßer, offener Frucht, aber alles andere als simpel – WT91.

Enorm kräftig und würzig mit reifer, dunkelbeeriger Frucht und noch viel Potential 2017 der Columella von Sadie – WT94+. Ein ziemlich fettes, aber trotzdem faszinierendes, dunkelbeeriges, lakritziges Teil 2017 dieser 15,5%ige Luddite Shiraz – WT92. 2020 mit dekadenter, süßer Fülle frisch und enorm druckvoll – WT94. Eine Nordrhone-Nase hatte 2016 aus der Magnum der Granite von Mullineux, rauchig, Veilchen, speckig, aber auch floral und feinduftig, am Gaumen schlank mit viel Spannung – WT93. Reif, voll da und füllig 2016 der de Toren Fusion V – WT90.

Der Hope Marguerite Chenin Blanc Barrel Reserve von Beaumont aus war, das Holz ließ grüßen, 2016 eigentlich nicht Chenin Blanc typisch, sondern überzeugte eher mit burgundischer Fülle, rund, geröstete Mandeln, aber auch gute Säure und Frische – WT92. Füllig, sehr holzbetont 2015 ein Buitenverwachting Chardonnay aus Südafrika – WT87. Ein ziemlich fettes Teil war 2015 der Chrystallum The Agnes Chardonnay mit deutlichem Holzeinsatz, wirkte aber durch die gute Säure bei aller Fülle durchaus auch finessig - WT90. Der überaus gelungene Palladius von Sadie zeigte sich 2016 floral mit weißen Früchten, dazu ein perfekter Spagat aus Kraft, Fülle, Eleganz und Frische, dazu mit feinem (extrakt-)süßem Schmelz im langen Abgang – WT94. 2019 war er etwas reifer, kräftiger, saftig und druckvoll mit toller Struktur und schöner Fülle - WT95. Frisch und stimmig mit guter Zitrusfrucht und Säure zeigte sich 2015 im Engadin der Thelema Sauvignon Blanc – WT88.

Großer Champagner-Jahrgang mit kleiner Ernte. Dürfte langlebig werden.

Jung, elegant und frisch war 2022 der weinige, kräftige Bollinger Grande Année, der eine schöne Fülle zeigte und über 20+ Jahre gut altern und auch zulegen dürfte – WT94+. Dom Perignon zeigte sich 2022 und 2023 als die etwas jüngere Version des großen 2008ers mit viel Grip und großer Zukunft – WT96. Gefiel mir 2024 mit seiner Pracht und Fülle im Engadin noch besser und zeigte sich sehr hedonistisch – WT97. Sehr gut gefiel mir 2017 der noch viel zu junge Marguet Ambonnay Grand Cru Les Crayeres, der mit seinen klaren Konturen ein enormes Potential besitzt – WT94+. Der Taittinger Comtes de Champagne war 2023 mit feiner Perlage einfach Eleganz und Finesse pur, bei aller Kraft sehr präzise und mit einer Art Leichtigkeit des Seins. Dürfte über lange Jahre deutlich zulegen und gut altern – WT95+.