August 2018

Sommer und Magnum

Magnum habe ich schon immer geliebt bei heißem Wetter. Nur ging es heute nicht um Langnese, sondern um große Riesling Magnums.
Mit dem eleganten, mineralischen 2012 Idig GG von Christmann stiegen wir bei Höchsttemperaturen auf der Terrasse des Marli in diesen wunderbaren Nachmittag ein. Mit großartiger, leicht barocker, Pfälzer Fülle und verschwenderischem, burgundischem Schmelz war das eine Art Batard Montrachet aus der Pfalz - WT96. Ein absoluter Traum, funktioniert aber in der Form nur dekantiert und aus großen Burgunder Gläsern. Kann ich zum Ausprobieren nur dringend ans Herz legen.
Mit spürbarer Restsüße, aber so komplex mit enormem Tiefgang erinnerte der 2007 Altenberg Alte Reben GG von Van Volxem mit feinem Schmelz an große Weine von Zind Humbrecht. In seiner Jugend wirkte dieser Wein etwas pubertär und nicht sehr stimmig, doch jetzt fängt er an, mir sehr gut zu gefallen - WT95. Und dann war da als Abschluss dieses so betörende, feine, elegante, rassige, sehr feingliedrige 2016 Brunnenhäuschen GG von Wittmann, das eine grandiose Zukunft haben dürfte - WT96+. Zeigte die große Klasse der Lage, des Winzers und des Jahrgangs.
Was für ein genialer Magnum Nachmittag, auch ohne Lagnese.

Der UnRuhetag

Eigentlich haben Holger und Barbara im Berens am Kai am Dienstag einen Ruhetag. Und dieser Dienstag hier Anfang August war ein ganz spezieller. Kochen mit Freunden war angesagt, also ein kleines Family & Friends Food Festival. Jeder am Tisch steuerte einen spannenden Gang bei. Das war schon große Klasse, was da auf die Teller kam. Und der Wineterminator hat mit sechs Magnums aus seinem Keller dazu beigetragen, dass das alles andere als eine trockene Angelegenheit wurde.

Perfekter, erfrischender und animierender Start aus diesem großen Champagnerjahrgang der 1988 Philipponnat Grand Blanc aus der Magnum. Die 30 Jahre haben diesem großen Jahrgangschampagner gut getan, der gut gereift, aber ohne Alterstöne mit goldgelber Farbe und sehr gutem Mousseux ins große(!) Glas kam. Dort legte er mit etwas Zeit und Luft ungemein zu. So spannend, kräftig und voller Leben, wurde immer nussiger mit frischem Brioche und dicker Brotkruste, sehr lang und komplex am Gaumen – WT96. Sehr elegant mit cremiger Textur und feiner Zitrusfrucht der gut (an)gereifte 2012 Siefersheimer Heerkretz GG von Wagner-Stempel – WT93. Auf manche Weine muss man einfach warten, so z.B. auf die großen Reserves aus der Wachau und den umliegenden Appelationen, die in ihrer Jugend einfach zu süß und zu plump sind. Mit würziger, cremiger, pfeffriger Fülle und feinem Schmelz fing der 2006 Grüner Veltliner Rosenberg Reserve von Ott jetzt aus der Magnum an, so richtig Spaß zu machen. Dürfte noch eine lange Zukunft haben – WT95. Als absolute Risikoflasche kam dann ein 1978 Dole du Valais, ein Rathauswein der St. Georgskellerei Sursee, aus der Magnum ins Glas. Der war noch erstaunlich trinkbar mit rotbeeriger Frucht und feiner Süße – WT88. Enormes Potential zeigte der kräftige, immer noch jugendliche 2001 Romanés St. Vivant von Charles de Vallière, der es verdient gehabt hätte, dekantiert zu werden. Aber bei 37 Grad war uns das zu aufwendig, denn die Magnum passte so prima in den Eiskübel. Schade, denn das letzte Drittel der Flasche zeigte mit wunderschöner, feiner Frucht deutlich mehr Eleganz und Finesse – WT94. Den vorläufigen Abschluss bildete (es kamen immer wieder noch irgendwelche 1tel auf den Tisch, meist jung und frisch) ein immer noch so junger, druckvoller burgundischer Traum mit Pracht und Fülle, aber auch mit tänzerischer, seidiger Eleganz der 2004 Gantenbein Pinot Noir so perfekt balanciert und stimmig – WT96.

Kleines 1982 Fest

In Vorbereitung

Nur mal schmell ne Pizza

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