2015

Ist 2015 der vielbeschworene Jahrhundertjahrgang? Das wird erst die langfristige Entwicklung der Weine zeigen. In jedem Fall ist aber 2015 ein sehr gutes Jahr mit Weinen, die nicht nur schon früh, sondern auch längerfristig großen Trinkspaß bereiten werden.

Ein sehr gutes Jahr ist 2015 in Bordeaux, allerdings mit größeren Unterschieden zwischen den einzelnen Regionen und dort auch zwischen den Chateaus. In Medoc gilt die Appelation als beste. Sehr gute Weine in Pessac. Und zum Teil sogar richtig große Weine in St. Emilion und Pomerol. Nur subskribiert habe ich selbst praktisch nichts. Warum? Früher konnte man mit der Subskription richtige Schnäppchen machen. Heute nehmen die Chateaus, die auch bei den 2015ern wieder richtig zulangten, mögliche Preissteigerungen bereits in den teils doch ziemlich heftigen Primeur-Preisen schon vorweg. Da lohnt es dann nicht, das Risiko einzugehen, dass die Weine sich im Fass nicht so entwickeln wie die Primeur-Proben vorgauckeln. Ausgenommen sind natürlich Sonderformate, die später schwieriger zu bekommen sind.

Lynch Bages brauchte 2020 viel Luft zur Entfaltung und dürfte eine gute Zukunft haben – WT93+.

Kräftig war der Rauzan-Gassies 2018 mit immer noch deutlichen Tanninen und dunkler Frucht, aber auch etwas ungelenk und ungenerös, das mag sich mit der Zeit geben – WT88+.

Zum Ende der Primeurproben hin hatte ich die Chance, auf dem rechten Ufer ein paar Weine zu probieren. Groß ist der Ausone, von dem es 21.000 Flaschen gibt. Den konnte ich 2016 mehrfach und ausgiebig probieren. Kraft, Substanz, wunderbare Frucht, Extraktsüße, Minze, sehr lang am Gaumen (solche Granaten spucke ich nicht), legte von Glas zu Glas enorm zu – WT96-98+. Ausnehmend gut hat mir 2016 der Canon-la-Gaffelière gefallen, ein Wein mit enormer Substanz, wohl der beste in der jüngeren Geschichte des Gutes – WT95+. Auf Cheval Blanc gab es in diesem Jahr keinen Petit Cheval. Alle Trauben wanderten in den Grand Vin. Das war 2016 der Musigny aus St. Emilion, Traumnase, sehr vielschichtig, viel Veilchen, etwas Lakritz, so komplett, komplex und stimmig mit sehr langem Abgang, viel Spanung und Frische – WT96-98+. Der Croix de Labrie war so frisch, so elegant, so animierend mit pikanter Frucht – WT92-93. Sehr generös mit reichhaltiger Frucht der samtig elegante Faugères, das volle Verwöhnprogramm aus St. Emilion - WT95-96. Sehr konzentriert und wuchtig und trotzdem so raffiniert und finessig der in 100% neuen Barriques vergorene Péby Faugères mit mächtigen, zupackenden Tanninen. Ein 100% Merlot, der etwas an Masseto aus den allerbesten Jahren erinnert - WT97-99. Der Gracia wirkte 2016 offen mit sehr lakritziger Nase, am Gaumen bei aller Kraft burgundische Finesse mit dem schönen Spiel roter und blauer Beeren, feine, reife Tannine – WT93-95+. Der Quinault l´Enclos war 2016 ein sehr kräftiger, nachhaltiger Wein mit viel Charakter, massive, aber reife Tannine, Frische und gute Säure – WT93-95. Mit Frische, hoher Säure, kalkiger Mineralität, Lakritz, Schwarzer Johannisbeere und Hollunder überzeugte der auch preislich hoch interessante Pressac – WT92-94.

Der Duo de Conseillante (Zweitwein) war 2016 sehr offen, sehr süß, schokoladig, auch etwas parfümiert mit wenig Struktur, aber viel Sex-Appeal – WT91-92. Conseillante selbst zeigte 2016 deutlich mehr Struktur, Finesse und Eleganz – WT94-96. Der Lafleur war 2016 ein massiver, großer, robuster Charakterstoff, der sich nicht auf Anhieb erschloss, aber da ist soviel Substanz, soviel Kraft und Potential – WT96-98+. Auch der Pensées de Lafleur überzeugte 2016 mit wunderbarer Frucht und guter Struktur – WT93. Schlichtweg genial der auf dem Chateau verkostete Petrus, bei dem das perfekte Zusammenspiel aller Komponenten beeindruckte. Das wird zweifelsohne mal eine Petrus-Legende – WT99-100. Der noch etwas verhaltene Vieux Certan hatte 2017 eine tolle Struktur, Kraft und Länge und die Substanz für eine großartige Zukunft – WT95+.

Sehr fein und gefällig aus Franc Côtes de Bordeaux 2017 der Clos Fontaine, durchaus mit Druck – WT90. Der Nectar des Bertrands war 2016 nicht so opulent und sexy wie der 2009er, dafür aber mit präziserer Frucht, reifer Herzkirsche, gewaltiger Struktur und Substanz, voll auf der Finesse- und Eleganzschiene. Das wird mal ein großer Nectar mit Potential für längere Alterung. Heute WT93+. Hat durchaus Potential für WT94-95.

Saftig-betörend 2018 der Vosne Romanée von Silvain Cathiard, der für einen Village-Wein eine großartige Aromatik brachte und sich noch entwickeln dürfte – WT92+.. Zugänglich mit herrlicher Beerenfrucht zeigte sich 2018 der Morey-Saint-Denis von Dujac, der mit guter Tannin- und Säurestruktur noch viel Zukunft hat – WT92+. Sehr überzeugend 2019 der Bourgogne Rouge von Leroy mit saftiger Kirschfrucht, guter Struktur und Rückgrat für längere Lagerung – WT93. Grandios 2017 trotz seiner Jugend der Echezeaux von Mongeard-Mugneret mit reifer Schwarzkirsche, dezenter Röstaromatik, würziger Fülle und seidiger Eleganz. Wird erst in 5-10 Jahren alles zeigen und noch zulegen – WT94+. Der Nuits-Saint-Georges Les Plateaux von Mongeard-Mugneret zeigte sich 2017 weich, würzig und aromatisch – WT90. Sehr komplex und mineralisch mit enormem Tiefgang und viel Potential 2017 der Vosne Romanée 1er Cru Les Orveaux von Mongeard-Mugneret – WT92+.

Sehr elegant, finessig, frisch und würzig 2018 der schlanke Meursault Sous La Velle von Anne Boisson, der in seiner feinen Art schon etwas rieslinghaftes hat und sicher noch zulegt – WT91+. Mit Limette und weißem Pfirsich und guter Mineralität 2019 sehr balanciert der St. Aubin 1er Cru En Remilly von Marc Colin – WT92. Sehr verhalten und schlank zeigte sich 2018 der Meursault Les Corbins von Vincent Dancer, der noch zulegen dürfte – WT89+. Eher enttäuschend 2019 der Chablis 1er Cru Vaillons von Droin, der zwar gute Substanz zeigte, aber einen etwas verschlossenen Eindruck machte – WT88+. Der Chablis 1er Cru Vaillons von William Fevre war 2018 noch sehr jung mit guter Mineralität und Säure – WT92. Nahe an 1er Cru Qualität 2019 der Bourgogne Blanc von Antoine Jobard – WT92. Noch sehr jung, kräftig mit rassiger Säure und guter Strutur 2018 der Meursault 1er Cru Sous le Dos D´Ane der Domaine Leflaive – WT93+. Erstaunliche Kraft und Fülle zeigte 2019 der Bourgogne Blanc von Lucien Le Moine – WT93. Sehr elegant, würzig und balanciert 2018 der frische Meursault-Genevrières von Remoissenet – WT93. Frisch, präzise mit reifer Zitrusfrucht 2019 der Bourgogne Blanc von Roulot – WT91. Der Meursault Luchets von Roulot zeigte 2020 rotz des wärmeren Jahres die präzise Handschrift von Roulot, nur mit etwas mehr Fleisch. Das ist „präzise, würzige Fülle“, so komplex mit enormem Tiefgang und gewaltiger Länge – WT95.

Sehr guter, warmer Jahrgang an der südlichen Rhone.

Der Chateauneuf du Pape Blanc von Beaurenard war 2016 ein feiner Schmeichler mit deutlicher Kräuter- und Anisnote, der sicher in den nächsten Jahren getrunken gehört – WT90. Die Chateauneuf-du-Pape Blanc Cuvée à Tempo von der Domaine Pegau war für einen weißen Chateauneuf erstaunlich elegant und stimmig mit guter Frucht, leicht salziger Mineralität und cremiger Textur – WT93. Traumhaft balanciert, elegant, floral und mineralisch 2019 der Chateauneuf-du-Pape Blanc Magis von Rotem & Mounir Saouma, bleibt bei aller Fülle und spürbarem, aber gut eingebundenen Holz sehr elegant und stimmig – WT95.

Mit süßer, präziser Kirschfrucht und dem großen Pfauenrad orientalischer Gewürze überzeugte 2019 und auch 2020 wieder der cremig runde Beaucastel – WT95+. Noch sehr jung, aber mit großartiger Struktur und viel Potential 2018 die Cuvée Reservée von Pegau – WT95+.

Immer noch ganz am Anfang 2020, aber mit großer Zukunft der Schlossberg Chardonnay GG von Bernhard Huber, reduktiv mit noch dezentem Sponti, feine Zitrusfrucht sehr präzise mit eher schlanken Konturen, kalkige Mineralität – WT95.Der Grauburgunder Schlossberg GG von Franz Keller war 2018 frisch, elegant, präzise, sehr mineralisch, für Grauburgunder ein sehr finessiger Traum – WT94.

Der Schlossberg GG Spätburgunder von Franz Keller war 2024 in erster Reife sehr elegant und balanciert mit betörender, feiner Frucht. Hat noch viel Potential – WT94+.

Ein Schubertslay Kabinett von Julian Haart begeisterte 2017 mit Rasse und Klasse, ein noch sehr junger, großartiger Kabinett mit wunderbarer Leichtigkeit, der noch zulegen wird – WT93+. . Der Oberemmeler Hütte Kabinett von Hövel war 2016 sehr trinkig mit reifer Fülle, wirkte aber auch etwas korpulent – WT87. Das Josephshöfer GG von Kesselstatt zeigte 2016 viel Substanz und Kraft, im Mund fehlte etwas die Spannung – WT93+. Das Nieschen GG von Kesselstatt hatte 2016 die kühle Ruwer-Frucht, Cassis und war hoch elegant – WT94+. Das elegante, druckvolle Piesporter Goldtröpfchen GG war für mich 2016 das zweitbeste GG von Kesselstatt – WT95. Das sehr animierende Scharzhofberger GG von Kesselstatt überzeugte 2016 und 2017 häufig mit Druck, Eleganz, Finesse und Grip, und hatte einfach einen genialen Trinkfluss – WT95+. 2017 war das aus diversen Magnums und Doppelmagnums der perfekte Hochzeitswein. Mit toller Frucht und Struktur überzeugte 2017 das Lieser Niederberg Helden GG – WT95. Erstaunlich reif mit kräftigem Goldgelb und sehr cremiger Textur war 2023 der Maximin Herrenberg 1896 Alte Reben trocken von Carl Loewen, bei dem ich mir mehr Spannung erhofft hätte – WT92. Der Maximin Grünhaus Abtsberg Kabinett Versteigerungswein war 2018 reichhaltig, füllig, aber zumindest auch komplex mit traumhafter Frucht – WT94. Das Maximin Grünhäuser Herrenberg GG hatte 2019 pikante Frucht, rassige Säure und schöne Schiefermineralität – WT92. Gewaltiges Potential hatte 2017 die schon antrinkbare sehr elegante, aber auch zupackende Bernkasteler Lay Auslese trocken** von Molitor – WT93+. 2020 in allererster Reife betörende Frucht, kräftiger Schiefer und ist bei aller Tiefe, Kraft und Fülle sehr elegant und finessig, bleibt sehr lang am Gaumen und ist enorm trinkig - WT95+. Kernig, rassig und spannend 2018 die Ockfener Bockstein Spätlese trocken von Molitor, die sich trotz ihrer Jugend einfach verdammt gut trank – WT96. Die Zeltinger Sonnenuhr Auslese trocken*** von Molitor war 2017 mehrfach mit puristischer Frucht, präziser Struktur, salziger Mineralität, enormem Druck und Länge so eine Art Schlossberg aus dem Moseltal, Mega-Potential – WT97. Gewaltiges Potential zeigte 2018 der Scharzhofberger Kabinett Alte Reben von Egon Müller mit rassiger Säure, viel Substanz und Ertrag und großartiger Länge, wird ein spannender Langstreckenläufer – WT93+. Liquid Gold, Honig in seiner feinsten Art, so komplex und delikat 2019 die Scharzhofberger Auslese Goldkapsel von Egon Müller – WT97+. Spannend, rassig, zupackend, mineralisch und mit viel Potential 2021, 2022 und 2023 mehrfach der Dhroner Hofberg GD von Steinmetz – WT95. Das Piesporter Treppchen von den Terrassen von Steinmetz war 2020 präzise, mineralisch, zitrig - WT95. Der Gottesfuß Alte Reben von Van Volxem wirkte 2018 offen mit guter Frucht und Mineralität, dürfte aber in den nächsten Jahren man Komplexität und Tiefgang gewinnen – WT93+. Was er dann sogar schon im Verlauf des Jahres tat – WT95. Großartig 2017 aus der Magnum Scharzhofberger ‚P’ von Van Volxem, druckvoll, mineralisch, reife Zitrusfrucht. Da kommt noch mehr – WT94+. Der Volz, meine Lieblingslage von Van Volxem ist mit diesem Jahrgang ein endlich ein voll verdientes GG. 2016 mehrfach ein ausdrucksstarker, spannungsgeladener, mineralischer Wein, der trotz erster Zugänglichkeit erst in ein paar Jahren alles zeigen wird – WT93+.

Füllig mit reifer, üppiger Frucht 2018 der Maximin Grünhaus Pinot Noir, dem aber die Finesse des 14ers fehlte – WT90. Beim Pinot Noix von Daniel Twardowski war 2018 das erste Glas bzw. der erste Schluck schon beeindruckend, doch wurde dieser Wein schnell sättigend und fand keine Freunde am Tisch – WT90?

Die Hermannshöhle GG von Dönnhoff war im Spätherbst 2016 und auch 2017 wieder mehrfach einfach Hermannshöhle pur, so brilliant, so mineralisch, als ob ein Felsen reingerieben wäre, rassige, aber reife Säure, puristische Zitrusfrucht, so eine präzise Struktur mit toller Länge am Gaumen, enormer Zug und Trinkfluss. Seit 2011 hat mir keine junge Hermannshöhle mehr so gut gefallen. Dies hier könnte die bisher beste sein - WT95+. 2020 aus der 1tel und Magnum mehrfach so brilliant mit "liquid rocks" und großartiger Präzision - WT97+. Auch 2021 wieder auf diesem hohen Niveau, dazu mit dieser traumhaften 2015er Frucht – WT97.Lange hatte das zu Anfang unverstandene Oberhäuser Brücke GG von Dönnhoff gebraucht. Im Sommer 2017 zeigte es sich endlich aus der Magnum mit explosiver Aromatik wie ein trockener Eiswein mit rassiger Säure und Präzision. Ein Riese auf dem Weg zur Legende – WT97+. Eine Art hoch eleganter Filigran-Turbo mit Legenden-Potential war das 2023 an der Algarve mit feiner Mirabelle, so schlank, mineralisch und perfekt balanciert – WT98. Großartig 2017 auf Sylt mehrfach Halenberg GG von Emrich Schönleber mit traumhafter, saftiger Frucht und toller Struktur – WT95. Das Felseneck GG von Schäfer-Fröhlich war 2020 aus der Magnum schlank, präzise und reduktiv, aber mit gewaltigem Potential, ab 2025 wieder - WT94+. Zeigte sich 2023 in Bestform, sehr frisch, sehr präzise, sehr mineralisch – WT96.

Mineralität pur und gewaltiges Langstreckenpotential bei mal gerade 11,5% Alkohol zeigte 2017 der Berg Rottland von Breuer – WT94+. Etwas mehr Fülle zeigte 2017 der mehr fruchtbetonte Nonnenberg von Breuer – WT93+. Brillierte 2019 mit der saftigen 15er Frucht und zeigte dekantiert immer mehr Tiefe und Struktur – WT94+. Frisch mit guter Säure und viel Druck 2019 das Doosberg GG von Peter Jacob Kühn – WT95. Sehr gut gefielen mir 2017 auf Sylt die Weine von Eva Fricke, der sehr gefällige, füllige Seligmacher (WT93) und der kernigere Lorcher Krone (WT94). Frisch mit der Aromatik eines Sauvignon Blanc 2017 an der Algarve mehrfach ein Alvarinho von Künstler – WT87 Kraft, Eleganz und Fülle zeigte 2017 der Rüdesheimer Berg Rottland GG von Künstler – WT94. Rassig, stoffig, lang und zupackend präsentierte sich 2016 die Domdechaney 1G von Künstler – WT93. Ein KG mit GG Qualität war 2016 der Hölle Kabinett trocken von Künstler – WT93. Das Kiedricher Gräfenberg GG von Weil hatte 2017 tolle Frucht, sehr gute Säure und war antrinkbar mit viel Zukunft – WT94+. Der Turmberg von Weil musste sich 2020 mit seiner Frische, seiner pikanten, kühlen Frucht und seiner steinigen Mineralität hinter dem Gräfenberg GG nicht verstecken.- WT94.

Der Caviar de Pinot von Balthasar Ress war 2017 ein hoch eleganter, finessiger Traum, schlanker und feiner als der 14er, Pinot und Burgund pur – WT96. Rund, schmelzig, aber auch mit guter Struktur, Säure und Potential 2018 der Höllenberg Pinot GG von Kesseler – WT94+. Zeigte sich 2020 etwas offener mit betörender Frucht – WT95.

Der CO Liquid Earth von Battenfeld Spanier zeigte sich 2023 enorm kräftig, etwas reduktiv und auch dezent oxidativ wirkend die Frucht, Trockenfrüchte und Zitrus, gewaltige Struktur mit enormer Fülle und Länge Potential – WT94+. Der Grauburgunder S von Keller war 2019 in erster Reife erstaunlich fein und elegant, die dezent florale Nase geprägt von Zitrusfrüchten, sehr mineralisch mit guter Säure und feiner, cremiger Textur – WT92. Der Grüne Silvaner von Keller war 2016 frisch, fröhlich, erdig, ehrlich und furztrocken, wir mit den Jahren sicher noch deutlich zulegen – WT85+. Zeigte sich 2020 in absolut prächtigem Zustand. Das saftige Grün des Frühjahres mit feinem Schmelz, erdiger Mineralität und immer noch guter Säure - WT90. Auch 2022 wieder auf diesem Niveau und immer noch so frisch – WT90. Die Abtserde von Keller aus kleinen, dickschaligen Beeren auf purem Kalkstein war 2016 so unglaublich elegant, so komplex und lang, die hat das Potential zu einem WT97+ Wein. War 2017 brilliant, sehr elegant mit intensiver Mineralität. Macht jetzt in dieser unwiderstehlichen Fruchtphase enormen Spaß. Dürfte sich aber bald wieder etwas verschließen. Also jetzt auf WT97+ Niveau hemmungslos genießen, was auch 2020 noch mal ging, die anderen Flaschen dann für 5-10 Jahre wegpacken. Kann der GMax von Keller in der Reife die Perfektion erreichen? Die Fülle des Hubacker, die mineralische Eleganz der Abtserde und dann noch der Turbolader dahinter, das war 2016 schon erstaunlich antrinkbares, einfach geiles Zeugs mit hohem Suchtfaktor – WT97+. Das leicht Barocke des Hubacker GG von Keller zusammen mit der reifen, aber irren 15er Säure ergab 2016 eine irre Kombination – WT95. Sehr jung 2018 und in der jetzigen Phase etwas bissig wirkend, aber mit viel Potential – WT94+. Etwas offener, saftiger 2021, aber auch noch deutlicher Säure – WT94+. 2022 straff, präzise mit großer Zukunft – WT95. 2023 offener mit saftiger, cremiger Frucht bei sehr guter Struktur – WT96. Das Kirchspiel GG von Keller war 2020 sehr fein mit der typischen, spielerischen Eleganz und der saftigen, animierenden 2015er Frucht - WT95. Wirkte 2022 noch etwas straffer und präziser – WT95. Schien auch 2015 noch so jung mit gewaltigem Potential – WT95. Blutjung und spannend 2017 der Hipping von Kühling-Gillot – WT94. Präzise mit kühler Frucht, guter Säure und steiniger Mineralität mit noch viel Potential 2019 der Pettenthal GG von Kühling-Gillot – WT95. 2020 aus der Magnum voll da mit pikanter Frucht, Quitte und Ananas, feiner Extraktsüße, rassiger Säure und guter Mineralität - WT95. Kraftvoll mit Fülle und Rasse, tolle Mineralität und Säure, hoher Extrakt bei nur 11,5% 2019 der Pettenthal von Schätzle – WT94+. Deutlich zugelegt hatte 2020 mehrfach der geschmeidige Morstein Alte Reben von Seehof – WT93. Der Morstein GG von Wittmann war 2016 mehrfach ein Wein mit sehr präziser Struktur, mit geradezu rassiger, erstaunlicher Säure, sehr komplex und mit Tiefgang, intensive Mineralität, einfach Spannung am Gaumen. Dürfte noch überm grandiosen 14er liegen und hat Potential für WT96. Sehr überzeugend und erstaunlich offen auch 2017 mehrfach wieder – WT95+. 2020 mit dieser saftigen, betörenden Frucht wie viele andere 2015 GG´s in einer unwiderstehlichen Phase, einfach ein sehr stimmiger, sauleckerer Wein, der aber glockenklar mit guter Struktur eine große Zukunft haben dürfte - WT95+. Ein perfekt balancierter Traum mit kalkiger Mineralität und nobler Eleganz 2018 zweimal im Concept Riesling der so finessige La Borne Alte Reben von Wittmann – WT97.

Das Jesuitengarten GG von Acham-Magin überzeugte 2017 in Mönchenwerth mit präziser Zitrusfrucht, knackiger, aber reifer Säure, intensiver, kalkige Mineralität, großartige Struktur und Länge - WT95+ mit Luft nach oben. Kernig, kräftig, rassig und sehr mineralisch 2019 und auch 2020 wieder das jugendliche Pechstein GG von Acham-Magin, das den saftigen 15er Pfirsich mit sehr guter Struktur verbindet und eine sehr gute Zukunft haben dürfte - WT94+. Ein Gigant im Werden 2018 das Pechstein GG von Buhl, ein gewaltiges, trockenes, derzeit noch etwas reduktives Konzentrat mit reifer, aber puristischer Frucht und sehr präziser Struktur, entwickelte sich, wurde mit der Zeit etwas cremiger, wer kann, legt den 10+ Jahre weg - WT96+. Das kräftige, vollmundige Idig GG von Christmann brillierte 2023 mit fantastischer Fülle und burgundischen Konturen – WT96. Rasse und Klasse mit sehr guter Säure, aber auch Eleganz und Feinheit zeigte 2018 und auch 2019 und 2020 wieder das Saumagen GG von Philipp Kuhn - WT95. Sehr präzise und mineralisch 2023 mit Zitrusfrucht und deutlicher Säure – WT94. Das Kastanienbusch GG von Rebholz zeigte sich 2016 schon erstaunlich zugänglich mit Kraft und Würze – WT93+. Floral, nussig, kräftig 2019 der Mandelberg Weißburgunder GG von Rebholz – WT90. Das Saumagen GG von Rings war 2017 immer noch blutjung, aber mit soviel Rasse und Klasse, immenser, aromatischer Druck und geniale Struktur, Mineralität pur. Das wird mal richtig groß - WT94+.Kräftig und komplex mit grandioser Zukunft 2018 das enorm druckvolle Kastanienbusch GG von Dr. Wehrheim – WT94+.

Sehr gelungen 2020 auf der VDP Tour die Pinots von Friedrich Becker mit schöner Frucht ohne die Hitze des Jahrgangs. Der Sankt Paul früh trinkbar, aber mit guter Zukunft – WT92+. Der konzentriertere, vollmundige Kammerberg mit deutlichen Tanninen wird in ein paar Jahren mehr zeigen – WT93+. Der beeindruckende Heydenreich zeigte mehr Tiefgang und Konzentration, enorme Kraft und Fülle, aber auch feine, puristische Frucht und enorm viel Finesse, dürfte in 5+ Jahren auf WT95+ Niveau liegen. Hochspannend, druckvoll und mit perfekter, stimmiger Struktur 2018 und 2019 der Saumagen Spätburgunder von Rings – WT95.

Großartig mit Frische und präziser Frucht 2016 mehrfach der Sauvignon Blanc St. Valentin von St. Michael – WT92. Offen und zugänglich mit fruchtiger Fülle 2019 der Nova Domus von Terlan – WT92. Noch sehr jung mit etwas offensiver Frucht 2017 der Sauvignon Blanc Quartz von Terlan – WT90+. Offener und balancierter mit schöner Stachelbeere 2018 – WT92.

Würzig, kräftig aber auch etwas streng war 2023 der Granato von Foradori – WT90.

Grosses, aber auch warmes Jahr in der Toskana und im Süden mit gut gelungenen, aber auch körperreichen Weinen.

Sehr vollmunig und körperreich mit süßer, dunkler Frucht und jugendlicher Röstaromatik 2019 der Biserno – WT95+. Sehr attraktiv und überzeugend 2018 auf Sylt ein Muster des Brancaia Il Blu mit der Fülle des Merlot, der Frische und Säure des Sangiovese und mit sehr guter Tanninstruktur für längere Alterung – WT95. Voll trinkbar mit feiner Frucht 2019 der Maurizio Zanella von Ca´del Bosco, eine sehr balancierte Bordeaux Cuvée, die sich aber über 10-15 Jahre weiterentwickeln dürfte – WT93+. Elegant, feinduftig, fruchtbetont, würzig mit schöner Kräutermote 2022 der schon zugänglich erscheinende Brunello di Montalcino Riserva vom Castello Romitorio, der aber noch zulegen dürfte – WT95+. Ein hedonistischer Merlot mit Röstaromatik, Schwarzkirsche und Brombeere 2018 der Ceralti Sonoro IGT – WT94. Als kräftiger, opulenter Vollblut Merlot mit üppiger Fülle und guter Zukunft zeigte sich 2019 mehrfach der Patrimo von Feudi di San Gregorio – WT96+. Guado al Tasso überzeugte2018 mehrfach mit präziser, dunkler Frucht, Zedernholz, Bitterschokolade und feinen Röstaromen, so balanciert und verführerisch, aber auch enorm kraftvoll mit großer Zukunft – WT95+. 2019 im Val Roseg mit süßer, hedonistischer Beerenfrucht in Bitterschokolade und frischem Espresso sehr druckvoll und überzeugend – WT96. Gut gelungen mit dunkler Frucht und reifen Tanninen 2019 aus der Magnum der würzige Guidalberto – WT91. Atemberaubend Ende 2018 im Val Roseg der blutjunge Masseto, der vielleicht beste, den das Gut jemals produziert hat, in der genialen Fruchtphase. Ein unglaublich dichtes, konzentriertes Geschoss mit sehr druckvoller Aromatik, so vielschtig und trotz aller Power mit bestechender Eleganz und Frische, blieb ewig am Gaumen, Faszination pur, die massiven Tannine hier in 2000m Höhe deutlich zahmer - WT100. Wild, opulent und etwas exotisch 2020 der Messorio von Le Macchiole, der in ein paar Jahren ziviler sein dürfte – WT95+. Der sehr kräftige, aber trotzdem elegante Paleo Rosso von Le Macchiole brauchte 2019 lange, um sich zuöffnen, zeigte dann aber wunderbare, dunkle Frucht mit frischen Kräutern und Macchia, dürfte gut altern – WT96+. Großartiges Potential zeigte 2017 die Fassprobe des Montepeloso Gabbro, schöne Frucht, sehr cremig und druckvoll mit feinem Schmelz, darunter gute Struktur und Säure – WT95+. Der Monteverro überzeugte 2017 als Fassprobe mit genialer Kirschfrucht, reifen Tanninen, wunderbarem Schmelz und großartiger Länge – WT95+. Zeigte sich 2018 und 2019 aus der Flasche sehr balanciert, stimmig und druckvoll, der vielleicht beste bisher mit Potential für WT97, wird aber erst in ein paar Jahren alles zeigen. Grandios wieder 2020, verbirgt seine massiven Tannine unter einer verführerischen, cremigen Textur. Sehr schöne Kirschfrucht, enorme Tiefe und Dichte, alles mit wunderbarer, nobler Eleganz. Könnte der bisher beste Monteverro sein - WT97. Als toller Wert zeigte sich 2018 und auch 2019 wieder mit wunderbarer Frucht und viel Tiefgang der Terra di Monteverro – WT93+. Der würzige Tinata von Monteverro zeigte 2018 und 2019 mit gewaltigem Tiefgang und Langstreckenpotential dass er der neue, bessere 2009er werden könnte – WT95+. Ein toller, saftiger „Saufwein“ war 2018 der Verruzo von Monteverro – WT90. Einfach sexy und hedonistisch schön mit reifer Kirschfrucht und generöser Röstaromatik wirkte 2018 mehrfach der elegant-schmelzige, hedonistische Ornellaia – WT96. Auch 2019 wieder auf diesem betörenden Niveau – WT96. Rund, saftig, würzig und druckvoll mit feiner Röstaromatik 2018 mehrfach der schon zugängliche Saffredi von Le Pupille – WT95. Brillierte 2019 aus der Magnum mit traumhafter Frucht und göttlichem Schmelz – WT96. Auch aus der ½ 2020 offen, saftig und würzig – WT95. Als Klassiker mit großer Zukunft zeigte sich 2018 mehrfach der Sassicaia mit aristokratischer Noblesse, präziser Struktur und dem Bleistift von Mouton, dürfte sich bald wieder verschließen und ab 2030 richtig aufblühen – WT95+. Vorher aber 2019 auf Sylt noch meine beste Flasche, die Eleganz und Struktur eines großen Lafite mit fantastischer Frucht, enormes Potential – WT97+. Zuletzt 2020 in Pontresina war der als Schöppli ein genialer Sassicaia, der inzwischen zur göttlichen Frucht noch deutlich Tiefgang und Struktur gewonnen hat - WT97+. Solaia war 2019 überraschend zugänglich, elegant und balanciert, geradezu sanft mit massiven, aber reifen Tanninen, könnte eine Wiedergeburt des 85ers werden – WT97+. Enormes Potential zeigte 2018 der komplexe, druckvolle, saftige Giusto di Notri von Tua Rita – WT94+. Der sehr pfeffrige, würzige, kräftige Per Sempre Syrah von Tua Rita lag für mich 2018 noch einen Hauch über Redigaffi – WT97. Sehr kraftvoll 2018 der Auftritt des komplexen, kompletten und sehr balancierten Redigaffi von Tua Rita – WT96+. 2019 sehr offen mit würziger Süße, gewann mit der Zeit im Glas wieder mehr Struktur und dürfte sich über längere Zeit weiterentwickeln und zulegen – WT96+.

Modern, gefällig und etwas süß wirkte 2019 der Gaja&Rey Langhe Chardonnay, der die mineralische Präzision früherer Jahrgänge vermissen ließ – WT92. Sehr kräftig und nachhaltig, aber auch mit burgundischer Eleganz und feinem Schmelz 2019 mehrfach, auch aus der Magnum, der Monteverro Chardonnay – WT95.

Sehr guter Jahrgang in Österreich. Weine mit hohem Alterungspotential.

Saftige, tolle Frucht und Fülle, aber auch präzise Struktur zeigte 2017 der Grüne Veltliner Käferberg von Loimer – WT93. e. Frisch und fröhlich mit guter Säure 2017 der Grüne Veltliner Loiserberg von Loimer – WT90. Pfeffrig mit runder, würziger Fülle und guter Länge 2017 der Grüne Veltliner Spiegel von Loimer – WT93. Heftig und kräftig zum Lunch 2019 der Riesling Unendlich von FX Pichler. Süße Marille, reife Ananas, „unendliche“ Kraft und Fülle, cremige Textur, aber auch Frische, Säure und gute Mineralität - WT93+, aus denen durchaus in 10 Jahren mal 96-97 werden könnten. Sehr gut trank sich 2017 schon der Grüne Veltliner Smaragd Wösendorfer Kollmütz von Rudi Pichler mit würziger Frucht und guter Mineralität – WT93. Saftige Frucht und viel Substanz zeigte 2017 die Faßprobe des Sauvignon Blanc Kranachberg vom Sattlerhof – WT93+. War mir 2018 schon fast etwas zu fett – WT93. Erstaunliche Fülle zeigte 2017 der Frauenweingarten Grüne Veltliner vom Tegernseerhof – WT88. Noch sehr jung mit enormem Potential 2019 der Grassnitzberg Reserve von Tement – WT94+. Würzig, pfeffrig, kräuterig, aber auch saftig, zugänglich und mit gutem Trinkfluss 2017 der Grüne Veltliner Axpoint Smaragd von der WG Wachau – WT93. Der Heaven`s Door Sauvignon Blanc von Zweytick ging 2019 als eine Art genialer Weißer Burgunder durch – WT95.

Gelungene Cuvée aus vibrierendem Blaufränkisch und generösem Merlot 2022 der ausdrucksstarke Salzberg von Heinrich, der noch zulegen dürfte – WT95.

Kraftvoll und kernig 2017 der Batuta von Niepoort, der sicher ein paar Jahre Lagerung verdient und sich dann feiner, zivilisierter und harmonischer präsentieren wird – WT92+. Absolut betörend, samtig, burgundisch, aber mit enormem Druck und wunderbarer, rotbeeriger Frucht 2017 das Fassmuster des Charme von Niepoort. Da wächst etwas Großes heran – WT95+. Auch Ende 2017 aus der Flasche war das auf diesem Niveau eine hoch eleganter, feiner, spielerischer Wein mit betörender Frucht und burgundischen Konturen, die eben an einen großen Charme Chambertin erinnern, mit maßvollen 12,5% Alkohol – WT95+. Ein noch sehr junges Prachtstück, elegant, aber sehr Nachhaltig mit viel Schwarzkirsche und sehr guter Zukunft war 2018 der Nossa Calcario Tinto aus der Baga Traube von Filipa Pato – WT91+. Elegant, fein, stimmig und gefällig mit feiner Himbeer- und Kirschfrucht, guter Säure, Frische und feinem Schmelz mehrfach 2018 und 2019 der Quinta Sant´Ana Pinot Noir mit geradezu spielerischer Finesse und Leichtigkeit – WT92.

Der sehr extraktreiche Coche von Niepoort mit gerade 12,5% war 2017 in erster Frische absoluter Traumstoff mit tiefgründiger Mineralität, Frische und guter Säure, floral in der Nase mit reifer Zitrusfrucht, Kräutern und gut eingebundenem Holz. An Gaumen sehr gelungener Spagat zwischen enorm druckvoll Aromatik und schlanker, finessiger Statur – WT95+. Wirkte 2019 etwas verhaltener, aber das dürfte sich bald wieder geben – WT93+. Sommerfrische kam 2017 ins Glas mit dem Nossa Calcario Branco von Filipa Pato und William Wouters aus dem Barraida in Portugal. Gute Säure, herbe Frische, kühle Frucht, feine Aromatik, angenehme 12%, dürfte mit den Jahren noch zulegen – WT91+.

Frisch, fruchtig und pikant 2016 der Sauvignon Blanc von Adank – WT88. Prächtige, burgundische Fülle, aber auch Präzision, viel Spannung und Mineralität zeigte 2020 der Chardonnay Unique von Donatsch – WT95. Dank einer neuen (alten) Presse) zeigte der Gantenbein Chardonnay 2017 auf dem Gut eine reduktive Note und eine enorme Substanz, ließ sich schon gut antrinken. Zeigte 2019 deutlich mehr. Ein großer Chardonnay, der auf WT96 Niveau sicher 15-20 Jahre alt werden kann. Der Gantenbein Riesling zeigte sich 2018 deutlich offener als im Vorjahr mit Rasse und Klasse, furztrocken mit unerhörter Brillanz und feiner Mineralität – WT95. Sehr gut gefiel mir 2016 im Engadin mehrfach der frische, fruchtige, harmonisch trockene, florale Riesling-Sylvaner von Obrecht mit seinen bescheidenen 11% Alkohol – WT88. Mit der Würze eines guten Meursault überzeugte 2018 der im Barrique ausgebaute Chardonnay von Jakob Rohner – WT93. Schlank und präzise 2020 der Studach Chardonnay mit feiner, gelber Frucht und guter Säure – WT95.

Der Pinot Noir Unique von Donatsch zeigte sich, obwohl noch sehr jugendlich, 2018 und dann auch 2019 mehrfach wieder mit wunderbarer, rotbeeriger Frucht und feiner, minziger Kräuternote von seiner besten Seite. Samtig, cremig, aber auch mit viel Druck am Gaumen, dabei sehr balanciert, hat sicher 20 Jahre Zukunft – WT95. Der Gantenbein Pinot Noir reiht sich perfekt in die größten, bisher produzierten Gantis ein und hat eine großartige Zukunft. 2017 und auch 2018, 2019 und 2020 wieder machte er mehrfach in dieser jugendlichen Fruchtphase mit seiner betörenden Frucht und seiner nachhaltigen Eleganz schon unglaublichen Spaß – WT96. Der Le Grand von Jost & Ziereisen war 2019 mehrfach ein blutjunger, dichter, präziser Pinot mit kalkiger Mineralität, enormem Tiefgang und straffer Textur, der sich hinter den Granden aus der Bündner Herrschaft nicht verstecken muss - WT94+. Zeigte sich 2020 etwas fülliger, balancierter und runder – WT95. Kräftig mit viel Tiefgang und Zukunft 2019 der Obrecht Pinot Noir Monolith – WT94+. Kräftig und kernig 2018 der Studach Pinot Noir – WT94. Auch 2019 immer noch ein Kraftbündel mit viel Potential – WT94. Zeigte sich 2022 etwas offener mit saftiger, betörender Frucht – WT95.

Eine Art flüssiges Dessert, aber mit erstaunlich guter Struktur und sehr elegant war 2018 der Flor de Pingus – WT94.

Der 2015 Sauvignon Blanc von Eisele Vineyard Der First Press Chardonnay zeigte 2020 eine üppige, vanillige Fülle – WT90. Der frische, noch sehr junge Kistler Cuvée Cathleen zeigte 2020 einen schönen Spagat aus Präzision und Fülle mit guter Säure und dürfte gut altern und dabei noch deutlich zulegen – WT94+. Schöne Frucht hatte 2017 der Potter Valley Riesling von Chateau Montelena, reifer Pfirsich, Zitrusfrüchte, gute Mineralität, rassige Säure und großartige Struktur – WT93.

Großartiger Jahrgang in Südafrika

Mindestens auf dem Niveau des großen 2014ers dürfte der 2016 mehrfach getrunkene, sehr elegante Carthology von Alheit sein. Sehr komplex, kräuterig, mit toller Struktur und viel Substanz, aber ohne jede Schwere, dürfte sehr gut altern – WT94+. Zeigte dann 2017 und mehrfach 2018, 2019 und 2020 schon deutlich mehr – WT95. Letzteres dürfte auch für die sehr raren, 2016 verkosteten Single Vineyard Weine von Alheit gelten. Sehr druckvoll und lang der Radio Lazarus mit salziger Mineralität, auch 2019 auf Sylt wieder – WT95. Rassig mit unglaublicher Präzision der Magnetic North, der Chenin Blanc to the Limit brachte – WT96. Zeigte sich 2021 bei aller Präzision offener mit cremiger Textur und burgundischer Fülle – WT95. Mit burgundischer Pracht und Fülle überzeugte der La Colline – WT94. Komplex und mit viel Spannung 2016 und auch 2017 mehrfach wieder der Hemelrand Vine Garden von Alheit, eine nicht alltägliche Cuvée aus Roussanne, Chenin Blanc, Chardonnay und Verdelho - WT93.

Der Fryer's Cove Bamboes Bay Sauvignon Blanc von der Westküste Südafrikas hatte 2016 auf Sylt häufig frische Meeresbrise mit Seetang in der Nase, Grüne Paprika, Hollunder, Stachelbeere, salzige Mineralität, knackige, rassige Säure. Ein eigenständiger, kerniger Charakterstoff, der richtig Lust auf mehr&Meer machte – WT90. Mehr Burgund als Neue Welt war 2018 der Leeu Passant Elandskloof Chardonnay, sehr elegant und präzise mit Citrusfrucht und steiniger Mineralität – WT94.

Auf dem Gut im November 2016 war das für mich Eben Sadies bester Wein, dieser spannungsgeladene Skurfberg Chenin Blanc von 90 Jahre alten Reben aus einem 800m hohen Mountain Vineyard - WT96. Auch 2017, 2019 und 2020 wieder war das ein großartiger, komplexer Wein, der Luft, Zeit und große Gläser verdient und braucht – WT96. Kräftiges Goldgelb hatte 2020 der Mev. Kirsten von Sadie, gelbe Steinfrüchte, vollreife Quitte, feine Kräuter, gute Frische und Säure, immer mehr burgundische Pracht und Fülle, dezent nussig, sehr komplex mit enormem Tiefgang und gewaltiger Länge - WT97. Der sehr komplexe Palladius von Sadie zeigte 2017 eine erste, wunderbare, schmelzige Fülle – WT95+. Der Life from Stone Sauvignon Blanc von den Springfield Estates war 2016 in dieser puristischen Form mit Grapefruit und leicht unreifer Stachelbeere, mit intensiver Mineralität, Feuerstein und rassiger Säure sehr gelungen – WT92.

Sexy und tiefgründig zugleich 2016 in Südafrika und kurz darauf zuhause der komplexe, am Gaumen sehr lange Malabel Pinot Noir von Crystallum mit sehr guter Struktur - WT95. Wirkte 2020 mit süßer Frucht, cremiger Textur und viel Schmelz etwas reifer uns harmloser - WT93. Der Porseleinberg Syrah zeigte 2021 und auch 2022 wieder puristisch schöne Frucht von dunklen und roten Beeren, sehr elegant und fein, pfeffrige Würze, etwas Lakritz, bleibt dabei aber bei aller Nachhaltigkeit so elegant und stimmig, fast filigran, aber mit toller Länge. Wird sich über lange Jahre entwickeln und zulegen – WT94+. Erstaunlich weich, offen, üppig und fast etwas breit zeigte sich 2017 der Columella von Sadie, Babyspeck? – WT93+. 2019 ohne neues Holz mit geänderter Stilistik kräftig und elegant zugleich mit wunderbarer, roter Beerenfrucht, cremiger Textur und enormem Tiefgang - WT95+. Noch ein Weinbaby, aber mit fantastischen Anlagen, war 2017 der Treinspoor von Sadie, ein Tinta Barocca mit deutlichem Tanningerüst – WT94+.

Sehr spannend 2017 auf der Alpina Auslese mit reifer Kirschfrucht und enormem Tiefgang der Pinot Noir Cincuenta y Cinco von Chacra aus Patagonien in Argentinien – WT95. Auch 2021, 2022 und 2023 war das mehrfach ein großartiger, kräftiger, druckvoller Pinot mit schöner Frucht und feinem Schmelz – WT95. Voller, kräftiger, aber für mich mit weniger Spannung 2017 der Pinot Noir Treinta y Dos von Chacra – WT93. Der legte aber in den Jahren danach deutlich zu und zeigte sich 2023 perfekt gereift mit schöner Kirschfrucht, mit Kraft, Fülle und enormem Tiefgang – WT95.