So geht Vatertag

In schöner Runde machten wir am Vatertag bei und mit Thomas Demske in der Düsseldorfer D-Schänke eine grandiose Probe mit großartigen Weinen aus unseren Kellern und von der 1000+ Karte der D-Schänke. Grandioser Start erfolgte mit einem rassigen, immer noch so jugendlichen 2013 Morstein GG von Wittmann aus der Magnum, der mit der strammen 13er Säure und enormem Tiefgang noch eine große, lange Zukunft haben dürfte - WT96+. Große Überraschung gleich im ersten Zweierflight der trockene, sehr elegante, finessige, rote 1928 Colares von D.J. Silva bei dem niemand auf Portugal und einen 97jährigen Wein kam. Der war so fein und würzig, immer noch mit schöner, roter Frucht und feinem Schmelz. Wirkte deutlich jünger - WT97. Deutlich kräftiger mit dichter Farbe und dezenter Opulenz der 1954 Vina Real Reserve Especial von CVNE, der im Glas enorm zulegte und ebenfalls noch veine große Zukunft haben sollte - WT96+. „Das könnte ein gut gereifter Figeac sein“ hieß es am Tisch beim nächsten Flight. Es war ein feiner, sehr eleganter, gut gereifter 1950 Fombrauge aus St. Emilion, der selbst aus dieser „ms“ Flasche eine sehr gute Figur machte - WT94. Das Glas daneben machte unseren Freund Torsten, der gerade einen runden Geburtstag gefeiert hatte, sehr glücklich. Dieser 1965 Barolo von Damilano war kräftig, kernig, nur dezent oxidativ mit guter Säure und mit viel Lakritz und feinem, süßem Schmelz - WT94. Im Flight danach kam mit einem göttlichen 1975 La Fleur Petrus mit Kraft, Fülle und feiner Opulenz seine Gattin zu Ehren, die auch gerade gerundet hat - WT95. Erstaunliche Kraft und Dichte zeigte auch der 1961 Tertre Daugey, der sehr gut ausbaute und noch viel Potential haben dürfte - WT94. Mit dem großen Bordeaux Jahrgang 1961 kann man einfach nichts falsch machen. Der schiere Wahnsinn dann der nächste Flight in dem die 1978 Pichon Comtesse aus perfekter Magnum einfach die Kraft und die Herrlichkeit darstellte - WT99. Ich begleite diesen Wein jetzt Anfang der 80er und war immer begeistert. Jetzt hier aus meiner letzten Magnum schoss er mit traumhafter Aromatik förmlich aus dem Glas und war – blind serviert – anhand dieser betörenden Nase mit diesem herrlichen Comtesse Charme sofort zu erkennen. Überraschend und noch nie auch nur annähernd so gut getrunken auch der großartige 1978 Mouton Rothschild. Der war fein und elegant, aber auch erstaunlich kraftvoll mit viel Minze, etwas Eukalyptus, der typischen Bleistift Mineralität und feinem Schmelz im langen Abgang - WT97. Enttäuschend im nächsten Flight der 1989 Chateau Musar aus dem Libanon, der nicht nur in der Farbe trüb war, müsste eigentlich deutlich besser sein – WT86. Dagegen war der 1979 Haut Brion mal wieder große Klasse, einfach ein schöner, gut gereifter, aber altersfreier Haut Brion mit mit viel Cigarbox, Tabak und teeriger Mineralität – WT95. Großer, klassischer Bordeaux im nächsten Zweierflight der altersfreie 1982 Talbot, edel-rustikal mit tiefer Farbe, mit pflaumiger Frucht, Leder, Trüffel, Zedernholz, mineralisch -- WT95. Erstaunlich klar ohne den Fehlton dieser Periode der 1beeindruckende 1984 Heitz Martha‘s Vineyard. Ein sehr kraftvoller, klassischer Martha´s mit viel Minze, Eukalyptus, gewaltiger Länge und noch viel Potential für lange Jahre – WT96+. Sehr fein, elegant und schon gut trinkbar zeigte sich der 2010 La Gaffelière, der sich mit gutem Tanningerüst noch über lange Jahre weiterentwickeln dürfte - WT94. Zuviel des Guten auf hohem Niveau der bei Parker mit 100 Punkten geadelte 2005 Troplong Mondot, ein dichter, opulenter Kraftbolzen und gewaltiges Fruchtkonzentrat, der noch zu sich finden muss - WT95+. De feine, elegante 1985 Côte Rotie in einer englischen Berry Brothers Abfüllung überzeugte mit einer wunderbaren, präsenten, würzigen, rotbeerigen Frucht und war einfach rund mit samtiger Eleganz – WT95.- WT95. Kräftig, heftig und so dicht daneben der gewaltige, super konzentrierte 1994 L‘Ermita von Alvaro Palacios, der immer noch am Anfang einer langen Entwicklung steht - WT97. Spannend dann der nächste Flight. Elegant, dicht und gut gereift zeigte sich der 2008 Margaux, der aber (noch?) nicht die gewohnte Margaux-Klasse zeigte – WT94. Im direkten Vergleich jetzt und hier war er chancenlos gegen den überragenden Erstlingsjahrgang 2008 Monteverro. Der hat sich einfach prächtig entwickelt und überzeugte mit geradezu explosiver Aromatik, so kräftig und würzig mit dezent opulenter, süßer Frucht, generöser Fülle und war dabei so komplex und dicht mit sehr guter Länge – WT97. Als Abschluss des roten Teils unserer Probe kam noch als prächtiger Solitär mit sehr druckvoller Aromatik und gewaltigem Potential der 2018 Steinriese Spätburgunder von Franz Keller ins Glas. Magisch und burgundisch im besten Sinne mit feinen Waldbeeren, sehr präzise und elegant mit großem Potential – WT96+. Ebenfalls ein Prachtstück der so lebendige, frische 2012 Dom Perignon - WT96.